Altcoins: Ist die Saison tot – oder geht es 2026 los?
Viele Krypto-Anleger fragen sich mittlerweile, ob die große Altcoin-Rallye jemals kommt. Bitcoin schwächelt, Ethereum eiert herum, der Rest des Marktes wirkt wie am Boden festgefroren. Nicht wenige sind frustriert. Schließlich hieß es doch immer, auf den Bitcoin-Anstieg folge die Altcoin-Season. Passiert ist bisher wenig. Liegt der alte Zyklus etwa auf Eis?
Der alte Zyklus funktioniert nicht mehr
Einige prominente Marktteilnehmer und zum Teil auch Experten bei sharedeals.de sehen das anders. Für sie hat die Altcoin-Season schlicht noch nicht angefangen. Der Zeitplan wurde verschoben, nicht gestrichen.
Raoul Pal, bekannt für seine makroökonomischen Analysen, weist auf einen häufigen Denkfehler hin. Zu viele Trader gingen davon aus, dass sich der klassische Vierjahreszyklus einfach wiederhole. Das Problem: In den Jahren 2021 und 2022 wurden zahlreiche Schuldenlaufzeiten verlängert. Das hat den Zyklus still und heimlich um etwa ein Jahr gestreckt.
Die Folge war weniger Liquidität in der Phase, die eigentlich für Altcoin-Rallyes bekannt ist. Pal vermutet, dass aus dem Vierjahreszyklus inzwischen ein Fünfjahreszyklus geworden ist. Sein wichtigster Indikator: der ISM-Index. Historisch fielen starke Anstiege bei Bitcoin, Ethereum und später Altcoins oft mit einem ISM-Wert über 50 zusammen.
Wann geht es wirklich los?
Pal nennt eine konkrete Zeitspanne. Seine Schätzung liegt weit im Jahr 2026, wahrscheinlich rund um das zweite Quartal. Dann dürfte der Liquiditätszyklus seinen Höhepunkt erreichen. Wichtig: Pal sieht den Markt nicht in einem langen Bärenmarkt. Aus seiner Sicht baut sich gerade der nächste große Move auf.
Tom Lee, ein weiterer bekannter Marktstratege, stützt diese Sichtweise. Auch er beobachtet, dass Phasen mit ISM-Werten über 50 in der Vergangenheit starke Kursbewegungen bei Bitcoin und Ethereum begleiteten. Die These gewinnt also an Unterstützung.
Technische Signale sprechen für Geduld
Der in der Kryptoszene bekannte Trader Ash Crypto hat einen Chart geteilt, der den Kryptomarkt ohne die zehn größten Coins zeigt. Die Kurse stehen auf einer soliden langfristigen Unterstützung, ähnlich wie vor früheren Altcoin-Rallyes.
Laut Ash beginnen größere Altcoin-Runs in der Regel erst, nachdem die US-Notenbank ihre quantitative Straffung beendet hat. Stoppt dieser Prozess, fließt nach und nach wieder mehr Kapital in den Markt. Das unterstützt risikoreiche Anlagen wie Altcoins.

Foto: X / Ash Crypto
Ash betont außerdem, dass Altcoin-Rallyes selten sanft starten. Oft bewegen sich die Kurse vorher seitwärts oder fallen, mit scharfen Einbrüchen, die schwache Hände aus dem Markt drängen. Die aktuelle Marktstruktur ähnelt laut Ash stark der Situation im Jahr 2020. Sollte sich das Muster wiederholen, könnte eine Altcoin-Rallye tatsächlich 2026 beginnen.
Der Altcoin Season Index steht aktuell bei 37. Das signalisiert klar: Von einer echten Altcoin-Season ist der Markt noch weit entfernt.
Fazit
Wer auf die große Altcoin-Rallye wartet, braucht vermutlich mehr Geduld als gedacht. Die Marktstruktur hat sich verändert, der alte Rhythmus greift nicht mehr. Die Argumente von Pal, Lee und Ash wirken schlüssig und decken sich unter anderem auch mit meiner Sichtweise.
Ein Blick auf makroökonomische Indikatoren wie den ISM-Index und die Fed-Politik macht deutlich, dass der Markt noch Zeit braucht. 2026 könnte das Jahr werden, in dem sich die Liquidität wieder stärker in Altcoins verlagert. Bis dahin bleibt Durchhaltevermögen gefragt. Wer jetzt aussteigt, könnte den Move verpassen.
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