BMW, Mercedes-Benz, VW: Kommt 2026 Schwung in die Aktien?
Die Aktien von BMW, Mercedes-Benz und VW gehörten 2025 nicht gerade zu den Performern, jedoch fielen die Kursverläufe sehr unterschiedlich aus. Jetzt gilt es, die Aussichten im Jahr 2026 auszuloten. Lohnt sich hier ein Investment und welche Aktie besitzt das größte Potenzial?
Angespannte Lage bleibt bestehen
Im laufenden Jahr musste die Autobranche insgesamt mit erheblichen Verwerfungen kämpfen. Das galt insbesondere für die drei großen Autokonzerne in Deutschland. Die schon vorher bestehende Nachfrageschwäche wurde durch die US-Zölle weiter verschärft. Ebenfalls wirkte sich der hohe chinesische Export auf den europäischen Markt negativ aus. Auf der Produktionsseite belasteten die hohen Energie- und Personalkosten sowie die Bürokratie.
Diese Situation dürfte sich im ersten Halbjahr weiter fortsetzen. Da sich die Rahmenbedingungen nicht wesentlich ändern, kommt es hauptsächlich auf die internen Maßnahmen der einzelnen Konzerne an.
Große Bremsklötze beseitigt
Der Wegfall der staatlichen Prämie in Deutschland für E-Fahrzeuge ließ die einheimische Nachfrage drastisch zurückgehen. Die E-Fahrzeuge der drei deutschen Autobauer sind im Wettbewerb mit chinesischen E-Fahrzeugen wie BYD zu teuer. China setzt mehr auf Klein- und Mittelklassewagen; zudem sind deren Software-Lösungen deutlich innovativer. Durch hohe Subventionen sind sie deutlich preiswerter.
Der Beschluss der neuen Bundesregierung, die E-Fahrzeuge wieder zu subventionieren, könnte der Binnennachfrage nach E-Fahrzeugen neuen Schub verleihen. Der Wegfall des Verbrenner-Aus auf europäischer Ebene dürfte ebenfalls für Planungssicherheit bei den Autobauern sorgen. Allerdings darf das bisherige Aufholtempo bei E-Fahrzeugen nicht darunter leiden – die Zukunft liegt bei den E-Fahrzeugen. Die EU plant Zölle auf chinesische E-Fahrzeuge. Das könnte dem europäischen Markt helfen; China könnte jedoch mit Gegenzöllen reagieren.
Kostenstrukturen weiter verbessert
Die externen Faktoren können wenig beeinflusst werden. Daher sind für den weiteren Kursverlauf die internen Maßnahmen zentral. Bei allen drei Konzernen ist ein drastischer Abbau von Personal festzustellen. Das Ziel hierbei ist, die Kapazitäten an den Bedarf anzupassen. Die Pläne sind bereits fortgeschritten, im kommenden Jahr wird der Abbau sich fortsetzen.
Die angepassten Kapazitäten werden sich positiv auf die Ertragslage auswirken. Erste Ergebnisse sollten in den kommenden Quartalsberichten sichtbar sein.
Innovationen vorantreiben
Um auf dem globalen Markt bestehen zu können, müssen die Produktinnovationen fortgesetzt werden. Dies gilt insbesondere für die auf moderner Software basierenden E‑Fahrzeuge. Dabei darf das vorhandene Renommee, hauptsächlich bei BMW, Mercedes-Benz und Porsche, nicht vernachlässigt werden.
Potenzial vorhanden
Meiner Meinung nach wird sich die deutsche Autoindustrie weiter erholen. Die eingeleiteten Maßnahmen werden weiter zügig vorangetrieben. Nur mit kostengünstigen und innovativen Fahrzeugen bleibt die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Autos bestehen.
Bei den drei Aktien dürfte es jedoch analog des bisherigen Kursverlaufs zu großen Unterschieden kommen. Die BMW-Aktie konnte seit Jahresbeginn einen Anstieg von knapp +20% erzielen. Der Münchener Konzern reagierte auf die Anforderungen sehr flexibel und ist in einer soliden Verfassung. Hier rechne ich im kommenden Jahr mit dreistelligen Kursen, verbunden mit immer wieder auftretenden Rückschlägen.
Mercedes-Benz ist noch auf der Suche nach dem richtigen Konzept für die Zukunft. Mit dem deutlichen Sparprogramm sowie den neuen E-Modellen dürfte das kommende Jahr ebenfalls Potenzial für die Aktie bringen. Für Mercedes ist der Status sehr wichtig, auch wenn die Fahrzeuge etwas teurer sind. Die Mercedes-Aktie wird volatil bleiben, die Range dürfte sich jedoch zwischen 70 und 85 € nach oben verschieben.
Bei Volkswagen ist die Lage wesentlich komplexer. Aus meiner Sicht ist der Konzern zu sehr auf Volumen fixiert. In den Segmenten PKW und Nutzfahrzeuge sind zahlreiche Marken enthalten. Dabei kommt es mitunter zu einem internen Wettbewerb. Hauptsächlich leidet die Kernmarke VW im PKW-Segment darunter. Positiv ist, dass der Konzern die Kapazitäten massiv abbaut. Der Stellenabbau gestaltete sich zwar schwierig, wurde seitens der IG Metall letztendlich jedoch mitgetragen. Bei Volkswagen macht sich auch die Eigentümerstruktur negativ bemerkbar. Niedersachsen und die Eigentümerfamilien Porsche/Piech verfolgen grundverschiedene Interessen. Bei der VW-Vorzugsaktie sehe ich weniger Potenzial. Ich gehe von einem Kursverlauf in einer Range von 95 bis 120 € aus.
3 andere Top-Aktien für 2026
Mein Fazit: Insgesamt bin ich für die Autobranche zuversichtlich gestimmt und rechne mit höheren Kursen. Meine Favoriten sind BMW und Mercedes-Benz.
Ergänzend dazu: Für Investoren, die ihr Depot mit zukunftsorientierten Tech-Werten für 2026 verstärken möchten, bietet unser exklusiver Report „3 Top-Picks 2026“ eine fundierte Analyse mit konkretem Multibagger-Potenzial.
Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien von Mercedes-Benz. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.