Chevron: Rekordförderung trotz Preisverfall – Aktie ins Depot?
Der Ölkonzern Chevron beweist trotz sinkender Rohstoffpreise Stärke. Der Energieriese meldete für das dritte Quartal eine Rekordförderung und übertrifft die Erwartungen der Analysten deutlich. Was ist von der Aktie zu erwarten?
Produktion schießt auf Rekordniveau
Im dritten Quartal erreichte Chevron eine historische Bestmarke: Die tägliche Produktion stieg um 21 Prozent auf 4,1 Millionen Barrel Öläquivalent. Das Unternehmen profitierte von intensiver Bohrtätigkeit und einer robusten Nachfrage, auch wenn der Ölpreis unter Druck blieb. Der operative Cashflow belief sich auf 9,4 Milliarden US-Dollar, der bereinigte freie Cashflow lag bei sieben Milliarden.
Der Gewinn je Aktie betrug 1,85 US-Dollar und lag damit über den Erwartungen von 1,71 US-Dollar. Der Umsatz fiel mit 49,7 Milliarden zwar zwei Prozent niedriger aus als im Vorjahr, übertraf jedoch die Prognosen deutlich. An der Börse reagierten die Anleger positiv: Die Aktie legte am Tag der Veröffentlichung um 2,7 Prozent zu.
Disziplin in schwachem Markt
Trotz der starken Geschäftszahlen bleibt der Ölmarkt schwach. Der Preis für WTI-Rohöl notiert weiterhin in den unteren 60-Dollar-Bereichen und liegt seit Jahresbeginn rund 15 Prozent im Minus. Analysten sehen Chevron dennoch gut aufgestellt: Das Unternehmen zeigt diszipliniertes Kostenmanagement und eine stabile Dividendenpolitik.
Mit einer Dividendenrendite von 4,34 Prozent und einem soliden freien Cashflow gilt die Ausschüttung als sicher. Im dritten Quartal kaufte Chevron zudem eigene Aktien im Wert von 2,6 Milliarden Dollar zurück und erhöhte seine Dividende erneut.
Synergien durch Hess-Integration
Erstmals wurde die im Juli abgeschlossene Übernahme der Hess Corporation vollständig in die Bilanz aufgenommen. Die Integration verläuft besser als erwartet, Synergien greifen schnell, und der Beitrag zur Ergebnissteigerung zeichnet sich bereits ab. Chevron hob seine Produktionsprognose auf ein Wachstum von sechs bis acht Prozent an.
Spannend bleibt, wie das Management künftig mit den Bakken-Vorkommen verfährt. Nähere Informationen dazu werden bei der Investorenkonferenz am 12. November erwartet.
Steigende Gewinne ab 2026
Während die Fundamentaldaten solide bleiben, zeigen sich einige Analysten vorsichtiger. In den vergangenen 90 Tagen gab es elf Gewinnschätzungs-Kürzungen, acht wurden nach oben angepasst. Für das laufende Jahr dürfte der Gewinn je Aktie bei rund sieben US-Dollar seinen Tiefpunkt erreichen, bevor er bis 2026 wieder anzieht.
Der freie Cashflow pro Aktie liegt derzeit bei 8,61 Dollar – was einer Rendite von 5,5 Prozent entspricht.
Bewertung und Kursziele
Auf Basis der aktuellen Prognosen für 2026 ergibt sich ein erwarteter Gewinn von 8,41 Dollar je Aktie. Unter Anwendung eines Kurs-Gewinn-Verhältnisses von 20 läge der faire Wert der Aktie bei rund 168 US-Dollar – leicht über dem aktuellen Kursniveau von 157-158 Dollar.
Ein zyklischer Tiefpunkt im Ölpreis könnte aktuell eine höhere Multiplikatorbewertung rechtfertigen. Langfristige Investoren werden jedenfalls mit solider Bilanzstärke und stabilen Dividenden für ihre eduld belohnt.
Charttechnisch träge
Charttechnisch bleibt Chevron eine Seitwärtsgeschichte. Seit fast drei Jahren bewegt sich der Kurs in einer Spanne zwischen 148 und 170 Dollar. Die 200-Tage-Linie verläuft flach, das Momentum ist schwach. Unterstützung zeigt sich im Bereich um 120 Dollar, während der Relative-Stärke-Index auf eine anhaltende Konsolidierung hindeutet.
Im Vergleich zum S&P 500 hinkt die Aktie seit Mitte 2022 hinterher – ein Zeichen dafür, dass Anleger vorerst Zurückhaltung üben.
Solidität für das Depot
Chevron bleibt ein Schwergewicht der Branche mit robusten Fundamentaldaten, starker Bilanz und beachtenswerter Dividendenrendite. Auch wenn der Kurs derzeit keine großen Sprünge macht, bietet die Aktie langfristig attraktive Perspektiven – vor allem, sollte sich der Ölpreis wieder erholen.
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