Kongsberg-Aktie: Die norwegische Rheinmetall?

Satellitenschirm geplant

Der Aktienkurs des größten norwegischen Rüstungskonzerns Kongsberg Gruppen verlief ähnlich wie der von Rheinmetall. Seit Anfang 2024 von rund 10 € stieg sie bis Mitte 2025 auf knapp 35 €. Mittlerweile ist der Kurs wieder deutlich gefallen und steht am Montag aktuell bei 21,20 €. Sind das jetzt wieder gute Einstiegskurse?

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Aufbau eines Satellitenprogramms

Zusammen mit den deutschen Unternehmen Helsing und Hensoldt soll bis 2029 ein souveränes Satellitensystem für Europa aufgebaut werden. Hierzu sind 75 bis 100 LEO-Satelliten (Low Earth Orbit) vorgesehen. In Deutschland wird eigens ein gemeinsames Unternehmen aufgebaut.

Die Sicherheit im Weltall wird immer wichtiger, insbesondere seit die USA für Europa weniger tun wollen. Deutschland will bis zu 35 Milliarden € in den nächsten Jahren dafür ausgeben. Kongsberg verfügt bereits über eigene Satelliten im Weltall.

Der Chef der Defence-Sparte, Erik Lie, kommentierte das Vorhaben so:

Deutschland und Norwegen verfügen gemeinsam über eine Weltklasse-Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie, und durch die Bündelung unserer Stärken können wir bis 2029 die erforderlichen souveränen Fähigkeiten bereitstellen.

Abspaltung der maritimen Sparte

Die bisherige Konzernstruktur soll gestärkt werden. Hierzu wird der maritime Bereich abgespalten und an die Börse gebracht. Analog wie bei TKMS erhalten die bisherigen Aktionäre Aktien der neuen Gesellschaft.

Beide Segmente sind in ihrem Bereich technologisch bestens aufgestellt. Durch die Abspaltung können sich beide Konzernteile auf ihr Geschäft fokussieren und schneller agieren.

Starkes Wachstum erzielt

Ähnlich wie in den bisherigen Quartalen befindet sich der Konzern auf einem starken Wachstumspfad. Seit dem Ukraine-Krieg wird in Europa massiv aufgerüstet. Hiervon profitiert insbesondere das Segment Defence & Aerospace. Aber auch im maritimen Segment macht sich das bemerkbar.

Der Umsatz stieg im dritten Quartal um 12% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 13,3 Milliarden NOK (norwegische Kronen; rund 1,1 Milliarden €). Das EBIT verbesserte sich ebenfalls von 1,6 auf 2 Milliarden NOK.

Besonders hervorzuheben ist der hohe Auftragsbestand mit 142 Milliarden NOK (12 Milliarden €). Das schafft die Basis für das zukünftige Wachstum.

Potenzial vorhanden

Der Kursrückgang ist analog zu Rheinmetall mit den Friedensbemühungen in der Ukraine zu begründen. Sollte es zu einem Frieden kommen, fällt der dortige Bedarf weg. Das hohe Auftragsvolumen zeigt jedoch, dass das Unternehmen auf Jahre ausgelastet ist.

Meiner Meinung nach besitzt die Aktie weiteres Potenzial, ein erstes Kursziel sollte bei 30 € liegen. Im Gegensatz zu Rheinmetall ist das Verhältnis Marktkapitalisierung zum Umsatz bei Kongsberg deutlich niedriger.

Die Analysten wurden zuletzt etwas vorsichtiger, deren mittlerer Zielkurs liegt bei rund 25 €. Die Bandbreite reicht von 21 € bis 28 €.

Mein Fazit: Das aktuelle Kursniveau bietet wieder gute Einstiegskurse. Analog zu Rheinmetall profitiert das Unternehmen weiterhin von der Aufrüstung in Europa.

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ℹ️ Kongsberg Gruppen in Kürze

  • Die Kongsberg Gruppen (WKN: A41BLY) ist Norwegens größter Rüstungskonzern. Er unterteilt sich in die beiden Hauptsegmente Maritime und Defence & Aerospace. Das Unternehmen ist sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich tätig.
  • Der Hauptsitz befindet sich im norwegischen Kongsberg, der Konzern agiert international.
  • Die Hauptbörse ist die Euronext Oslo Stock, in Deutschland ist die Aktie über Tradegate handelbar. Das Unternehmen wird aktuell mit 18,6 Milliarden € bewertet.
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