Puma-Aktie: Rebound gelungen – das wird jetzt wichtig

Die Aktie des Sportartikelherstellers Puma erlebte zuletzt einen chaotischen Kursverlauf. Erst brach sie um rund ein Viertel ein und dann gab es einen kompletten Rebound. Am Freitag verliert sie aktuell leicht und steht bei rund 21 €. Was ist jetzt zu erwarten?

Übernahmegerüchte beflügeln

Die Aktie wurde nach dem starken Kurseinbruch Ende November von vielen Anlegern abgeschrieben. Grund hierfür war das vorgelegte Konzept des Neustarts. Doch es sollte anders kommen. Übernahmegerüchte machten die Runde und das führte dazu, dass der Kurs wieder auf rund 21 € sprang.

Es wurden gleich mehrere Interessenten genannt: Aus Japan wurde Asics genannt und aus China Li Ning und Anta Sports. Letzteres kaufte zuvor kurzem Jack Wolfskin.

Oftmals ist an Gerüchten was dran, insbesondere wenn diese nicht umgehend dementiert werden. Asics dementierte die Gerüchte. Auch Li Ning erklärte, dass keine substanziellen Verhandlungen stattfinden. Somit bleibt nur noch Anta Sports übrig. Das Sportunternehmen verfolgt eine aggressive Expansionspolitik.

Einerseits würde Puma als bekannte Sportmarke gut ins Portfolio passen; anderseits wurde es jedoch zu einem großen Konkurrenten von Antas auf dem chinesischen Markt werden. Was ebenfalls gegen eine Übernahme spricht ist, dass der bayerische Sportartikelhersteller sich in einer ausgeprägten Krise befindet.

Der jetzige Großaktionär Artemis mit 29% um den französischen Milliardär Pinault möchte das Aktienpaket abstoßen. Allerdings soll der Kaufpreis 40 € pro Aktie betragen. Dass Anta diesen Preis zahlt ist unwahrscheinlich.

Die Möglichkeit der Übernahme durch Anta besteht, allerdings halte ich sie aufgrund der wirtschaftlichen Probleme von Puma für unwahrscheinlich.

Eigene Restrukturierung eingeleitet

Unabhängig von diesen Gerüchten stellte der neue CEO Arthur Hoeld sein Sanierungskonzept vor. Der Konzern wird komplett umgebaut, das ist auch verbunden mit einem Abbau von 900 Stellen.

Zudem wird das Produktsortiment auf die Bereiche Fußball, Training und Running sowie Sportmode reduziert. Die Anzahl der neuen Produkte in diesen Bereichen soll ebenfalls reduziert werden.

Das Ziel laut Hoeld ist, dass Puma weltweit die „Top 3“ wird. 2026 wird ein Übergangsjahr und 2027 soll wieder Wachstum einsetzen.

Was bedeutet das für die Aktie?

Börse lebt von Gerüchten, das war hier wieder deutlich zu sehen. Der drastische Kurseinbruch ist wieder vollständig aufgeholt. Die große Frage ist jetzt, kommt die Übernahme oder fällt sie aus. Hier können nur Wahrscheinlichkeiten genannt werden.

Ich halte sie zu 80% für unwahrscheinlich. Eine Übernahme in dieser Situation bedeutet für den Übernehmenden eine enorme Kraftanstrengung. Einerseits muss das Unternehmen in den Gesamtkonzern integriert werden, zudem muss die eingeleitete Reorganisation fortgesetzt werden. Puma besitzt zwar ein hohes Renomee, die Produkte stellen jedoch eine direkte Konkurrenz zu den Produkten von Anta Sports dar. Ob der bisherige Großaktionär seine Anteile unter 40 € abgibt ist fraglich. Der Übernahmepreis dürfte deutlich unter 30 € liegen; seitens Experten wurde ein Preis von 27 bis 28 € genannt.

Fällt die Übernahme aus, kommt es wieder zu einem stärkeren Kursrückgang. Dann zählt wieder die wirtschaftliche Situation, und diese ist momentan nicht besonders gut. Sollte die Übernahme dennoch kommen, ist mit deutlichen Kursgewinnen zu rechnen.

Die Die Analysehäuser RBC mit ihrem Zielkurs von 17 € sowie die DZ Bank mit 19,80 € sehen kein Potenzial. Goldman Sachs sieht den fairen Wert bei 29 €. Der Zielwert der Berenberg Bank mit 40 € ist momentan unrealistisch.

Mein Fazit: Ein Einstieg lohnt sich momentan nur, wenn die Übernahme kommt.

Apropos: Die Märkte verschieben sich gerade dramatisch nach Osten – unser exklusiver Report „Europa schlägt zurück“ zeigt, wie du mit drei europäischen Top-Aktien vom aktuellen Kapitalfluss profitieren kannst und warum die EZB diesen Unternehmen zusätzlichen Rückenwind verleiht.