Bitcoin: Droht jetzt der nächste Crash?

Die Krypto-Märkte zeigen sich nervös. Bitcoin pendelt aktuell zwischen 85.000 und 87.000 US$, nachdem der Kurs zuletzt um bis zu -7% nachgegeben hat. Zwischenzeitlich kratzte die Kryptowährung noch an der 90.000er Marke, genauer bei 89.948 US$. Dann kam die Kehrtwende. Volatilität gehört zum Geschäft, das ist klar. Trotzdem lohnt ein Blick auf die Argumente der Skeptiker.

Peter Schiff sieht Bitcoin unter Druck

Der bekannte Gold-Verfechter Peter Schiff nutzt die Gelegenheit für eine seiner gewohnt kritischen Einschätzungen. Sein Punkt diesmal: Gold und Silber legen massiv zu, während Bitcoin schwächelt. Für Schiff ein Warnsignal. Investoren könnten Kapital aus riskanten Positionen abziehen und in klassische Krisenwährungen umschichten. Wer Bitcoin als Absicherung gegen einen schwachen US-Dollar gekauft hat, könnte laut Schiff bald überrascht sein. Er prognostiziert weitere Verluste und stellt das Safe-Haven-Narrativ der Kryptowährung offen infrage.

Silber sprang über 1,60 US$ nach oben und überschritt die Marke von 66 US$. Gold durchbrach sogar die 4.300 US$. Schiff erwartet Silber bis Jahresende bei 70 US$, bei Gold sieht er noch mehr Luft nach oben. Diese Entwicklung wertet er als Zeichen für wachsendes Misstrauen gegenüber dem US-Dollar und Staatsanleihen. Das Vertrauen in traditionelle Systeme bröckelt offenbar.

Zusätzlicher Verkaufsdruck droht

Andere Marktbeobachter teilen zumindest teilweise Schiffs Skepsis. Bloomberg-Stratege Mike McGlone hält weitere Rücksetzer für möglich, falls die Nachfrage nachlässt. Das Research-Haus 10x Research warnt vor Mittelabflüssen aus Krypto-Hedgefonds in Höhe von 10 bis 20 Milliarden US$. Diese Rücknahmen könnten zum Jahresende zusätzlichen Druck auf die Kurse ausüben.

Die makroökonomischen Sorgen sind real. Inflation, steigende Arbeitslosigkeit und Zweifel an der Stabilität des Finanzsystems treiben Investoren um. In diesem Umfeld könnte Bitcoin tatsächlich eher leiden als profitieren, besonders wenn Marktteilnehmer ihr Risiko reduzieren wollen.

Die Community bleibt gelassen

Trotz aller Warnungen zeigt sich die Bitcoin-Community weitgehend unbeeindruckt. Langfristige Halter verweisen auf die Geschichte: Bitcoin hat mehrere Einbrüche von über -80% überstanden und danach neue Höchststände erreicht. Viele ignorieren Schiffs Aussagen mittlerweile komplett, schließlich warnt er seit Kursen unter 100 US$ vor dem Kollaps.

Die Argumentation der Bullen: Bitcoin verhält sich nicht wie ein typisches Risikoasset. Zwar bricht der Kurs bei frühen Marktschocks oft ein, doch Befürworter sagen, er könne sich bei tiefergehenden Vertrauenskrisen anders entwickeln. Ihrer Ansicht nach bewahrt Gold Vermögen innerhalb des Finanzsystems, während Bitcoin Flexibilität ermöglicht und einen Ausstieg aus dem System erlaubt. Dadurch wird die langfristige Überzeugung trotz kurzfristiger Volatilität aufrechterhalten.

Kurze Einschätzung

Die aktuelle Schwäche ist kein Grund zur Panik, aber auch nicht komplett zu ignorieren. Schiffs Gold-Fokus ist bekannt, seine Kritik an Bitcoin nicht neu. Trotzdem hat die aktuelle Rotation in Edelmetalle eine gewisse Aussagekraft. Anleger suchen Sicherheit, das ist offensichtlich. Ob Bitcoin in der nächsten echten Krise als Schutz oder als Risikoposition wahrgenommen wird, bleibt die entscheidende Frage.

Aus unserer Sicht spricht die langfristige Adoption und die zunehmende institutionelle Akzeptanz eher für Bitcoin. Kurzfristig können solche Rücksetzer aber durchaus weitergehen, gerade wenn makroökonomische Unsicherheiten zunehmen. Wer langfristig denkt, sollte das aushalten können. Wer das nicht kann, gehört vermutlich ohnehin nicht in dieses Asset.

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