Silber: Warum jetzt sogar 100 US$ möglich sind
Der Silberpreis schießt weiter nach oben. Am Dienstag hat das weiße Edelmetall nach einem Kurssprung von über +4% erstmals die Marke von 60 US$ überwunden. Am Mittwoch kommt es nach Anschlusskäufen zu einem weiteren Top bei 61,60 US$. Doch kann es für den Silberpreis vielleicht sogar noch deutlich höher gehen?
Silber
Silber setzt seinen Rekordlauf dynamisch fort. Nach dem Anstieg über die historischen Tops im Bereich 50 US$ war es in der zweiten Oktoberhälfte zwar zu einer Korrektur gekommen, doch seit Anfang November haben die Bullen das Ruder wieder an sich gerissen. Seit den Oktober-Tiefs ging es für das Weißmetall um mehr als +30% hinauf.
Einer der wichtigsten Preistreiber für Silber ist das extrem knappe Angebot. Die angespannte Lage hatte sich im Oktober nach einer beträchtlichen Silberlieferung aus den USA nach London zwar etwas beruhigt, dennoch sind die Lagerbestände weiter auf einem sehr niedrigen Niveau angesiedelt. Dazu trägt aktuell auch die deutlich anziehende ETF-Nachfrage bei, da Silber physisch hinterlegt werden muss.
In der vergangenen Woche verzeichneten Silber-ETFs Zuflüsse im Volumen von 20 Millionen Unzen. Das entspricht dem zweithöchsten Wert in diesem Jahr. Nur im Juli hatte es eine Woche mit noch höheren Zuflüssen gegeben.
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China lässt die Muskeln spielen
Dazu gesellt sich eine anhaltend starke Nachfrage aus China und Indien sowie aus der Industrie – gerade in den Bereichen Photovoltaik, Rüstung und Elektronik (Halbleiter) ist der Silberbedarf enorm.
Nun hat das chinesische Handelsministerium auch noch neue Exportbeschränkungen für Antimon, Wolfram und Silber verhängt, was zu einer weiteren Verknappung des ohnehin schon ausgedünnten Angebots führen dürfte. Denn China ist einer der größten Produzenten und Exporteure von Silber.
Neue Minenprojekte benötigen oft viele Jahre, um die Produktion hochzufahren, sodass die steigende Nachfrage nicht bedient werden kann. Seit 2021 übertrifft die Silbernachfrage das Angebot. Dies hat zu einem kumulierten Defizit von fast 800 Millionen Unzen geführt hat. Auch für 2026 rechnen Experten mit einem deutlichen Angebotsdefizit, was zu einem anhaltenden Preisdruck nach oben führen dürfte.
Doch es gibt noch weitere Preistreiber. Am Markt wird fest damit gerechnet, dass die US-Notenbank Fed am Mittwochabend die Zinsen ein weiteres Mal um 25 Basispunkte senken wird. Das macht Gold und Silber attraktiver, da deren Opportunitätskosten sinken.
Charttechnik eröffnet großes Potenzial
Charttechnisch sieht es ebenfalls ganz hervorragend aus. Im Langfristchart ist zu erkennen, dass Silber eine 45 Jahre andauernde Cup-and-Handle-Formation zum Abschluss gebracht hat. Allein für den Tassenhenkel vergingen 14 Jahre.
Die Tasse gilt in der Charttechnik als eine der wichtigsten bullischen Formation und eröffnet vom Boden bis zum Tassenrand Spielraum für einen Anstieg bis auf 100 US$.
Gold-Silber-Ratio als Orientierung
Es ist also nicht vermessen, von weiteren deutlichen Kurssteigerungen beim Weißmetall auszugehen. Legt man eine Gold-Silber-Ratio im Bereich des langfristigen Durchschnitts von 1:60 zugrunde, müsste Silber mindestens auf 70 US$ steigen, sofern der Goldpreis bei 4.200 US$ stagniert.
Die Prognosen der Experten sehen den Goldpreis bis Ende 2026 aber eher auf Niveaus von 5.000 US$ klettern. Dann müsste der Silberpreis bereits auf über 83 US$ steigen.
Abschließend lässt sich festhalten, dass die Aussichten für das weiße Edelmetall nach wie vor glänzend sind und Anleger daran über ein Direktinvestment in Silber oder durch den Kauf von Silberaktien partizipieren können.
Übrigens: Wer in Aktien mit Silberbezug investieren möchte, der sollte unbedingt einen Blick in unseren Report „Rüstung – Megatrend im Rohstoffsektor“ werfen. Dieser zeigt ein Unternehmen, das vor einer massiven Neubewertung steht.