Bayer steigt weiter, Vonovia rutscht ab: DAX-Ausblick

Erholung geht weiter

Der DAX setzt seine Klettertour fort. In der abgelaufenen Handelswoche legte das größte deutsche Börsenbarometer unter dem Strich etwa 230 Punkte zu und schloss +0,97% höher mit 24.261 Punkten. Die höchsten Gewinne gab es bei Bayer und BMW. Airbus war schwächster DAX-Wert. Geht es in der neuen Woche weiter nach oben?

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Dreimal im Plus, zweimal im Minus

Zum Wochenstart konnte der DAX anfangs höher Gewinne nicht halten und schloss nur minimal im Plus. Der Dienstag brachte etwas größere Gewinne mit sich, ehe es am Mittwoch im Vorfeld des Fed-Entscheids wieder leicht nach unten ging. Die erneute Zinssenkung wurde am Donnerstag mit deutlichen Kursaufschlägen honoriert. Am Freitag zogen sich die Anleger wieder zurück.

Hoffnung auf Jahresendrallye

Die Hoffnungen auf eine Jahresendrallye haben durch die abermalige Zinssenkung der Fed neue Nahrung bekommen. Die US-Notenbank hat den Leitzins erwartungsgemäß um weitere 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,50 bis 3,75% gesenkt. Trotz der durch den Regierung-Shutdown vorherrschenden Datennebels.

Der FOMC-Entscheid hat aber auch gezeigt, dass das Komitee weiterhin gespalten ist. So gab es erneut drei Abweichler – zwei Fed-Mitglieder sprachen sich dafür aus, den Leitzins unangetastet zu lassen, während ein Fed-Mitglied (der von Trump ins Amt gehobe Stephen Miran) eine Zinssenkung um 50 Basispunkte befürwortete.

Die „Dot Plot“-Projektionen haben außerdem gezeigt, dass im Median für 2026 und 2027 jeweils nur eine kleine Zinslockerung um 25 Basispunkte erwartet wird. Der Markt rechnet indes weiterhin mit zwei Zinssenkungen im kommenden Jahr. Ein Grund dürfte sein, dass die Amtszeit von Fed-Chef Jerome Powell im Mai endet und sein Nachfolger, der von Trump ernannt wird, einen expansiveren Kurs einschlagen dürfte. Aktuell gilt Kevin Hassett diesbezüglich als großer Favorit.

Das wird in der neuen Woche wichtig

In der kommenden Woche richtet sich die ganze Aufmerksamkeit des Marktes auf die offiziellen Arbeitsmarktberichte der Monate Oktober und November, die aufgrund des Shutdowns mit einiger Verzögerung zusammen am 16. Dezember veröffentlicht werden. Sie dürften wieder etwas Licht ins Dunkel bringen und zeigen, ob sich die Beschäftigungssituation in der größten Volkswirtschaft der Welt weiter abgekühlt hat.

Außerdem erscheinen am Donnerstag die neuesten Inflationsdaten für den Monat November. Damit erhält der Markt in ein und derselben Woche Einblick in die beiden wesentlichen Entscheidungsgrundlagen für den geldpolitischen Kurs der Fed.

Darüber hinaus gibt es am Donnerstag die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank und der Bank of England. Während in Großbritannien die Zinsen sinken könnten, wird die EZB ihre Füße wohl stillhalten.

Die Woche endet mit dem letzten großen Verfallstag in diesem Jahr. Da an diesem Tag Optionen an den Terminbörsen auslaufen, könnte es zu größeren Ausschlägen in die eine oder andere Richtung kommen.

Bereits am Morgen entscheidet die Bank of Japan über den weiteren geldpolitischen Kurs. Es wird damit gerechnet, dass sie den Leitzins um 25 Basispunkte anhebt, was dazu führen könnte, dass Kapital zurück ins Land fließt und die sogenannten Yen-Carry-Trades aufgelöst werden. Im August 2024 hatte dies zu starken Marktturbulenzen geführt, allerdings kam die damalige Zinserhöhung sehr überraschend.

Aus Unternehmenssicht sind allenfalls die Zahlen von Nike und FedEx (berichten am Donnerstag nach US-Börsenschluss) von Interesse, da sie direkte Auswirkungen auf die Aktienkurse von Adidas, Puma und DHL Group haben könnten.

Bayer und Münchener Rück ziehen an, Vonovia rutscht ab

Hierzulande waren die Papiere von Bayer und Münchener Rück mit einem Wochengewinn von +8,91% bzw. +5,86% die besten Performer im DAX. Bayer-Papiere setzten ihre starke Erholungsbewegung fort und profitierten von positiven Analystenkommentaren. Beim Rückversicherer Munich Re sorgten der Ausblick auf 2026 und die mittelfristigen Ziele bis 2030 für Kauflaune.

Weniger gut lief es für die Aktien von Vonovia, die mit einem Wochenverlust von -5,29% ans DAX-Ende rutschten. Hier dürften die Debatten über eine straffere EZB-Politik und die hohen Renditen am Anleihemarkt den Kurs belastet haben. Die Aktie hat seit dem Jahreshoch von Ende September im Bereich 34 € wieder deutlich an Boden verloren.

DAX setzt Erholung fort

Der DAX bleibt auf Erholungskurs und hat seit den Tiefständen vom 21. November bereits +5,42% zulegen können. In der abgelaufenen Woche setzte sich der Index von der 24.000-Punkte-Marke weiter nach oben ab.

Am Freitag erreichte der Index mit 24.474 Punkten den höchsten Stand seit dem Rekordhoch aus der ersten Oktoberhälfte bei 24.771 Punkten. Zum Zeitpunkt des Tageshochs betrug der Rückstand weniger als 300 Punkte bzw. +1,21%.

Angesichts der starken Vorgaben aus New York, wo der Dow Jones neue Rekorde erklommen hat, stehen die Chancen gut, dass die Standardwerte aus dem DAX in diesem Jahr ebenfalls noch ein neues Allzeithoch erreichen könnnten.

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