Hensoldt-Aktie: Auf die Party folgt der Kater
Auf eine tolle Party folgt oft ein schwerer Kater – diese Lebensweisheit gilt auch an der Börse. Innerhalb von nur drei Wochen schoss der Kurs der Hensoldt-Aktie um mehr als +100% in die Höhe. Doch am Freitag sackte das Papier des deutschen Rüstungselektronikhersteller um über -13% ab. Haben Anleger die Aktie zu hochgefeiert?
Zu heiß zum Halten
Diese Ansicht ist nicht mehr von der Hand zu weisen, denn mit einem Forward-Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 40 ist die Hensoldt-Aktie für ein kleines Rüstungsunternehmen inzwischen äußerst ambitioniert bewertet.
Auch in der Analysten-Community mehren sich angesichts der Kursexplosion der letzten Wochen die warnenden Stimmen. Kepler Cheuvreux hat sich als eines der ersten Analysehäuser aus der Deckung gewagt und die Hensoldt-Aktie von „Halten“ auf „Untergewichten“ abgestuft.
Das Kursziel sehen die Experten von Kepler Cheuvreux bei 52,40 €. Gegenüber dem Schlusskurs am Freitag ist das ein weiteres Downside von gut -18%.
Die Kepler-Analysten sagen es in ihrer letzten Analyse der Hensoldt-Aktie ziemlich deutlich: Der Rüstungswert ist inzwischen zu heiß, um ihn zu halten. Das Tempo, in dem die Aktien von Rüstungsherstellern die Zukunft vorwegnehmen, sei gefährlich hoch, so Kepler Cheuvreux. Apropos: Der aktuelle Report "3 Top-Picks 2025" enthüllt, wie man frühzeitig in aufstrebende Marktführer investieren und von langfristigen Wachstumschancen profitieren kann. Ein Muss für jeden, der heute die Gewinner von morgen entdecken möchte.
Charttechnisch kritisch
Die Hensoldt-Aktie befindet sich zum Wochenschluss in einer charttechnisch kritischen Phase. Durch den Kurssturz am Freitag sackte der Rüstungstitel auf die untere Trendlinie ab. Die kommende Woche wird zeigen, ob Hensoldt den Aufwärtstrend noch einmal bestätigen kann oder eine Trendwende eintritt.
Die Warnung war da
Zum Wochenbeginn habe ich Anleger bereits mit ähnlichen Argumenten vor einem Investment in die Hensoldt-Aktie gewarnt. Am Montag schrieb ich, dass die gewaltigen Aufrüstungspläne Deutschlands und Europas meiner Einschätzung nach bereits in den Aktienkurs von Hensoldt eingepreist seien. Zudem sei das Risiko von Gewinnmitnahmen inzwischen sehr hoch.
Ich glaube, dass diese Gewinnmitnahmen noch weitergehen werden. Eine Kursverdoppelung der Hensoldt-Aktie innerhalb eines Monats ist mir trotz der geänderten sicherheitspolitischen Lage in Europa etwas zu viel des Guten.
Die Umsetzung von Rüstungsprojekten funktioniert nicht von heute auf morgen. Vor allem bei der Luftwaffe, der wichtigsten Waffengattung für Hensoldt, benötigen Projekte in der Regel viele Jahre für die Planung und Umsetzung. Die Multi-Milliarden-Investitionen Deutschlands und Europas werden sich deshalb erst im Laufe der kommenden Jahre im Umsatz und Gewinn von Hensoldt manifestieren. Ich glaube, dass die Timeline der meisten Anleger etwas zu kurz gedacht ist.
ℹ️ Hensoldt in Kürze
- Die Hensoldt AG (WKN: HAG000) mit Sitz in Taufkirchen bei München ist ein Rüstungsunternehmen, das auf die Entwicklung und Herstellung von Radar- und Sensortechnologien spezialisiert ist.
- Hauptprodukte sind Radar-, Avionik- und optoelektronische Systeme sowie Lösungen zur elektronischen Kampfführung.
- Hensoldt ging 2017 aus Geschäftsbereichen von Airbus Defence and Space hervor und notiert seit 2020 an der Börse.
- Das Unternehmen ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX und ca. 7,4 Milliarden € an der Börse wert.
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