Porsche-Aktie: Krabbelt sie jetzt aus dem Loch?

Boden scheint gefunden

Die Porsche-Aktie gewinnt allmählich wieder Boden unter den Rädern und notiert am Freitagmorgen bei rund 58 €. Ist das Schlimmste jetzt überstanden? Krabbelt der DAX-Titel wieder aus seinem Loch?

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Empörung über Trump

Zwei Wochen nach dem Kursdebakel infolge der von der deutschen Sportwagenschmiede vorgelegten Zahlen und Pläne sieht die Welt für Porsche-Anteilseigner ein kleines bisschen freundlicher aus. Vom absoluten Tief bei 54,98 € hat sich die Aktie jedenfalls leicht abgesetzt. Selbst die jüngste Drohung von US-Präsident Donald Trump, Zölle in Höhe von 25% auf Auto-Importe zu erheben, belastet sie aktuell nicht.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) bezeichnet Trumps Vorhaben als „Provokation“. Er fordert die Europäische Union auf, eine Einigung mit dem größten Exportmarkt zu erzielen. Laut der Statistiken der Auto-Lobby gehen rund 13% der deutschen Auto-Exporte in die Vereinigten Staaten, mehr als in jedes andere Land, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Hildegard Müller, Präsidentin des VDA, empört sich laut Reuters:

Zölle als Verhandlungsinstrument sind das falsche Mittel. Das Risiko eines globalen Handelskonflikts mit negativen Folgen für die Weltwirtschaft ist hoch.

Analyst empfiehlt Kauf

Unterdessen hat sich am Mittwoch die US-Investmentbank Goldman Sachs zu Wort gemeldet. Sie stuft die Porsche-Aktie weiter auf „Kaufen“, hat allerdings ihr Kursziel leicht von 69 € auf 65 € gesenkt. Analyst George Galliers passte seine Schätzungen damit an die neue Strategie des Sportwagenbauers an.

Jefferies nannte jüngst ebenfalls 65 € als Kursziel, hier lautet die Einschätzung aber „Halten“. Die HSBC-Bank stuft auf „Neutral“ mit einem von 75 € auf 60 € reduzierten Zielkurs. Das durchschnittliche Kursziel der Marktbeobachter liegt laut der Plattform Marketscreener bei 68,50 €, das wäre ein Kurspotenzial von knapp +20%.

Porsche streicht Stellen

Die deutsche Sportwagenschmiede sah sich aufgrund der schwachen Nachfrage nach ihren E-Autos zu einem Strategieschwenk gezwungen, sie will nun wieder mehr Verbrenner- und Plug-in-Hybridautos bauen. Die schwachen Zahlen und die dürftige Prognose für 2025 mit einem stagnierenden Umsatz von 39 bis 40 Milliarden € und einer gekürzten operativen Marge von nur noch 10 bis 12% veranlassten das Management zum Handeln.

Die Leidtragenden sind wieder einmal die Mitarbeiter. Porsche hat angekündigt, bis 2029 an zwei deutschen Standorten 1.900 Arbeitsplätze zu streichen. Betroffen sind die Werke in Zuffenhausen und Weissach. Zudem soll bei Neueinstellungen restriktiv vorgegangen werden.

Kein guter Charttrend

Die Abwärtsbewegung der Porsche-Aktie hat bereits im April 2024 begonnen. Und charttechnisch ist der Trend kurz-, mittel- und langfristig immer noch fallend. Es gibt zwar Anzeichen dafür, dass der DAX-Titel einen Boden gefunden hat, aber wirklich sicher ist das nicht. Die wichtige Unterstützung bei 55,06 € darf auf keinen Fall unterschritten werden. Die nächsten Widerstände auf dem Weg nach oben liegen bei 58,88 € und 62,80 €.

Grund zur Skepsis

Ich hatte Anleger zuletzt davor gewarnt, nach dem Kursrutsch bei der Porsche-Aktie ins fallende Messer zu greifen. Und obwohl es derzeit leicht aufwärts zu gehen scheint, bin ich weiterhin skeptisch.

Das liegt zum einen an der im Raum stehenden Androhung von US-Zöllen auf Auto-Importe, die sich auf jeden Fall schädlich auswirken würden. Zum anderen bin ich nicht überzeugt davon, dass das Porsche-Management sich und dem Konzern mit seiner Strategieänderung und der Abkehr von E-Autos einen Gefallen tut. Gerade erst hat nämlich laut der Nachrichtenagentur dpa-AFX eine Umfrage der Unternehmensberatung Horváth ergeben, dass es zwar in Deutschland eine Kauf-Flaute, jedoch sehr wohl großes Interesse daran gibt, ein Elektroauto zu kaufen.

Meiner Meinung nach sind die Weichen international längst in Richtung E-Autos gestellt. Chinesische Wettbewerber wie BYD oder Xiaomi haben das erkannt und sich entsprechend positioniert. Porsche hingegen will das Rad der Zeit zurückdrehen, weil man es nicht besser hinbekommen hat. Das ist ehrlich gesagt ein ziemliches Armutszeugnis und lässt nichts Gutes erahnen.

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ℹ️ Porsche in Kürze

  • Mit einem Umsatz von ca. 40 Milliarden € und rund 320.000 verkauften Fahrzeugen (2023) ist Porsche (WKN: PAG911) der größte Sportwagenhersteller der Welt.
  • Das 1931 gegründete Traditionsunternehmen hat seinen Sitz in Stuttgart und ist seit 2009 Teil des Volkswagen-Konzerns.
  • Porsche ist Mitglied im deutschen Leitindex DAX und aktuell ca. 26,5 Milliarden € wert.

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