Brainlab-Aktie: Was für eine Überraschung!
Es wäre der bis dato größte Börsengang Deutschlands des Jahres gewesen, doch nun wird doch nichts daraus. Das Medizintechnikunternehmen Brainlab hat sein IPO kurzfristig abgesagt. Was steckt hinter der überraschenden Entscheidung?
Börsengang kurzfristig abgesagt
Morgen hätte es eigentlich so weit sein sollen. Der Medtech-Softwareanbieter Brainlab wollte den Sprung in den Prime Standard der Frankfurter Börse schaffen. Doch am Dienstagabend, kurz nach dem Ablauf der Zeichnungsfrist, sagte das Unternehmen seinen Börsengang ab.
Als Begründung führte das Management in einer Nachricht die „derzeitigen geopolitischen Unsicherheiten“ an, die sich negativ auf die Kapitalmärkte auswirken. Deshalb sei das Börsenumfeld momentan „nicht optimal“ für ein IPO von Brainlab, so das Unternehmen.
Es ist bereits die zweite Absage eines Börsengangs in Deutschland innerhalb kurzer Zeit. Erst vor wenigen Tagen hat der Autoersatzteilehändler Autodoc sein IPO mit einer ähnlichen Begründung abgesagt.
Der geplatzte Börsengang von Brainlab ist eine echte Überraschung, denn die Voraussetzungen sahen so gut aus. Die Konsortialbanken teilten noch am Montag mit, dass die Emission bei einer Preisspanne von 80 bis 100 € vielfach überzeichnet sei.
Was sind die wahren Gründe?
Meiner Meinung nach sind die von Brainlab angeführten Gründe für die IPO-Absage nur vorgeschoben. Das Börsenumfeld ist hervorragend. Der DAX notiert fast auf einem Allzeithoch. Die Lage im Nahen Osten hat sich zuletzt deutlich entspannt und auch im Zollstreit der USA mit dem Rest der Welt zeichnen sich Lösungen ab. Was will Brainlab eigentlich noch mehr?
Der wahre Grund dürfte die Unternehmensbewertung gewesen sein. Der Emissionspreis lag am unteren Ende der Preisspanne. Offenbar waren die Eigentümer von Brainlab damit nicht zufrieden.
Für das Unternehmen selbst ist das keine gute Nachricht. Brainlab entgeht nun frisches Kapital in Höhe von rund 160 Millionen €, das es für die Ausweitung der Geschäftstätigkeit in weitere Medizinsparten verwenden wollte, beispielsweise Orthopädie und Sportmedizin.
Ich glaube, dass es sich nicht um eine endgültige Absage eines Börsengangs handelt. Gut möglich, dass Brainlab in einigen Monaten einen weiteren Anlauf nimmt, um den Sprung an die Börse zu schaffen. Die Redaktion von sharedeals.de bleibt auf jeden Fall am Ball.
Ergänzend sei erwähnt: In unserem exklusiven Report „Die 200-Milliarden-Dollar-Pille“ werden zwei Biotech-Unternehmen beleuchtet, die im boomenden Markt der Gewichtskontrolle für Furore sorgen dürften.
ℹ️ Brainlab in Kürze
- Brainlab ist ein 1989 gegründetes Medizintechnikunternehmen mit Sitz in München.
- Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet softwaregestützte Medizintechnologie.
- Die Technologie unterstützt Chirurgen bei Operationen bei der präzisen Navigation im Körper des Patienten. Eingesetzt wird sie derzeit vor allem im Bereich der Neurochirurgie.
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