Cherry-Aktie: Das sieht nicht gut aus
Die Cherry-Aktie konnte sich von dem Kurssturz im Oktober letzten Jahres nur geringfügig erholen und bewegt sich um die Marke von 1 € herum. Wie geht es hier weiter?
Aktienkurs stark angeschlagen
Der Jahreschart zeigt die Dramatik der Aktie. Nachdem im Oktober die Jahresprognose deutlich gesenkt wurde, brach der Kurs von rund 1,60 € auf 0,65 € ein. Mittlerweile konnte er sich wieder erholen, eine nachhaltige Überschreitung der Grenze von 1 € ist jedoch nicht gelungen. Am Dienstag erholt sie sich wieder von dem gestrigen Kurseinbruch und steht aktuell bei 0,91 €.
Die Kursentwicklung zeigt, dass die Anleger kaum noch Vertrauen in die Aktie haben. Das tägliche Handelsvolumen ist daher gering. Mittlerweile ist die Aktie als Pennystock zu bezeichnen.
Jahresprognose erneut verfehlt
Die im Januar gesenkte Jahresprognose wurde deutlich verfehlt. Dies wurde in der knappen Mitteilung vom 11. Februar mitgeteilt. Statt eines erwarteten Umsatzes von 120 Millionen € wurden 110 Millionen € erreicht. Die Ursache hierfür ist die noch fehlende Wettbewerbsfähigkeit im Schaltergeschäft gegenüber den billigeren Produkten aus China. Ebenfalls ist der angestrebte Ausbau des US-Geschäftes noch vollständig erfolgt.
Der rückläufige Umsatz führte zu einem negativen operativen Ergebnis. Die EBITDA-Marge sank auf -2% – geplant war eine positive Marge von 3%. Die Kosten konnten nicht so schnell angepasst werden.
Am 27. Februar werden ausführlichere Daten mitgeteilt. Insgesamt ist die Lage als unbefriedigend zu bezeichnen. Dass die Prognosen zuletzt immer verfehlt wurden, zeigt, dass der Konzern die Realität nicht ausreichend zur Kenntnis nimmt. Sinnvoller wären deutlich vorsichtigere Prognosen, die dann übertroffen würden.
Transparenz soll verändert werden
Der Konzern hält Quartalsprognosen nicht mehr für sinnvoll und gibt zukünftig nur noch Jahresprognosen bekannt. Weiterhin werden jedoch wichtige Unternehmensnachrichten mitgeteilt.
Damit soll die Unsicherheit bei den erwarteten und den tatsächlichen Ergebnissen verringert werden. Der Fokus liegt ausschließlich auf der Restrukturierung des Unternehmens und den Meldungen über deren Fortschritte.
Oliver Kaltner, CEO der Cherry SE, begründet dies so:
Im Rahmen der Umbaumaßnahmen in den letzten zwei Jahren haben wir viel in die Kapitalmarktkommunikation investiert. Der Geschäftsverlauf muss mehr denn je im Sinne der Marktgegebenheiten ausgerichtet werden. Prognosen auf Quartalslevel sind hierbei nicht ausreichend stabil lieferbar.
Neubesetzung der Healthsparte
Der bisherige Leiter Gerrit Schick scheidet auf eigenen Wunsch Mitte März aus. Sein Nachfolger ist Dr. Philip Groth. Er wird als kompetenter und gut vernetzter Manager in diesem Bereich geschildert. Sein Fokus liegt auf dem weiteren Ausbau in diesem zukunftsträchtigen Segment.
Hier ist auch das größte Umsatz- und Ertragswachstum erzielt worden. Mittel- und langfristig dürfte dieses Segment das Hauptgeschäft werden.
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Potenzial begrenzt
Die ständigen verfehlten Prognosen hinterlassen ihre Spuren beim Kurs. Die für das vergangene Jahr geweckten Hoffnungen wurden erneut verfehlt. Wichtig für die Zukunft ist, dass wieder eine positive Ertragslage erzielt wird.
Momentan verfügt das Unternehmen noch über eine solide Eigenkapitalausstattung, allerdings mit sinkender Tendenz. Sollte mittelfristig keine Ertragswende eintreten, könnte das Unternehmen in seiner Existenz gefährdet sein. Sinnvoll wäre eine Kapitalerhöhung, um den Restrukturierungsprozess finanziell abzusichern.
Mein Fazit: Die Aktie eignet sich in der momentanen Lage nicht für ein Investment. Wer hier einsteigt, muss sich über die Risiken bewusst sein.
ℹ️ Cherry in Kürze
- Cherry (WKN: A3CRRN) ist ein weltweit tätiger Hersteller von High-End-Switches-Geräten. Insbesondere bei PC-Tastaturen mit mechanischen Schaltern gehört das Unternehmen mit seiner MX-Technologie zu den Marktführern.
- Neben dem Hauptsitz in München unterhält der Konzern weltweit Produktionsstätten oder Büros.
- Die Marktkapitalisierung beträgt 21 Millionen €.
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