Albemarle-Aktie: Gibt es weiteres Aufwärtspotenzial?

Die Aktie des US-Lithiumproduzenten Albemarle präsentiert sich weiterhin in ausgezeichneter Verfassung. Nach einem kleineren Rücksetzer zu Beginn des Monats geht es für den Kurs seit dem 05. Dezember wieder sehr dynamisch gen Norden. Nun gelang erstmals seit rund zwei Jahren der Sprung über die 150-US$-Marke. Können sich Anleger auf weitere Gewinne einstellen?

Der Wind hat sich gedreht

Aktien von Lithiumunternehmen sind in den vergangenen Jahren aufgrund des Lithium-Crashs stark unter die Räder gekommen. Doch seit einigen Monaten hat der Wind gedreht, was unter Anlegern die Hoffnung aufkommen lässt, dass die Talsohle durchschritten wurde.

Der Preis für den aktivsten Lithiumcarbonat-Kontrakt in China stieg zuletzt auf den höchsten Stand seit Juni 2024, nachdem in Chinas wichtigstem Lithiumförderzentrum Yichun 27 Bergbaulizenzen gestrichen wurden.

Die Angebotskontrollen sorgen dafür, dass Überkapazitäten abgebaut werden und sich die Preise nach ihrem Einbruch stabilisieren können. Parallel dazu ist aber auch eine wachsende Nachfrage zu beobachten. Getrieben wird die Nachfrage nicht nur durch den E-Autoboom, der sich zuletzt etwas abgelkühlt hat, sondern in zunehmendem Maße auch durch Energiespeicher.

Rutscht der Markt 2026 in ein Defizit?

Dieser Trend könnte dazu führen, dass der Lithiummarkt ab kommendem Jahr aus einem Überangebot in ein Defizit abgleitet, was die Preise weiter nach oben treiben dürfte.

Analysten gehen davon aus, dass sich die Lithiumnachfrage bis 2030 vervier- bis verachtfachen könnte. Die EU rechnet bis 2050 sogar mit einem fast 60-fachen Anstieg des Bedarfs. Durch den jahrelangen Preisverfall mussten Lithiumunternehmen ihre Minenprojekte aber auf Eis legen, was das potenzielle Defizit weiter verstärkt, da es Jahre dauert, bis es zu einem entsprechenden Produktions-Hochlauf kommt.

Jüngstes Beispiel ist der Bergbaugigant Rio Tinto, der sein 2,4-Milliarden-US$-Lithium-Projekt in Serbien vorläufig gestoppt hat.

Operative Fortschritte

Doch nicht nur das Marktumfeld verbessert sich spürbar, auch operativ macht Albemarle Fortschritte. Der Konzern führt ein aggressives Sparprogramm durch, dass die Kosten auf Jahressicht um rund 450 Millionen US$ reduzieren soll.

Außerdem treibt Albemarle den Verkauf von Bereichen voran, die nicht zum Kerngeschäft gehören. In Zukunft soll der Fokus auf dem Geschäft mit Lithium und Brom liegen.

Zwar schreibt das Unternehmen unter dem Strich noch rote Zahlen, diese sind aufgrund der Einsparungen zuletzt aber deutlich geringer ausgefallen als erwartet.

Stark verbessertes Chartbild

Das Chartbild hellt sich immer weiter auf. Seit den Zoll-Tiefs von Anfang April, die im Bereich 50 US$ lagen, ist der Kurs der Aktie um annähernd +200% gestiegen. Auf das Jahr gesehen notiert die Aktie mit rund +70% im Plus.

Auch wenn es nach dem kräftigen Anstieg zu zwischenzeitlichen Korrekturen kommen könnte, bleibe ich mittel- bis langfristig bullisch gestimmt. Gelingt der nachhaltige Ausbruch über die 150-US$-Marke, lägen die nächsten Kursziele bei 170 und 200 US$.

Jetzt bei Albemarle einsteigen?

Albemarle profitiert derzeit gleich von mehreren Rückenwinden: einer spürbaren Erholung der Lithiumpreise, zunehmenden Angebotsdisziplin im Markt und einer strukturell stark wachsenden Nachfrage – insbesondere aus dem Energiespeicherbereich. Gleichzeitig hat das Management die Zeichen der Zeit erkannt und mit konsequenten Kostensenkungen sowie einer klaren Fokussierung auf das Kerngeschäft die Basis für eine nachhaltige Erholung gelegt.

Albemarle ist zurück auf dem Radar – als Profiteur eines sich drehenden Lithiummarktes und als chancenreicher Titel für Anleger mit mittel- bis langfristigem Horizont.

3 Top-Aktien für 2026

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