Mercedes-Benz-Aktie: Ist das Übel vorbei?
Die Mercedes-Benz-Aktie bewegte sich zuletzt seitwärts in einer Range von 48 bis 55 €. Am Mittwoch gewinnt sie leicht und steht aktuell bei 53,70 €. Ist die Korrektur abgeschlossen?
Konzern wird zurechtgestutzt
Um den Konzern profitabler zu machen, wird vieles verkauft. Ziel ist es, den Fokus auf die Herstellung und den Vertrieb zu legen. Die eigenen Vertriebsniederlassungen in Deutschland sollen vollständig verkauft werden. Ein Teil davon ist bereits erfolgt. Über die Einnahmen gibt es keine Auskünfte. Zunächst einmal fallen jedoch hohe Kosten für die ausscheidenden Mitarbeiter an. Im Durchschnitt sind es 200.000 € pro Mitarbeiter.
Der jüngste geplante Verkauf betrifft die Flottenmanagementtochter Athlon. Hier sind das Leasinggeschäft sowie das gesamte Geschäft drumherum gebündelt. 2016 wurde Athon von der Rabobank für 1,1 Milliarden € übernommen. Fortgeschrittene Gespräche werden mit der BNP Paribas geführt. Aber es gibt noch weitere Interessenten. Der Verkaufspreis soll bei ca. 1 Milliarde € liegen.
Bereits im Februar wurde der Produktionsstandort in Argentinien verkauft. Dort wird bis 2030 weiterhin der Sprinter gebaut. Mit den Käufern wurde eine Vertriebsvereinbarung geschlossen, um auch weiterhin Fahrzeuge dort zu verkaufen.
All diese Verkäufe dienen letztendlich dazu, den Konzern auf das Kerngeschäft zu fokussieren.
Restrukturierung geht weiter
Ziel des Programms „Next Level Performance“ ist einerseits eine Produktoffensive zu starten. Fahrzeuge von Mercedes sollen die begehrenswertesten Autos werden; das Modell CLA ist der Anfang. Weitere Modelle werden bis 2027 folgen.
Ola Källenius, Konzernchef, beschreibt die Produktoffensive so:
Unser Ziel war und ist, in allen unseren Segmenten den Kunden das jeweils begehrenswerteste Angebot zu machen.
Der zweite Schwerpunkt ist die Kapazitäten angepasst werden und die Kosten deutlich reduziert werden. Das ist auch mit einem Personalabbau verbunden.
Geschäftsentwicklung wie erwartet
Der Halbjahresbericht vom 30. Juli ist wie erwartet ausgefallen. Neben einem einstelligen Umsatzrückgang fiel der Ertrag fast um 50% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Konzernergebnis sank von 6,1 auf 2,8 Milliarden €.
Das kam nicht überraschend, der Konzern kommunizierte diese Entwicklung immer wieder. Auch die Prognose für das laufende Geschäftsjahr weist auf einen deutlichen Ertragsrückgang hin.
Was bedeutet das für die Aktie?
Wie alle Autobauer leidet auch Mercedes unter den globalen Widrigkeiten, insbesondere durch die US-Zölle sowie die schwache Nachfrage in China. Auch die E-Mobilität kommt kaum voran.
Dennoch ist aus meiner Sicht das Schlimmste überstanden. Wenn die reduzierten Kosten voll greifen, wird sich auch die Ertragslage wieder deutlich verbessern. Den fairen Wert sehe ich momentan bei 60 €, allerdings bleibt die Volatilität weiterhin hoch.
Was absolut für die Aktie spricht, ist die aktuelle Dividendenrendite von 8%. Selbst wenn die Dividende von zuletzt 4,30 € wiederum gesenkt wird, ist die Rendite immer noch sehr hoch.
Ergänzend sei erwähnt: Unser exklusiver Report „Dividenden Top-Picks 2025“ liefert fundierte Analysen zu zehn Aktien, die für dividendenorientierte Anleger besonders interessant sind.
Die Analysten sind zweigeteilt. Bernstein Research mit dem Zielkurs von 55 € und die UBS mit 56 € halten die Aktie für fair bewertet. Die Deutsche Bank mit 75 € und JP Morgan mit 68 € sehen deutliches Potenzial.
Mein Fazit: Für renditebewusste sowie langfristige Anleger bietet das jetzige Kursniveau gute Einstiegschancen.
Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Mercedes-Benz. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.
ℹ️ Mercedes-Benz in Kürze
- Mercedes-Benz (WKN: 710000) ist einer der traditionsreichsten Autohersteller der Welt. Mit einem Absatz von rund 2,5 Millionen Fahrzeugen (Pkw und Vans) gehört der Konzern mit Sitz in Stuttgart zu den drei wichtigsten Autobauern Deutschlands.
- Gemessen am Umsatz zählt die Mercedes-Benz-Gruppe sogar zu den größten Autoherstellern der Welt.
- An der Börse wird das im DAX gelistete Unternehmen mit etwa 51,7 Milliarden € bewertet.
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