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Rocket Internet: Samwer braucht neue Erfolgsgeschichten

30.05.19 / 13:54

Der Startup-Investor Rocket Internet (WKN: A12UKK) hat in den ersten drei Monaten seine Rentabilität klar gesteigert: Der Quartalsüberschuss beläuft sich auf 140 Millionen Euro oder auf 0,93 Euro pro Aktie. Im März-Quartal 2018 lag der Gewinn pro Aktie noch bei 0,46 Euro. Für das gesamte vergangene Geschäftsjahr weist Rocket Internet einen Gewinn von 196 Millionen Euro aus. 

Bemerkenswert ist der Zuwachs bei aktiven Kunden von 15% gegenüber dem Ende des ersten Quartals 2018 auf nun 11,5 Millionen. Die Privatbank Berenberg lässt die Rocket Internet-Aktie per heutigem Votum auf der Kaufliste mit einem Kursziel von 30 Euro. Analystin Sarah Simon äußerte sich dahingehend, dass die Zahlen für das erste Quartal keine Überraschungen in die eine oder andere Richtung gebracht hätten - mit Ausnahme der Positionen Cash und Liquidität.

Viel Bewegung im ersten Quartal - vollständiger Exit bei Online-Möbelhändler Westwing

Rocket Internet fungiert als Holding und vereint unter seinem Dach zahlreiche internetbasierte Geschäftsmodelle - und verfolgt eine konsequente Exit-Strategie. Das Beteiligungsportfolio unterliegt aktuell großen Veränderungen.

Während dem ersten Quartal reduzierte Rocket Internet seinen Anteil an der börsennotierten Delivery Hero von 5,8% auf 3,8%. Die Beteiligung an der ebenso börsengehandelten HelloFresh schrumpfte von 30,6% auf 28,2%. In HelloFresh sieht Rocket Internet wohl weiterhin gute Chancen. Anders ist kaum zu erklären, dass der Konzern Mitte Mai den gesamten Anteil der ihm zustehenden Aktien bei der Kapitalerhöhung zu einem Preis von je 8 Euro pro HelloFresh-Anteilsschein zeichnete.

Das Gegenteil bei Westwing: Von 8. April bis zum 14. Mai hat Rocket Internet "sämtliche Aktien" am eCommerce-Möbelhändler verkauft. 2018 saß Oliver Samwer noch im Westwing-Aufsichtsrat, inzwischen wird er nicht mehr als Mitglied geführt.

10 neue Investitionen sollen Rocket Internet zum Erfolg führen

Rocket-CEO Oliver Samwer steht nicht nur wegen des schwachen Aktienkurses unter Druck, der im Februar 2015 57,08 Euro erreichte, nur wenige Monate nach dem viel beachteten Börsengang. Seit Zalando - durch die frühzeitige Unterstützung von Rocket Internet zu Europas größtem Online-Modehändler aufgestiegen - gelang kein vergleichbarer Coup. Dabei verfügt das Berliner Startup-Konglomerat zum 15. Mai über Geldreserven in Höhe von 3,1 Milliarden Euro, die im Optimfall darauf warten, erfolgreich reinvestiert zu werden.

Stichwort Zalando: Bereits im letzten Jahr hat Rocket Internet seine gesamten Anteile am Berliner Modekonzern veräußert. Über den European Founders Found bleiben die Samwer-Brüder als indirekte Gesellschafter erhalten.

10 neue Investitionen in junge Unternehmen sollen Rocket Internet zum Erfolg führen. Dazu Oliver Samwer:

Im ersten Quartal 2019 haben wir unsere Kernstrategie der operativen Entwicklung neuer internetbasierter Geschäftsmodelle erfolgreich weiterverfolgt. Seit Januar 2018 haben wir 10 neue Modelle inkubiert.

Zwar lässt sich bei Rocket Internet kaum von einer "Durststrecke" sprechen, eher von einem "unglücklichen Händchen". Investoren dürften angesichts der Aktienkursentwicklung beim MDAX-Wert jedoch eine höhere Geschäftsdynamik erwarten.

Rocket Internet-Aktien handeln am Donnerstag bei 23,36 Euro kaum verändert. An der Börse wird der Konzern aktuell mit 3,63 Milliarden Euro bewertet.

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