Nvidia: Darum ist noch lange nicht Schluss
Die Nvidia-Aktie marschiert und marschiert, konnte sich nach ihrer Frühjahrsschwäche nicht nur vollständig erholen, sondern auch auf ein deutliches Allzeithoch laufen. Mit fast 3,9 Billionen US-Dollar ist der Tech-Konzern das wertvollste Unternehmen der Welt. Und es kann noch weitergehen.
KI-Boom treibt Aktienkurse nach oben
Die Aktien von Unternehmen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz und des beschleunigten Rechnens – etwa NVIDIA, AMD und Micron Technology – haben zuletzt stark zugelegt. Hintergrund ist, dass sich Sorgen über mögliche Veränderungen der US-Handelspolitik abgeschwächt haben und Anleger wieder vermehrt risikoreichere Titel nachfragen. Besonders Nvidia konnte in den letzten Tagen mehrere neue Allzeithochs erreichen. Zwar gilt die Aktie kurzfristig als überkauft, wenn man den Relative Strength Index betrachtet, doch das zunehmende Interesse an Kooperationen im KI-Sektor – etwa zwischen AMD und OpenAI – könnte die Dynamik in diesem Markt noch weiter verstärken.
Nvidia weiter im Aufwind – trotz kurzfristiger Überhitzung
Ich gehe von weiterem erheblichen Potenzial zur Skalierung der operativen Gewinne aus. Ein wesentlicher Teil meiner optimistischen Einschätzung basiert weiter auf der Annahme, dass das Angebot an Rechenzentren deutlich zunehmen wird was wiederum zu einer steigenden Nachfrage nach GPUs führen dürfte – ein Marktsegment, das Nvidia bisher klar dominiert.
AMD und OpenAI: Eine strategische Allianz mit Wirkung
Die nun bekannt gewordene Partnerschaft zwischen OpenAI und AMD, bei der es um die gemeinsame Entwicklung von GPUs für anspruchsvolle Inferenzprozesse geht, wird diesen Trend weiter verstärken. Obwohl AMD neue Produkte auf den Markt bringt, profitiert Nvidia von einer ohnehin sehr robusten Nachfrage nach seinen neuen Blackwell-GPUs. Damit stehen die Zeichen gut, dass auch der Aktienkurs von Nvidia weiter steigen kann.
Instinct MI400: AMD greift Nvidia frontal an
Im Juni kündigte AMD offiziell seine Partnerschaft mit OpenAI an. Dabei geht es um die Entwicklung besonders leistungsstarker GPUs, die gezielt für große Sprachmodelle (LLMs) konzipiert sind. OpenAI agiert dabei als sogenannter „Early Design Partner“ für die kommende Instinct MI400-Serie von AMD – eine direkte Konkurrenz zur Blackwell-Architektur von Nvidia. Diese Kooperation hat nicht nur für AMD, sondern auch für Nvidia weitreichende Folgen.
Microsoft, Meta & Co.: Die neuen Großabnehmer von AMD
Denn sie zeigt, dass AMD technologisch inzwischen so weit ist, dass sich führende Unternehmen im KI-Bereich – wie OpenAI, Microsoft, Oracle und Meta – auf die neue GPU-Generation verlassen wollen. Da Microsoft wiederum der größte Käufer von GPUs ist und OpenAI finanziell unterstützt, könnte AMD dadurch seinen Absatz an große Technologiekonzerne erheblich ausweiten.
Zudem signalisiert AMD, dass man nicht nur Hardware verkaufen will, sondern wie Nvidia ein ganzes KI-Ökosystem aus GPUs, CPUs und Software schaffen möchte – eine umfassende Plattformlösung für Rechenzentren.
Dennoch ist Nvidia in dieser Hinsicht weit voraus: Im Jahr 2024 kaufte Microsoft allein 485.000 Hopper-GPUs von Nvidia, was die Dominanz des Unternehmens unterstreicht.
Zwei Gewinner in einem rasant wachsenden Markt
Trotz dieser Entwicklungen ist es sehr wahrscheinlich, dass Nvidia weiter vom Boom profitiert. Die Nachfrage nach GPU-Rechenleistung in Rechenzentren, bei KI-Startups und Großkonzernen ist derart hoch, dass selbst ein möglicher leichter Rückgang des Marktanteils für Nvidia kaum ins Gewicht fallen dürfte. Denn der gesamte Markt wächst so rasant, dass sowohl Nvidia als auch AMD langfristig stark profitieren werden. Aktuell kontrolliert Nvidia 92 % des dedizierten GPU-Marktes (Add-in-Board), während AMD mit rund 8 % noch weit abgeschlagen ist. Diese Zahlen verdeutlichen die derzeitige Marktmacht von Nvidia.
Blackwell-Nachfolger: Nvidias nächste Revolution ab 2026
Nvidia arbeitet bereits an einer neuen GPU-Generation, die ab 2026 auf den Markt kommen soll und doppelt so leistungsfähig sein wird wie die aktuelle Blackwell-Architektur. Eine solche technologische Weiterentwicklung dürfte zu einem erneuten Schub bei den Bestellungen führen, da Betreiber weltweit ihre Rechenzentren aufrüsten wollen. Für Nvidia bedeutet das ein erhebliches Gewinnpotenzial. Im ersten Quartal 2026 erzielte Nvidia einen Nettogewinn von 18,8 Milliarden US-Dollar – im Vergleich zu AMDs 709 Millionen. Obwohl AMD seine Gewinne prozentual schneller steigert, ist der absolute Vorsprung von Nvidia enorm.
Technisch stark: Kaufsignale sprechen für weitere Kursanstiege
Auch technisch betrachtet zeigt die Aktie von Nvidia ein ausgesprochen positives Bild: Nach der Marktkorrektur im April hat sich das Momentum deutlich verbessert. Der gleitende 50-Tage-Durchschnitt hat zuletzt den 200-Tage-Durchschnitt überschritten – ein klares Kaufsignal aus Sicht der Charttechnik. Trotz eines überkauften RSI bleibt die technische Ausgangslage also ausgesprochen günstig.
Bewertung unter der Lupe: Nvidia ist nicht überteuert
Was die Bewertung betrifft, ist Nvidia nicht so teuer, wie man vielleicht annehmen würde. Das Unternehmen wird derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 27,6 auf die erwarteten Gewinne des nächsten Jahres gehandelt. Damit ist es günstiger als viele Wachstumswerte, zumal ein Gewinnwachstum von über 30 % eingepreist ist. Ich halte eine Bewertung von mindestens dem 30-fachen der künftigen Gewinne für angemessen, was einem Kursziel von etwa 172 US-Dollar entspricht. Sollte Nvidia seine Gewinne weiterhin stark steigern, wäre sogar ein Bewertungsfaktor von 35 vertretbar – was einen fairen Wert von etwa 200 US-Dollar bedeuten würde.
Maßgeschneiderte GPUs: Die Zukunft des Marktes
Die Partnerschaft zwischen OpenAI und AMD zeigt, wie stark die Nachfrage nach maßgeschneiderten Hochleistungs-GPUs ist – besonders bei Großkunden wie Microsoft oder Meta. Dies dürfte nicht nur AMD helfen, sondern auch Nvidia, da der Markt insgesamt unterversorgt bleibt. Die strukturelle Knappheit an leistungsfähigen GPUs wird aller Voraussicht nach beiden Unternehmen in die Karten spielen.
Risiken im Blick: Konkurrenz und geopolitische Spannungen
Natürlich gibt es auch Risiken. Die Exportbeschränkungen der USA gegenüber China könnten sich negativ auf Nvidias Margen auswirken, wie es im letzten Quartal bereits der Fall war. Zudem entwickelt China zunehmend eigene Chips, um sich unabhängiger zu machen. Auch neue Wettbewerber könnten auf den Markt drängen.
Fazit: Zwei Sieger, ein Zukunftsmarkt
Nichtsdestotrotz bleibt mein Fazit klar: Die Kooperation zwischen AMD und OpenAI ist zweifellos ein großer Schritt für AMD, doch auch Nvidia wird davon profitieren. Beide Unternehmen sind gut positioniert, um in einem extrem wachstumsstarken Markt langfristig erfolgreich zu sein. Die aktuellen Entwicklungen dürften dafür sorgen, dass Nvidia 2025 noch einige neue Höchststände erreicht.
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