D-Wave-Aktie: Auch das noch – DroneShield lässt grüßen

Hohe Insiderverkäufe

Von dem Kurssturz im November auf rund 18 € konnte sich die D-Wave-Aktie wieder teilweise erholen. Am Freitag gewinnt sie aktuell leicht und steht bei 24 €. Zuletzt wurden viele Insiderverkäufe gemeldet – wiederholt sich hier das Drama von DroneShield?

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Vertrauen angekratzt

Neben den wirtschaftlichen Daten und dem allgemeinen Börsenumfeld ist das Vertrauen der Anleger in das Unternehmen für den Kursverlauf das zentrale Element. Wenn erkennbar ist, dass das Management seine Anteile behält oder die Anteile weiter aufstockt, schafft das Vertrauen.

Bei DroneShield war zuletzt genau das Gegenteil festzustellen; die Folge waren ein dramatischer Kursabsturz. Hier verkaufte der CEO seinen kompletten Aktienbestand, andere führende Manager verkauften ebenfalls massiv.

Bei D-Wave ist zu beobachten, dass neben dem CEO Baratz insbesondere der CFO Markovich seit November in großem Stil Aktien verkaufte; allein im Dezember lag sein Verkaufsvolumen bei rund 5,2 Millionen US$. Auch andere führende Manager verkauften Anteile.

Es ist üblich, dass Manager als Teil der Gesamtvergütung Kaufoptionen erhalten. Ebenfalls ist es üblich, dass diese dann zu einem späteren Zeitpunkt mit Gewinnen verkauft werden. Solche massiven Verkäufe innerhalb der kurzen Frist, schaffen bei den Anlegern kein Vertrauen.

Positiv ist, dass speziell die Verkäufe im Dezember keinen größeren Druck auf die Aktie ausübten. Einen Kursabsturz wie bei DroneShield erwarte ich hier nicht, dennoch besitzt es ein Geschmäckle.

Aufbau einer US-Einheit

Das größte Wachstumspotenzial dürfte in den USA liegen. Um sich hierfür zu wappnen, baut das Unternehmen eine eigene Abteilung für staatliche US-Institutionen auf. Der neue Bereich wird von Jack Sears Jr. geleitet, einem Manager mit langjähriger Erfahrung im öffentlichen Sektor.

CEO Alan Baratz betonte die strategische Bedeutung dieses Schrittes so:

Der Ruf nach dem Einsatz von Quantentechnologien zur Wahrung nationaler Interessen wird immer lauter.

Die neue Administration unter Trump setzt auf die Führerschaft bei neuen Technologien. Besonders im Verteidigungsbereich dürfte das Interesse groß sein. China erklärte die Quantencomputer ebenfalls als eine wichtige Zukunfts-Technologie.

Potenzial vorhanden

Dass der Kurs durch die Insiderverkäufe so abstürzt wie bei DroneShield, halte ich für unwahrscheinlich; förderlich sind sie jedoch nicht. Viel wichtiger ist die wirtschaftliche Seite. Hier nehmen die Aufträge zu. Der Advantage2 ist momentan einer der am meisten eingesetzten Quantencomputer.

Nachdem das dritte Quartal sehr stark ausfiel, dürfte dies auch für das vierte Quartal gelten. Trotz der hohen Verluste ist das Unternehmen mit einem Cash-Bestand von rund 830 Millionen US$ gut finanziert.

Solche Kursschwankungen, wie zuletzt gesehen, sind bei Unternehmen mit einer neuen Technologie ein normaler Vorgang. Wer in diese Werte investiert, muss dies aushalten können. Viel wichtiger als diese kurzfristigen Ausschläge ist der mittel- und langfristige Kursverlauf. Das Paradebeispiel hierfür ist Nvidia. Meiner Meinung nach ist die Quantentechnologie nach KI die nächste große technologische Revolution.

Mein Fazit: Für risikobewusste Anleger bieten sich auf dem jetzigen Niveau weiterhin gute Einstiegsmöglichkeiten.

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Ergänzend sei erwähnt: Für all jene, die nach der nächsten großen KI-Erfolgsstory suchen, bietet unser exklusiver Report „KI-Gewinner 2026“ aufschlussreiche Informationen über Unternehmen, die die Nase bald vorn haben könnten.

ℹ️ D-Wave Quantum in Kürze

  • D-Wave Quantum (WKN: A3DSV9), kurz D-Wave, ist ein Hardwareunternehmen, das sich mit der Entwicklung von Quantencomputern beschäftigt.
  • Das Unternehmen mit dem Hauptsitz in Burnabay, Kanada, wurde 1999 gegründet. Bekannt wurde es durch den Verkauf des ersten Quantencomputers 2011 an Lockheed Martin.
  • Neben der Hauptbörse NYSE kann die Aktie auch über Tradegate gehandelt werden. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell rund 8,3 Milliarden €.
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