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Lucid-Aktie: Ein Tag zum Vergessen für Anleger

Peter Wolf-Karnitschnig / 12.12.23 / 9:51

Nachdem die Lucid-Aktie (WKN: A3CVXG) am Montag im US-Handel bereits rund -2,5% verlor, geht es mit dem Kurs des E-Autoherstellers am Dienstagmorgen im europäischen Handel abermals um rund -2,5% bergab. Was drückt die Lucid-Aktie diesmal nach unten?

stock.adobe.com/MichaelVi

ℹ️ Lucid vorgestellt

Lucid Motors ist ein US-amerikanischer Hersteller von Luxus-Elektroautos. Das 2007 gegründete Unternehmen mit Sitz in Newark in Kalifornien produziert derzeit zwei hochpreisige Automodelle: Die Limousine Air und das SUV Gravity. Finanziell und strategisch wird das Unternehmen von Saudi-Arabien unterstützt, wo derzeit eine Autofabrik in Bau ist. Lucid ist derzeit noch Mitglied im Nasdaq 100-Index und hat einen Börsenwert von etwa 10,6 Milliarden US$.

Raus aus dem Nasdaq und CFO weg

Den gestrigen Tag werden das Lucid-Management und die Anteilseigner des Auto-Startups nicht in bester Erinnerung behalten. Am Montag wurde bekannt, dass die Aktie des US-Autobauers aus dem Nasdaq 100-Index fliegt.

Einmal im Jahr wird der prestigeträchtige US-Technologieindex neu geordnet. Aufgrund ihres massiven Kursverfalls in den letzten Monaten erfüllt die Lucid-Aktie nicht mehr die Voraussetzungen für eine Listung im Nasdaq 100.

Da tröstet es auch nur wenig, dass das Unternehmen in bester Gesellschaft ist. Auch einige andere, deutlich prominentere Unternehmen werden ab dem 18. Dezember nicht mehr im US-Tech-Index vertreten sein, darunter eBay, Enphase Energy und Zoom Communications.

Der Rauswurf aus dem Nasdaq 100 könnte in den kommenden Tagen weiteren Druck auf die Lucid-Aktie ausüben, da Fondsmanager, die den Index nachbilden, sich nun von den Papieren des US-Autoherstellers trennen müssen.

Als wäre das schon nicht genug, gab das Unternehmen nach Börsenschluss in den USA bekannt, dass Finanzchefin Sherry House mit sofortiger Wirkung von ihrem Posten zurücktritt. Ein äußerst ungewöhnlicher Vorgang in einem Unternehmen, der in der Regel zwei Rückschlüsse zulässt: Entweder gab es massive Meinungsunterschiede zwischen der CFO und dem restlichen Management oder House hat sich etwas zu Schulden kommen lassen.

Aus diesem Grund betonte Lucid in seiner Pressemeldung, dass der Rücktritt in keiner Weise auf Unstimmigkeiten mit Wirtschaftsprüfern oder den Finanzpraktiken des Unternehmens in Zusammenhang stehe. Die nächsten Tage werden möglicherweise etwas Licht ins Dunkel bringen.

Nochmal zum Allzeittief?

Der Anfang November begonnene leichte Aufwärtstrend der Lucid-Aktie ist durch die jüngsten Kursverluste wieder zu Ende. Es ist gut möglich, dass der Auto-Titel in den kommenden Tagen sein Jahres- und zugleich Allzeittief bei 3,80 US$ noch einmal testet.

Zu klein und zu wenig „kultig“

Seit ich über die Lucid-Aktie berichte, warne ich Anleger vor einem Investment. Das Unternehmen ist eine unglaubliche Geldverbrennungsmaschine. Es reicht eine Zahl, um die Misere von Lucid auf den Punkt zu bringen: Im Oktober verlor der Autobauer atemberaubende 338.000 US$ pro verkauftem Fahrzeug.

Das wird nicht lange gut gehen. Besser gesagt, es wird nur so lange gut gehen, wie Investoren bereit sind, dem Unternehmen weiteres Geld zum Verbrennen zu geben.

Ich sehe keine Zukunft für Lucid. Mit zwei sehr hochpreisigen Modellen ist der Autobauer schlichtweg zu schwach aufgestellt, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Die Luxusmarke hat keinen „Kultstatus“ wie Ferrari, Aston Martin oder Porsche, die auch mit kleinen Produktionsvolumina profitabel wirtschaften.

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