Oracle-Aktie: Lohnt sich der Einstieg noch?
Oracle galt lange als Inbegriff des „langweiligen“ Datenbank-Riesen – doch diese Zeiten sind endgültig vorbei. Seit dem strategischen Schwenk Richtung Cloud und KI hat sich das Unternehmen zu einem der spannendsten Tech-Player der Gegenwart entwickelt. Die Aktie hat den S&P 500 zuletzt klar outperformt, und die jüngsten Zahlen zeigen: Oracle ist auf dem besten Weg, sich dauerhaft als Schwergewicht im KI-Ökosystem zu etablieren.
Cloud, KI und strategische Allianzen: Oracle greift an
Was Oracle heute auszeichnet, ist die Kombination aus technischer Exzellenz, cleveren Partnerschaften und einer klaren Vision für das KI-Zeitalter.
Analysten wie Brad Zelnick (Deutsche Bank) heben vor allem die Vorteile der Oracle Cloud Infrastructure (OCI) hervor. Im Gegensatz zu anderen Anbietern bietet Oracle vollständige Netzwerk- und Datenisolation – ein entscheidendes Argument für Banken, Gesundheitsdienstleister und Behörden, die höchste Sicherheitsanforderungen haben. Gerade für KI-Anwendungen, bei denen Latenz und Performance kritisch sind, verschafft das Oracle einen echten Wettbewerbsvorteil. Kein Wunder also, dass Oracle zuletzt milliardenschwere KI-Deals mit Branchengrößen wie OpenAI, xAI (Elon Musk), Meta und Nvidia an Land gezogen hat. Auch ein Multi-Milliarden-Vertrag mit AMD für einen riesigen GPU-Cluster unterstreicht die Ambitionen.
Das Ergebnis: Im letzten Quartal (Q3 GJ 2024/25: Februar - April) wuchs der Auftragsbestand um satte 48 Mrd. US$ auf insgesamt 130 Mrd. US$ – gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 63%.
Wachstumszahlen, die für sich sprechen
Die Dynamik schlägt sich direkt in den Geschäftszahlen nieder.
In Q3 kletterte der Umsatz um 6% auf 14,1 Mrd. US$ – getrieben vor allem vom Cloud-Geschäft, das um 23% zulegte. Besonders rasant wuchs das IaaS-Segment (Infrastructure-as-a-Service) mit 49%. Die GPU-Nutzung auf OCI explodierte sogar um 244% gegenüber dem Vorjahr. Die operative Marge blieb mit 44% (non-GAAP) stabil, während der Nettogewinn auf 2,9 Mrd. US$ (+21%) zulegte.
Noch spannender ist der Ausblick: Oracle hob die Prognose für das Geschäftsjahr 2027 zuletzt auf ein Umsatzwachstum von rund 20% an. Die massiv gestiegene Auftrags-Pipeline lässt erwarten, dass Oracle die Wachstumsziele nicht nur erreichen, sondern sogar übertreffen könnte – vorausgesetzt natürlich, der KI-Boom hält an.
Ein Blick über den Tellerrand: Unser exklusiver Report „KI-Boom-Gewinner“ beleuchtet neben den offensichtlichen KI-Giganten auch weniger bekannte, aber hochinnovative Unternehmen, die das Potenzial haben, zu den großen Gewinnern der KI-Revolution zu werden.
Dividende, Bewertung und Kapitalrückflüsse: Oracle punktet auf ganzer Linie
Oracle ist längst nicht mehr nur ein Wachstumswert, sondern überzeugt auch als Dividendentitel.
Erst kürzlich wurde die Quartalsdividende um 25% erhöht, die Dividendenrendite liegt bei etwa 1,5% – kein echter Köder für Dividendenjäger, aber über den Werten von Microsoft, Meta oder Alphabet. Parallel dazu laufen Aktienrückkäufe, auch wenn diese zuletzt zugunsten von Investitionen leicht zurückgefahren wurden. Sobald der Cashflow sich stabilisiert, könnten die Rückkäufe wieder Fahrt aufnehmen.
Auch die Bewertung bleibt angesichts dieser Wachstumsaussichten attraktiv: Mit einem Forward-KGV von 27x ist Oracle günstiger als Microsoft (~34x). Analysten wie die Deutsche Bank trauen der Aktie sogar Kurse bis 200 US$ zu – ein klares Vertrauenssignal in die langfristige Strategie.
Risiken? Ja – aber kein Grund zur Panik
Natürlich gibt es auch bei Oracle Stolpersteine.
Die Verschuldung ist mit rund 64 Mrd. US$ (ca. 3x EBITDA) hoch, und die Zinsdeckungsrate ist zuletzt auf das Fünffache gefallen. Sollte das Zinsumfeld ungünstig bleiben oder der Cashflow schwächeln, könnte das die Profitabilität belasten. Zudem bleibt der Wettbewerb mit Amazon, Microsoft und Google extrem hart.
Und bei Großprojekten wie „Project Stargate“ besteht außerdem immer das Risiko von Verzögerungen oder Kostenüberschreitungen.
Fazit: Oracle bleibt ein Top-Pick für das KI-Zeitalter
Oracle hat sich innerhalb weniger Jahre vom reinen Datenbankanbieter zum Innovationsmotor in Cloud und KI entwickelt.
Die Kombination aus starkem Wachstum, attraktiver Dividende und strategischer Weitsicht macht die Aktie zu einer der spannendsten Adressen für langfristig orientierte Anleger.
Wer auf den KI- und Cloud-Boom setzen will, kommt an Oracle kaum vorbei – und dürfte in den nächsten Jahren sowohl beim Kurs als auch bei der Dividende profitieren.
ℹ️ Oracle in Kürze
- Oracle (WKN: 871460) ist ein US-Soft- und Hardwarekonzern mit Hauptsitz in Austin im US-Bundesstaat Texas.
- Bekannt ist der Konzern vor allem als Betreiber eines Datenbanksystems. Darüber hinaus bietet Oracle seinen Kunden zahlreiche Anwendungen an.
- Gegründet im Jahre 1977 und mit einem Jahresumsatz von 50 Milliarden US$ zählt Oracle zu den ältesten und größten Tech-Konzernen weltweit.
- Oracle notiert an der New York Stock Exchange und gehört mit einem Börsenwert von rund 450 Milliarden US$ zu den 20 wertvollsten Unternehmen der Welt.
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