Broadcom-Aktie: Ist sie immer noch einen Kauf wert?

Mit einem Minus von -4% ist die Broadcom-Aktie am Freitagmorgen der große Verlierer im Nasdaq 100-Index. Hat der Halbleiterkonzern denn so schwache Zahlen abgeliefert und wie sollten Anleger darauf reagieren?

Starke Zahlen und Prognosen

Es ist ein altbekanntes Phänomen, dass Technologiewerte die Markterwartungen übertreffen und trotzdem an der Börse abgestraft werden. So auch heute Morgen bei Broadcom.

Der Halbleiterhersteller übertraf sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis die Prognosen der Analysten. Der Umsatz stieg im vierten Quartal, das von August bis Oktober lief, um 28% auf 18,02 Milliarden US$ und lag demnach signifikant über dem Analystenkonsens von 17,47 Milliarden US$. Positiv zu werten ist in diesem Zusammenhang, dass sowohl das Segment Halbleiterlösungen als auch der Bereich Infrastruktur-Software zulegen und den Konsens übertreffen konnten.

Gleiches Spiel beim Ergebnis. Während Analysten im Vorfeld der Zahlenvorstellung von einem bereinigten Gewinn je Aktie von 1,87 US$ ausgingen, lieferte Broadcom EPS in Höhe von 1,97 US$.

Der Nettogewinn stieg im abgelaufenen Vierteljahr auf satte 8,51 Milliarden US$. Das ist nahezu eine Verdoppelung des Vorjahreswerts.

Und nicht zuletzt liest sich auch die Prognose für das laufende erste Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 erfreulich. Broadcom rechnet erneut mit einem Umsatzwachstum von 28% im Jahresvergleich auf 19,1 Milliarden US$. Das ist mehr, als Analysten bislang auf dem Zettel hatten.

Boomendes KI-Geschäft

Broadcom profitiert weiterhin stark vom boomenden KI-Geschäft. Der Umsatz mit KI-Halbleitern wird sich im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres voraussichtlich auf 8,2 Milliarden US$ verdoppeln.

Noch dazu erwartet Broadcom eine weitere Beschleunigung des KI-Umsatzes im kommenden Jahr. Broadcom-Chef Hock Tan äußerte sich vor diesem Hintergrund sehr bullisch:

Wir haben noch nie Auftragseingänge in der Art gesehen, wie wir sie in den letzten drei Monaten verzeichnet haben.

Steiler Aufwärtstrend

Die Broadcom-Aktie steckt seit acht Monaten in einem steilen Aufwärtstrend, in dessen Zuge sie im Monatstakt neue Allzeithochs aufstellte. Derzeit deutet nichts auf ein Ende dieses Trends hin.

Warum eigentlich der Kursrückgang?

Die einzige vernünftige Antwort auf diese Frage sind meiner Meinung nach Gewinnmitnahmen nach dem Motto „Sell on good news“. Der Kurs der Broadcom-Aktie hat sich in den vergangenen zwölf Monaten mehr als verdoppelt. In den letzten drei Jahren ist der Aktienkurs des Halbleiterkonzerns sogar um mehr als den Faktor 7 gestiegen.

Trotz dieser herausragenden Börsenperformance gehe ich davon aus, dass die Broadcom-Aktie noch weiteres Potenzial hat. Die Dynamik mit KI-Halbleitern ist nach wie vor atemberaubend hoch. Hinzu kommt der Vorteil von Broadcom, dass der Technologiekonzern breiter aufgestellt ist als reine Chipkonzerne wie AMD oder Nvidia und rund 40% seines Umsatzes mit Infrastruktur-Software generiert.

Aber Anleger dürfen sich meiner Ansicht nach bei der Broadcom-Aktie in Zukunft nicht mehr die Kursdynamik der letzten Monate und Jahren erhoffen. Mit einem Forward-KGV von 44 ist der Tech-Titel inzwischen nicht mehr günstig bewertet.

3 Top-KI-Aktien für 2026

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