DroneShield-Aktie: Unter 1 oder über 3 Euro?

Die DroneShield-Aktie hat eine turbulente Handelswoche hinter sich. Nachdem es von Montag bis Mittwoch um +23% nach oben ging, brach der Kurs bis zum Wochenschluss wieder um -13% ein. Diese Volatilität zeigt, wie hin- und hergerissen die Börse momentan beim australischen Drohnenabwehrunternehmen ist. Fällt die DroneShield-Aktie erneut unter 1 € oder hat sie das Potenzial, wieder auf Höchstkurse bei über 3 € zu klettern?

Das sagen die Bären

Die jüngsten Kursschwankungen zeigen, dass Bullen und Bären derzeit einen Kampf um die Deutungshoheit bei der DroneShield-Aktie führen. Interessanterweise scheint das Lager der Bullen primär aus Privatanlegern und das Lager der Bären vornehmlich aus institutionellen Investoren zu bestehen.

Das lässt auch die Entwicklung der Leerverkaufsquote in den letzten Monaten erahnen. Seit dem Beginn des Kursdebakels der DroneShield-Aktie Anfang Oktober hat sich die Short Selling Quote von ca. 4 auf über 9% erhöht. Immer mehr Anleger setzen demnach auf weiter sinkende Kurse des Rüstungsunternehmens.

Die Leerverkäufer haben keine schlechten Argumente auf der Hand. Der Komplettverkauf der Aktienpakete durch das Topmanagement, die Falschmeldung eines Großauftrages und der Weggang des USA-Chefs haben unglaublich viel Porzellan zerbrochen, dass sich nicht von heute auf morgen kitten lässt.

Inzwischen läuft eine vom Unternehmen selbst beauftragte Untersuchung der Corporate Governance durch externe Berater. Was in ihrem Abschlussbericht stehen wird, weiß derzeit noch niemand, aber es könnte dem Vorstand rund um CEO Vornik durchaus den Kopf kosten. Ein Austausch der Unternehmensführung würde wahrscheinlich weitere Kursturbulenzen der DroneShield-Aktie auslösen.

Und das argumentieren die Bullen

Aber auch die Bullen sind nicht ohne Argumente. Sie verweisen auf die nach wie vor herausragende operative Stärke des Anti-Drohnen-Systemherstellers. Im abgelaufenen dritten Quartal verzwölffachte DroneShield seinen Umsatz im Jahresvergleich auf 93 Millionen AU$. Der operative Cashflow betrug 20 Millionen AU$ und das Unternehmen besitzt ein Liquiditätspolster von 213 Millionen AU$.

Hinzu kommt, dass die Auftragspipeline von DroneShield prall gefüllt ist. Derzeit rechnet sich das Unternehmen Chancen bei Aufträgen mit einem Volumen von über 2,3 Milliarden AU$ aus.

Ein kleines Bewertungsexpermiment

Ich bin ein Bulle hinsichtlich der weiteren Entwicklung der DroneShield-Aktie. Und das hat ausschließlich mit der voraussichtlichen Geschäftsentwicklung und der Bewertung des Unternehmens zu tun.

Der Börsenwert von DroneShield liegt aktuell bei 1,90 Milliarden AU$. Bei einem geschätzten Jahresumsatz 2025 von 215 Millionen AU$, sprechen wir also über ein KUV von 8,8. Ganz schön sportlich.

Nicht mehr sportlich ist das KUV aber, wenn man sich das voraussichtliche Wachstum des Unternehmens ansieht. Ich gehe davon aus, dass DroneShield in der Lage ist, in spätestens drei Jahren einen Jahresumsatz von 500 Millionen AU$ zu erzielen. Dann würden wir nur noch über ein Forward-KUV von 3,8 sprechen. Für ein hochdynamisches Technologieunternehmen alles andere als eine zu hohe Bewertung.

So viel Upside ist drin

Setzen wir das Gedankenexperiment beim Gewinn fort. Als Hersteller von Hightech-Rüstungssystemen gehe ich zudem davon aus, dass DroneShield mindestens eine zweistellige operative Marge erzielen kann. Bei einem prognostizierten Jahresumsatz von 500 Millionen AU$ wären das also mehr als 50 Millionen AU$ Gewinn. Das würde ein Forward-KGV von 38 ergeben. In meinen Augen ein ebenfalls moderater Wert.

Meiner Einschätzung nach hat die DroneShield-Aktie derzeit zweifellos ein weiteres Upside. Ich komme zu einer ähnlichen Bewertung wie mein Kollege Rudolf Schneider. Kurse von über 3 € halte ich in naher Zukunft angesichts der Corporate Governance-Thematik für unrealistisch. Aber ein Anstieg auf rund 2 € wäre meines Erachtens absolut gerechtfertigt.

Hier sind 3 Alternativen

Ergänzend sei erwähnt: Frühinvestoren erhalten mit unserem exklusiven Report „Ist das die nächste DroneShield?“ die Namen von 3 potenziellen Aktienraketen.