Snowflake-Aktie -11%: Den Dip zum Einstieg nutzen?

Nach Zahlen unter Druck

Die Snowflake-Aktie hat am Donnerstag mit deutlichen Abgaben auf die am Vorabend präsentierten Zahlen reagiert. In den USA ging es für den Kurs um mehr als -10% abwärts auf ein Tief bei 234,50 US$. Doch sind die Zahlen wirklich so schlecht ausgefallen? Und ergibt sich durch den Rücksetzer möglicherweise eine gute Einstiegsgelegenheit?

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Q3-Zahlen über den Erwartungen

Für das abgelaufene Quartal meldete die Cloud-Datenanalysefirma ein Umsatzwachstum von gut 28% auf 1,21 Milliarden US$ und übertraf damit die Marktschätzungen von 1,18 Milliarden US$. Und auch beim bereinigten Gewinn je Aktie schnitt das Unternehmen besser ab als erwartet. Gegenüber dem Vorjahr verbesserten sich die Earnings per Share von 0,20 auf 0,35 US$. Analysten hatten mit EPS von durchschnittlich 0,31 US$ gerechnet.

Der Produktumsatz lag im Berichtszeitraum bei 1,16 Milliarden US$ – 29% mehr als im dritten Quartal des vergangenen Jahres und über den Erwartungen.

Zu verdanken hat Snowflake diese Entwicklung zum einen der anhaltend starken Nachfrage von Firmenkunden, zum anderen profitiert der Konzern vom Erfolg seiner KI-Dienste. Letztere sorgten im dritten Quartal für jährlich wiederkehrende Umsätze von 100 Millionen US$ – ein Meilenstein, der somit früher erreicht wurde als ursprünglich prognostiziert.

Prognose sorgt für Ernüchterung

Das Haar in der Suppe findet sich im weiteren Ausblick. Für das laufende vierte Quartal hat das Management um CEO Sridhar Ramaswamy einen Produktumsatz zwischen 1,19 und 1,20 Milliarden US$ in Aussicht gestellt, was einem Anstieg von 27% entspricht.

Damit liegt das Unternehmen zwar über den Konsensschätzungen in Höhe von 1,18 Milliarden US$, sequenziell bedeutet dies aber eine Abschwächung der Wachstumsdynamik. Schließlich sind die Produktumsätze im abgelaufenen Quartal noch um 29% gewachsen.

Ein Grund dürfte sein, dass Snowflake für größere, langfristige Verträge Rabatte anbietet, wenngleich Konzernchef Ramaswamy behauptet, dass diese tendenziell keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Umsätze hätten.

Wachstumstreiber Künstliche Intelligenz

Von einer sich abschwächenden Nachfrage kann jedenfalls keine Rede sein, speziell im KI-Bereich. Inzwischen nutzen wöchentlich mehr als 7.300 Firmen die KI-Funktionen von Snowflake, wie das Unternehmen im Rahmen der Quartalszahlen mitteilte. Die agentenbasierte KI-Lösung Snowflake Intelligence hat innerhalb eines Monats nach dem Market-Launch bereits rund 1.200 Kunden angezogen.

Unterstrichen werden die großen Ambitionen im Bereich Künstliche Intelligenz auch durch eine neue Vereinbarung mit der KI-Firma Anthropic im Volumen von 200 Millionen US$. Ziel ist es deren Claude-Modelle in die Snowflake-Plattform zu integrieren.

Doch das ist noch nicht alles: Daneben vertieft Snowflake auch die Zusammenarbeit mit Amazon Web Services durch neue Integrationen und mit Accenture, um Unternehmen bei der Skalierung generativer KI-Innovationen zu unterstützen.

Der Umsatz von Snowflake auf der Marketplace von AWS ist im Kalenderjahr 2025 auf über 2 Milliarden US$ gestiegen, womit das Transaktionswachstum im Jahresvergleich verdoppelt wurde.

Den Dip zum Einstieg nutzen?

Zum Verhängnis wurde der Aktie die hohe Bewertung, gerade im Benchmark-Vergleich mit Wettbewerbern wie Datadog, Confluent und MongoDB. Und der Umstand, dass diese Unternehmen zuletzt vielleicht noch einen Tick bessere Zahlen vorgelegt haben.

Trotzdem bin ich vom weiterem Wachstumskurs der Cloud-Datenanalysefirma überzeugt und sehe in dem Rücksetzer eine gute Gelegenheit, die Aktie einzusammeln. Mit dieser Meinung stehe ich im Übrigen nicht allein da, denn zahlreiche Analysten haben nach den Zahlen ihre Kursziele angehoben.

Im Mittel sehen die Experten die Aktie mit 283,60 US$ fair bewertet, was vom aktuellen Kurs einer Upside von über +20% entspricht.

Snowflake bleibt für mich einer der Top Picks im Tech- bzw. KI-Bereich, der Anlegern in den kommenden Jahren noch sehr viel Freude bereiten wird.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Snowflake. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

ℹ️ Snowflake in Kürze

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