IREN-Aktie steil abwärts: Kommt jetzt die Trendwende?
Die Aktie von IREN hat in den vergangenen Monaten eine außergewöhnliche Kursentwicklung gezeigt und zählt weiterhin zu den spannendsten Titeln im Schnittfeld von Künstlicher Intelligenz und Kryptowährungen. Nach einer massiven Rally rückt nun die Frage in den Vordergrund, ob das Unternehmen operativ und strategisch liefern kann, um die hohe Bewertung zu rechtfertigen.
Am 15. Oktober erreichte das IREN-Papier ein Hoch von 74,15 US-Dollar, bevor eine Phase der tiefen Konsolidierung einsetzte. Vorausgegangen waren Kursgewinne von mehreren hundert Prozent innerhalb weniger Monate und explodierende Anlegerdepots von Mitgliedern des Smart Crypto Club.
Eine Rally mit außergewöhnlicher Dynamik
Trotz der jüngsten Korrektur bleibt die operative Entwicklung beeindruckend. IREN profitiert sowohl vom Bitcoin-Mining als auch vom Ausbau seiner Aktivitäten im Bereich KI-gestützter Hochleistungsrechenzentren. Der Umsatz ist in den vergangenen zwölf Monaten um 235 Prozent gestiegen und liegt damit um ein Vielfaches über dem Branchendurchschnitt. Vor diesem Hintergrund erscheint das aktuelle Gewinnvielfache von rund 39 keineswegs überzogen.
Strategisch richtet das Unternehmen seine Aktivitäten zunehmend auf den Markt für KI-Infrastruktur aus, der von strukturellem Wachstum geprägt ist. Große Technologiekonzerne investieren massiv in diesen Bereich, was die langfristige Relevanz unterstreicht. Besonders bedeutend ist der langfristige Vertrag mit Microsoft im Umfang von 9,7 Milliarden US-Dollar, der IREN als ernstzunehmenden Anbieter von Rechenzentrumsinfrastruktur positioniert.
Diese Entwicklung rechtfertigt eine Neubewertung der Aktie. Die Einstufung wurde auf eine besonders positive Kaufempfehlung angehoben, verbunden mit einem Kursziel von 55 US-Dollar auf Sicht von zwölf Monaten. Daraus ergibt sich ein Aufwärtspotenzial von knapp 50 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs.
Skalierung als entscheidender Wachstumstreiber
Die am 6. November vorgelegten Ergebnisse für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 unterstreichen den operativen Fortschritt. Der Umsatz belief sich auf 240 Millionen US-Dollar und lag damit mehr als 300 Prozent über dem Vorjahreswert. Damit übertrifft IREN seine Wettbewerber deutlich und signalisiert, dass die Skalierung der Geschäftsmodelle bislang erfolgreich verläuft.
Auch auf der Ergebnisseite zeigt sich eine deutliche Verbesserung. Der Nettogewinn erreichte 385 Millionen US-Dollar, nachdem im Vorjahresquartal noch Verluste angefallen waren. Diese Kombination aus starkem Wachstum und steigender Profitabilität erhöht das Vertrauen in die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells.
Der Großauftrag von Microsoft spielt dabei eine zentrale Rolle. Mit erwarteten wiederkehrenden Umsätzen von 1,9 Milliarden US-Dollar pro Jahr könnte sich der Konzernumsatz gegenüber dem Geschäftsjahr 2025 nahezu vervierfachen. Die Abhängigkeit vom volatilen Kryptomarkt nimmt damit spürbar ab, während sich IREN zunehmend als Anbieter von KI-Infrastruktur etabliert.
Zur Finanzierung des weiteren Ausbaus setzt das Management auf einen ausgewogenen Mix aus Eigen- und Fremdkapital. Eine kürzlich angekündigte Wandelanleihe über zwei Milliarden US-Dollar soll unter anderem den Ausbau neuer Rechenzentren ermöglichen. Gleichzeitig wurden im Berichtsquartal 142 Millionen US-Dollar operativer Cashflow erwirtschaftet, was den finanziellen Spielraum erhöht und Risiken begrenzt.
Bitcoin bleibt relevant, verliert aber an Dominanz
Trotz der strategischen Neuausrichtung ist das Bitcoin-Mining weiterhin der wichtigste Umsatzträger. Rund 93 Prozent der Erlöse stammen derzeit aus diesem Segment. Entsprechend reagiert die Aktie noch immer sensibel auf die Kursentwicklung der Kryptowährung. Bitcoin selbst liegt auf Jahressicht rund 19 Prozent im Minus und befindet sich klar in einem Bärenmarkt.
Dennoch bleibt das Mining-Geschäft von IREN profitabel, da das Unternehmen von vergleichsweise niedrigen Stromkosten profitiert. Solange der Bitcoin-Kurs in einer Spanne um die Marke von 100.000 US-Dollar verharrt, gilt das operative Risiko als überschaubar. Die zunehmende Bedeutung der Rechenzentrumsaktivitäten sorgt zudem für eine breitere Erlösbasis.
Makroökonomische Faktoren könnten kurzfristig für Impulse sorgen. Die Geldpolitik der Bank of Japan wird von Marktteilnehmern genau beobachtet, da Zinserhöhungen globale Kapitalflüsse beeinflussen könnten. Eine Zinspause würde hingegen Spielraum für eine Erholung an den Kryptomärkten schaffen.
Langfristig spricht zudem die zunehmende Akzeptanz digitaler Vermögenswerte für strukturellen Rückenwind. Regulatorische Klarheit und institutionelle Investitionen deuten darauf hin, dass Kryptowährungen trotz hoher Volatilität weiter an Bedeutung gewinnen.
Bewertung bleibt trotz Kursanstieg attraktiv
Nach einem Kursanstieg von mehr als 2.600 Prozent in vier Jahren wirkt die Einschätzung als günstig auf den ersten Blick ambitioniert. Ein genauer Blick auf die Kennzahlen relativiert diesen Eindruck. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei etwa 38, für das Geschäftsjahr 2027 sogar bei rund 34.
Angesichts der hohen Investitionen in den Ausbau der Rechenzentrumskapazitäten bieten umsatzbasierte Bewertungskennzahlen eine sinnvollere Vergleichsbasis. Auf Basis des erwarteten Umsatzes liegt das Verhältnis von Unternehmenswert zu Umsatz bei gut elf und damit über dem Branchendurchschnitt. Dieser Aufschlag erscheint angesichts des außergewöhnlichen Wachstums jedoch moderat.
Hinzu kommen überdurchschnittliche Margen. Die Bruttomarge liegt aktuell bei rund 70 Prozent und übertrifft den Branchendurchschnitt deutlich. Auch die Nettomarge zeigt eine außergewöhnliche Profitabilität, was die Qualität des Geschäftsmodells unterstreicht.
Für die kommenden Jahre rechnen Analysten mit einem Umsatz von 1,16 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr 2026 und 2,7 Milliarden US-Dollar im Jahr darauf. Sollte dieses Wachstum erreicht werden, würde sich die Bewertung auf Basis des Umsatzes deutlich entspannen und weiteres Kurspotenzial eröffnen.
Positive Einschätzung mit Blick auf langfristige Trends
Trotz bestehender Risiken überwiegen aus heutiger Sicht die Chancen. Schwankungen beim Bitcoin-Kurs und hohe Investitionen bleiben Unsicherheitsfaktoren, werden jedoch durch niedrige Kostenstrukturen und langfristige Verträge abgefedert. Der Markt dürfte zudem Zeit benötigen, um die veränderte Positionierung von IREN vollständig einzupreisen.
Die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz und der damit verbundene Bedarf an Rechenleistung sprechen für eine langfristige Nachfrage nach den angebotenen Dienstleistungen. Vor diesem Hintergrund erscheint die Aktie auf dem aktuellen Niveau attraktiv.
Anfang November hatten wir in unserem letzten Update nahe Höchststand treffend auf das erhöhte Risiko und begrenztes weiteres Upside verwiesen. Mittlerweile würden wir bei Kursen unter 34 US-Dollar wieder zu Käufen der IREN-Aktien tendieren und erwarten eine Preisrückkehr über 50 US-Dollar im kommenden Jahr.
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ℹ️ IREN in Kürze
- IREN (ehemals Iris Energy) (WKN: 591767) ist ein australisches Technologieunternehmen mit Sitz in Sydney.
- Das Unternehmen betreibt KI-Rechenzentren mit erneuerbarer Energie und ist zudem im Bereich des Bitcoin-Minings aktiv.
- Die Rechenzentren von IREN befinden sich in Kanada und den USA.
- IREN notiert an der US-Technologiebörse Nasdaq und ist aktuell ca. 9,75 Milliarden US$ wert.