BASF-Aktie: Kommt 2026 das Comeback?

Das Jahr 2025 war für die BASF-Aktie kein gutes Jahr, der Kursgewinn liegt gerade mal bei rund +7,5%. Wird 2026 besser und mit welchem Kursverlauf ist zu rechnen? Am Dienstag gewinnt sie aktuell leicht und steht bei 44,10 €.

Schwache Nachfrage setzt sich fort

Die größte Baustelle der Chemiebranche ist die schwache Nachfrage. Diese Situation dürfte sich auch zumindest in der ersten Jahreshälfte fortsetzen. Der Verband der chemischen Industrie (VCI) bewertete das laufende Jahr als eines der schwächsten seit langem.

Die wichtigsten Indikatoren wie Auftragseingang, Produktion, Erzeugerpreise, Umsatz und Außenhandel entwickelten sich weiter rückläufig. Eine Besserung könnte es seitens der staatlichen Stelle geben. Der Industriestrom wird massiv subventioniert, ebenfalls ist ein erheblicher Bürokratieabbau vorgesehen.

Spannend wird die nächste Jahresprognose. Darin wird sich zeigen, mit welchem Szenario der Ludwigshafener Konzern rechnet.

Konzernumbau geht planmäßig weiter

Um auf die derzeitige Situation zu reagieren, wurde ein kompletter Konzernumbau in die Wege geleitet. Ziel ist es, den Konzern profitabler und wettbewerbsfähiger zu machen. Als neue Kernfelder wurden die Segmente Chemicals, Materials, Industrial Solutions und Nutrition & Care definiert. Die anderen Bereiche werden entweder verkauft oder als eigenständige Einheiten an die Börse gebracht. Für 2027 ist der Börsengang der Agrarsparte geplant. Wichtiger Baustein wird die neue Anlage in China.

Bei den Verkäufen ist ein Teil bereits erfolgt. In der Coating-Sparte wurde das brasilianische Bautenanstrichgeschäft für 1,15 Milliarden US$ verkauft. Für die restlichen Teile soll kurzfristig eine Entscheidung fallen. Das Katalysatorengeschäft bleibt laut Unternehmensangaben im Konzern.

Mittelfristige Finanzziele bestätigt

Auf dem Kapitalmarkttag in Antwerpen bestätigt der Konzern seine Ziele bis Ende 2028. Demnach soll das bereinigte EBITDA dann bei 10 bis 12 Milliarden € liegen – im laufenden Jahr werden 8 bis 8,4 Milliarden € erwartet. Die Investitionen während dieses Zeitraums werden von 17 auf 16 Milliarden € reduziert. Beim Free Cashflow stehen mehr als 12 Milliarden € auf dem Zettel.

Für 2027 ist ein Aktienrückkauf von mindestens 4 Milliarden € vorgesehen.

Potenzial vorhanden

In dem aktuellen Kursniveau sind die meisten negativen Faktoren eingepreist. Sollte sich die Lage der Chemiebranche nicht gravierend verschlechtern, sind Kurse unterhalb von 40 € eher unwahrscheinlich.

Eine wichtige Triebfeder für steigende Kurse wird die Ertragslage der kommenden Quartale sein. Aufgrund des anspruchsvollen Sparprogramms dürfte das operative EBITDA besser ausfallen als im Vorjahreszeitraum.

Für das kommende Jahr bin ich zuversichtlich und rechne mit Kursanstiegen bis leicht über 50 €. Allerdings verläuft der Kurs nicht geradlinig nach oben, sondern wird weiterhin volatil bleiben. Was weiterhin sehr positiv ist, ist die Dividendenrendite mit aktuell rund 5%. Im Vergleich zu anderen DAX-Werten ist das ein Spitzenwert.

Hier sei angemerkt: Antizyklisches Investieren kann sich besonders bei unterbewerteten Dividenden-Aktien lohnen. Diese Analyse zeigt zehn Titel, die aktuell besonders interessante Einstiegschancen bieten könnten.

Die Analysten sind mehrheitlich ebenfalls positiv gestimmt. Die DZ Bank mit ihrem Zielwert von 55 € sowie Bernstein Research mit 53 € sind sehr zuversichtlich. Goldman Sachs sieht mit ihrem Zielkurs von 48 nur ein geringes Potenzial. JP Morgan mit 40 € bleibt weiterhin pessimistisch.

Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau bietet gute Einstiegschancen. Insbesondere renditebewusste Anleger kommen hier auf ihre Kosten.