Krypto: Japan führt 20%-Steuer ein – das ändert sich jetzt

Überraschung für Kryptowährungen
Steve Siewert

Japan dreht an der Steuerschraube. Und zwar gewaltig. Das Land plant, Kryptogewinne künftig mit einer einheitlichen Rate von 20% zu besteuern. Genau wie Aktien oder Investmentfonds. Das ist ein Paradigmenwechsel.

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Separate Steuerkategorie ab 2026

Bislang werden digitale Assets in Japan nämlich mit progressiven Steuersätzen belegt. Bis zu 55% können fällig werden, je nach Gesamteinkommen. Das hat viele Anleger davon abgehalten, überhaupt aktiv zu traden. Zu hoch die Belastung. Zu kompliziert die Abrechnung. Jetzt soll Schluss sein mit dieser Benachteiligung.

Die Reform soll 2026 greifen. Dann würden Kryptoeinkünfte nicht mehr zusammen mit Gehältern oder Geschäftserträgen versteuert. Stattdessen fließen 15% an die Zentralregierung, 5% an lokale Behörden. Fertig. Eine klare Ansage, die digitale Vermögenswerte endgültig aus der steuerlichen Grauzone holt.

Aus meiner Sicht macht das absolut Sinn. Warum sollte ein Bitcoin-Trade anders behandelt werden als der Verkauf einer Sony-Aktie? Beides sind Spekulationsgewinne. Beide bergen Risiken. Die bisherige Ungleichbehandlung war schwer nachvollziehbar und hat den Markt künstlich gebremst.

Die Zahlen sprechen für sich. Der Kryptomarkt ist auch in Japan kein Nischenmarkt. Etwa acht Millionen aktive Kryptokonten gibt es in Japan. Das Spot-Handelsvolumen lag allein im September bei umgerechnet rund 9,6 Milliarden US$.

Vermögensverwalter stehen in den Startlöchern

Die großen Player reagieren bereits. Nomura Asset Management hat eine Task Force gegründet. Daiwa arbeitet mit Global X Japan zusammen. Mitsubishi UFJ und Amova evaluieren Fondsprodukte. Die Branche riecht Morgenluft.

Parallel dazu überarbeitet die Finanzdienstleistungsbehörde das gesamte Regelwerk. 105 im Inland gelistete Token sollen künftig wie klassische Finanzprodukte behandelt werden. Insiderhandelsgesetze inklusive. Das zeigt, dass Japan Krypto nicht nur duldet, sondern aktiv integriert.

Mein Fazit

Was mich an dieser Reform beeindruckt ist die Konsequenz. Japan zieht nicht halbherzig irgendwelche Alibi-Regeln durch, sondern stellt Krypto steuerlich auf Augenhöhe mit traditionellen Assets. Das ist mutig.

Und es könnte Vorbildcharakter haben. Für Anleger bedeutet das mehr Klarheit, niedrigere Abgaben und am Ende vielleicht sogar höhere Steuereinnahmen für den Staat. Eine Win-win-Situation, wenn die Umsetzung gelingt.

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