Renk-Aktie: Startet sie jetzt wieder durch?
Die Renk-Aktie hat sich zusammen mit anderen Rüstungswerten in den letzten Tagen wieder deutlich erholen können. Allein in dieser Woche hat der im MDAX gelistete Titel über +11% zugelegt. Was treibt den Kurs an? Und hat der Turnaround gerade erst begonnen?
Ukraine-Krieg im Fokus
Der Rüstungssektor profitiert aktuell auch davon, dass die Bemühungen der USA zur Beendigung des Ukraine-Krieges ins Stocken geraten sind. Vor allem bei den Themen Gebietsabtretungen und den durch die USA gewährten Sicherheitsgarantien gibt es keinen Konsens.
Nun hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj noch einmal betont, dass sein Land nicht zu Gebietsabtretungen in der östlichen Donbass-Region bereit sei, da es hierfür weder eine rechtliche noch eine moralische Grundlage gebe. Zuvor hatte sich Selenskyj mit Bundeskanzler Merz, Frankreich-Präsident Macron und Briten-Premier Starmer in London getroffen.
Damit erteilt Kiew dem Drängen aus Washington, im Sinne eines schnellen Friedensschlusses Kompromisse einzugehen, eine klare Absage. Da Moskau aber genau auf solchen Gebietsabtretungen für einen Waffenstillstand besteht, dürfte der Friedensprozess erneut ins Stocken geraten oder möglicherweise sogar ganz scheitern.
Kurzfristig fällt hierdurch eine Belastung für Rüstungswerte wie Renk weg, da der Krieg weitergeht und ein Ende der Kämpfe weiterhin nicht absehbar ist. An den langfristigen Wachstumschancen bestehen aufgrund der veränderten Bedrohungslage ohnehin keine Zweifel – ganz unabhängig vom Ausgang des Ukraine-Krieges.
Analysten sehen großes Potenzial
Die höheren Rüstungsausgaben der Nato-Staaten bieten großes Potenzial und könnten laut einer aktuellen Studie der Bank of America (BofA) im kommenden Jahr die Auftragslage bei Renk deutlich ankurbeln.
Analyst Benjamin Heelan sieht durch den jüngsten Kursrutsch eine attraktive Einstiegschance und verpasste der Aktie ein doppeltes Upgrade, von „Underperform“ auf „Buy“. Das Kursziel wurde auf 61 € angehoben.
Mit dieser positiven Einschätzung steht die BofA übrigens nicht allein da. Aktuell sprechen sich zehn Analysten für einen Kauf aus, vier Analysten votieren mit Halten. Das mittlere Kursziel liegt bei 69,39 € und impliziert ein Upside-Potenzial von fast +20%.
Passenderweise hat Renk in dieser Woche einen weiteren Großauftrag an Land gezogen. Die Tochtergesellschaft Renk Test System GmbH (RTS) wird moderne Testsysteme für Militärfahrzeuge an das Army Maintenance and Logistics Command (AMLC) des niederländischen Militärs liefern. Der Auftragswert soll im zweistelligen Millionenbereich liegen.
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Die Renk-Aktie hatte seit den Oktober-Tops in der Spitze fast -50% an Wert verloren. Die laufende Erholung hat den Kurs nun wieder über das Tief vom 20. August geführt, was ein gutes Zeichen ist. Um eine nachhaltige Trendwende herbeizuführen, müssen aber auch 50- und 200-Tage-Linie (SMA50; SMA200) überwunden werden. Hier dürfte sich entscheiden, wie es für die Aktie kurzfristig weitergeht.
Mittel- bis langfristig überwiegen aber in meinen Augen ganz klar die Chancen das Risiko. Angesichts des Aufrüstungszyklus in Europa ist davon auszugehen, dass die Aktie ihre Aufwärtsbewegung über kurz oder lang fortsetzen wird.
3 potentielle DroneShield-Nachfolger
Ergänzend sei erwähnt: Frühinvestoren erhalten mit unserem exklusiven Report „Ist das die nächste DroneShield?“ die Namen von 3 potenziellen Aktienraketen.
ℹ️ Renk in Kürze
- Die Renk Group (WKN: RENK73) mit Hauptsitz in Augsburg ist ein weltweiter Hersteller von Getrieben, Motoren, Hybridantriebssystemen, Federungssystemen für Fahrzeuge, Gleitlagern, Kupplungen und Prüfsystemen.
- Das Unternehmen baut Spezialgetriebe für Panzer, Fregatten, Eisbrecher und industrielle Anwendungen und ist führender Lieferant von Fahrwerken und Dämpfungssystemen für militärische Ketten- und Radfahrzeuge.
- Renk produziert an drei Standorten in Deutschland sowie in der Schweiz, Großbritannien und den USA.
- Renk notiert seit Ende März im Nebenwerteindex MDAX und ist ca. 5,5 Milliarden € wert.