Rheinmetall-Aktie: Kommt hier ein Aktiensplit?

Wenn der Kurs einer Aktie sehr hoch ist, wird sie oftmals uninteressant für Kleinanleger. Gerade diese Privatanleger können dann oftmals nur wenige Anteile kaufen. Bei der Rheinmetall-Aktie ist dies der Fall. Am Montag steht sie aktuell bei 1.550 €. Hier stellt sich die Frage, ob und wann es zu einem Aktiensplit kommt.

Wozu ein Aktiensplit?

Wie bereits erwähnt, eignet sich ein Aktiensplit, um hohe Kurse deutlich zu reduzieren. Kurse über 1.000 € sind psychologisch für viele Anleger ein Hemmnis. Wer kauft schon gerne zwei oder drei Aktien? Bei Kursen zwischen 50 und 200 sieht das anders aus. Psychologisch wird ein Kauf von 100 Aktien höher bewertet als ein Kauf von vier Aktien, obwohl beide den gleichen Gegenwert besitzen.

Das Instrument, um die Kurse zu senken, ist die Ausgabe von Gratisaktien. Hier wird die Anzahl der Aktien erhöht und diese neuen Aktien werden an die Altaktionäre ausgegeben. Dabei wird ein Bezugsverhältnis festgelegt. Bei der Rheinmetall-Aktie würde sich ein Bezugsverhältnis von 1:20 anbieten. Jeder Aktionär erhält für eine Aktie 20 neue Aktien. Der rechnerische Kurs läge demnach aktuell bei 77,50 € (1.550 € : 20). Der prozentuale Anteilsbesitz und der Anteilswert bleiben unverändert.

CEO Pappberger lehnt Aktiensplit ab

Mitte des Jahres wurde von vielen Seiten ein solcher Aktiensplit gefordert; damals bewegte der Kurs sich Richtung 2.000 €. Der CEO Papperger lehnte jedoch diesen Schritt ab. Seine Begründung war, dass die Möglichkeit eines Teilkaufs von Aktien bestehe. Einige Broker bieten solche Teilkäufe an; sie erwerben Aktien und Kleinanleger können dann Anteile daran erwerben.

Das ist jedoch nur eine Hilfskonstruktion, viele Anleger möchten lieber Alleineigentümer der Aktien sein. Bei einem anteiligen Kauf entfällt das Mitspracherecht auf der Hauptversammlung; die Dividenden werden auch anteilig aufgeteilt. Viele Banken bieten solche Modelle nicht an.

Potenzial bei Aktiensplit vorhanden

Die Ausgabe von Gratisaktien kann sich positiv, aber auch negativ auswirken. Bei guten Unternehmensnachrichten erhöhen sich die Kurse in der Regel. Würde sich der rechnerische Kurs von 77,50 € auf 85 € verbessern, entspricht das einem Anstieg auf 1.700 € bei der jetzigen Konstellation.

Meiner Meinung nach wäre ein Aktiensplit hier von Vorteil. Die Aktie würde gerade für Kleinanleger wieder attraktiver, und diese Klientel würde stärker investieren. Mittelfristig bin ich positiv gestimmt und erwarte wieder höhere Kurse. Ein Aktiensplit würde wahrscheinlich für einen weiteren Kursschub sorgen.

Mein Fazit: Es bleibt zu hoffen, dass das Unternehmen seine Einstellung zum Aktiensplit ändert.

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