Deutz-Aktie: Sorgt das für neuen Schub?
Die Deutz-Aktie ist in den letzten Monaten geprägt von einer hohen Volatilität. Erst stieg sie auf rund 10 € im Oktober, fiel dann auf 7,50 € im November und befindet sich derzeit wieder im Aufwärtstrend. Am Freitag verliert sie aktuell leicht und steht bei 8,30 €. Wie sind die weiteren Aussichten?
Diversifizierung fortgesetzt
Erklärtes Ziel des Konzerns ist es, sich breiter aufzustellen. Damit soll die Abhängigkeit vom reinen Motorengeschäft reduziert werden. Bedingt durch die konjunkturelle Schwäche ist die Nachfrage nach schweren Dieselmotoren abgeschwächt.
Ziel der Transformation ist es, sich zu einem Systemhersteller für innovative und nachhaltige Mobilitäts- und Energielösungen zu entwickeln. Besonders im Energiesegment ist die Nachfrage nach Stromgeneratoren hoch.
Der Konzern gab die Übernahme der Frerk Aggregatenbau GmbH bekannt. Hierbei handelt es sich um einen führenden Hersteller von Notstromgeneratoren sowie anderen Stromaggregaten. Diese werden hauptsächlich bei Rechenzentren sowie von Betreibern kritischer Infrastruktur eingesetzt.
Im letzten Jahr wurde der US-Hersteller für Stromgeneratoren Blue Star Power Systems übernommen. Zusammen mit Frerk wird somit eine leistungsfähige Sparte geschaffen.
Dr. Sebastian Schulte, CEO von Deutz, kommentierte die Übernahme so:
Damit setzen wir unsere Strategie konsequent fort, DEUTZ breiter aufzustellen und unabhängiger vom zyklischen Geschäft mit Verbrennungsmotoren zu machen – mit einem klaren Fokus auf wachstumsstarke Märkte.
Profitabilität im Fokus
Mit dem Konzernumbau sowie dem Effizienzprogramm "Future Fit" werden einerseits ein nachhaltiges Umsatzwachstum angestrebt, insbesondere jedoch eine höhere Profitabilität. Erste Erfolge waren bereits in dem Bericht zu den ersten neun Monaten vom 6. November festzustellen. Das bereinigte EBIT stieg überproportional zum Umsatzwachstum um 31% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 75,5 Millionen €. Die EBIT-Marge lag bei 5,8%.
Für das Gesamtjahr wird mit einer EBIT-Marge von 5 bis 6% gerechnet. Beim Umsatz steht ein Wert von 2,1 bis 2,3 Milliarden € auf dem Zettel. Erreicht wurden bis Ende September 1,5 Milliarden €.
Aus der Übernahme wird mit einem zusätzlichen Umsatz von 100 Millionen € jährlich gerechnet. Der jährliche Umsatzbeitrag der Gesamtsparte bis 2030 soll dann bei 500 Millionen € liegen.
Was bedeutet das für den weiteren Kursverlauf?
Kurzfristig wirkt sich die Übernahme nicht auf den Kursverlauf aus. Noch überwiegt das klassische Motorengeschäft und hier ist die Nachfrage schwach. Das wird sich vorerst auch nicht ändern. Mittelfristig sieht es anders aus. Dann greift das Effizienzsteigerungsprogramm immer besser und die Ertragslage verbessert sich. Das ist die Triebfeder für steigende Kurse. Der Umsatz und Ertragsbeitrag von Frerk werden sich erstmalig 2026 bemerkbar machen.
Insgesamt halte ich das weitere Potenzial für begrenzt, den fairen Wert von 9,50 €. Die Volatilität wird bestehen bleiben. Die Aktie gehört zu den großen Gewinnern in 2025; gegenüber dem Jahresanfang verdoppelte sich der Kurs.
Die Analysten halten mehrheitlich einen Kurs von 10 € für fair. Lediglich die DZ Bank senkte ihr Kursziel von 9,70 € auf 9,30 €. Das liegt aber immer noch über dem jetzigen Kursniveau.
Mein Fazit: Für längerfristig orientierte Anleger bieten die jetzigen Kurse immer noch gute Einstiegsmöglichkeiten. Alle anderen sollten vorerst abwarten.
Silber als Rüstungsmetall – diese Aktie profitiert
Ergänzend dazu: Die Neubewertung von Silber als Rüstungsmetall schafft historische Chancen – unser Report „Rüstung – Megatrend im Rohstoffsektor“ zeigt ein Unternehmen, das damit vor einer massive Neubewertung steht.
ℹ️ Deutz in Kürze
- Die Deutz AG (WKN: 630500) mit Hauptsitz in Köln ist einer der weltweit führenden unabhängigen Hersteller von Antriebssystemen. Das Unternehmen entwickelt und produziert sowohl Diesel- und Gasmotoren als auch Wasserstoff- und Elektromotoren.
- Neben dem Hauptsitz in Köln gibt es weitere 4 Produktionsstandorte. Über 13 Vertriebsgesellschaften arbeitet das Unternehmen mit rund 800 Partnern in 130 Ländern zusammen.
- Deutz ist Mitglied im deutschen Small Cap Index SDAX und an der Börse knapp 1,3 Milliarde € wert.