Hensoldt-Aktie: Zu viel des Guten?
Die Hensoldt-Aktie setzt ihre Rekordrallye fort. Am Donnerstag zog der Kurs an der MDAX-Spitze um weitere knapp +5% an und markierte beim Stand von 108,90 € einen neuen Höchststand. Damit belaufen sich die Kursgewinne seit Jahresbeginn auf mehr als +200%. Übertreiben die Märkte oder hat die Aktie noch Luft nach oben?
Verteidigungsausgaben steigen massiv
Die Rallye wird weiterhin maßgeblich von der Aussicht auf deutlich steigende Verteidigungsausgaben befeuert. Die Notwendigkeit eines höheren Rüstungsetats wird derzeit in Brüssel von den Verteidigungsministern der Nato-Länder diskutiert. Dieses Treffen gilt als Vorbereitung auf den Nato-Gipfel, der vom 24. bis zum 25. Juni im niederländischen Den Haag stattfindet.
Auch wenn die in Brüssel diskutierten Pläne als streng geheim gelten, ist bereits einiges durchgesickert. Nach übereinstimmenden Medienberichten sollen die bisher gültigen Vorgaben für die militärischen Verteidigungsfähigkeiten um 30% erhöht worden sein. Nato-Generalsekretär bezeichnete das vereinbarte Programm entsprechend als „historisch“, ohne dabei Details zu nennen.
Gute Aussichten, aber...
Fakt ist, dass die Aussichten für Rüstungsunternehmen gerade in Europa ausgezeichnet sind. Auch der Rüstungselektronik-Spezialist Hensoldt wird von dieser Entwicklung weiterhin profitieren. Trotzdem bleibt die Frage, ob die Aktie nach der jüngsten Rallye nicht etwas zu heiß gelaufen ist. Hier sei erwähnt: Für Anleger, die vom europäischen Aufschwung profitieren wollen, bietet unser exklusiver Report „Europa schlägt zurück“ fundierte Einblicke in drei Top-Aktien, die durch politischen Rückenwind und solide Geschäftsmodelle überzeugen.
Für das laufende Jahr rechnet der Konzern mit Sitz in München mit Erlösen von 2,5 bis 2,6 Milliarden €. Bis zum Jahr 2030 soll der Umsatz nach einer Prognoseanhebung nun einen Wert von 6 Milliarden € erreichen. Zuvor lag die Prognose noch bei 5 Milliarden €.
Sehr beeindruckend entwickelte sich der Auftragsbestand, der im ersten Quartal ein neues Rekordniveau von 6,9 Milliarden € erreichte. Das nahmen zuletzt auch die Analysten von JPMorgan zum Anlass, um ihre Umsatz- und Gewinnschätzungen zu überarbeiten. Gleichzeitig wurde das Kursziel von 50 auf 110 € angehoben.
Was tun mit der Hensoldt-Aktie?
Durch die jüngste Kursexplosion hat die Aktie diesen Zielwert aber schon fast erreicht. Es handelt wohlgemerkt um das höchste Kursziel am Markt. Dementsprechend steigt meiner Ansicht nach das Korrekturpotenzial, zumal die Aktie aus technischer Sicht inzwischen deutlich überkauft ist.
Auch in fundamentaler Hinsicht ist das Papier mit einem Forward-KUV von 4,6 und einem Forward-KGV von 70 inzwischen sehr sportlich bewertet. Trotz der zweifelsohne hervorragenden Wachstumsaussichten kann ich mich daher auf dem aktuellen Niveau nicht zu einer Kaufempfehlung durchringen.
Kurzfristig sollten Anleger daher meiner Meinung nach zunächst eine entsprechende Gegenbewegung abwarten, ehe sie sich beim MDAX-Konzern engagieren.
ℹ️ Hensoldt in Kürze
- Die Hensoldt AG (WKN: HAG000) mit Sitz in Taufkirchen bei München ist ein Rüstungsunternehmen, das auf die Entwicklung und Herstellung von Radar- und Sensortechnologien spezialisiert ist.
- Hauptprodukte sind Radar-, Avionik- und optoelektronische Systeme sowie Lösungen zur elektronischen Kampfführung.
- Hensoldt ging 2017 aus Geschäftsbereichen von Airbus Defence and Space hervor und notiert seit 2020 an der Börse.
- Das Unternehmen ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX und ca. 11,7 Milliarden € an der Börse wert.
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