Thiogenesis-Aktie: Wird das der Gamechanger?

Die Aktie des kanadischen Biotech-Unternehmens Thiogenesis Therapeutics steht vor möglicherweise großen Kursbewegungen. Was steckt dahinter? Und für wen könnte sich aktuell ein Investment anbieten?

Vielversprechender Akteur

Thiogenesis Therapeutics ist ein Biotech-Unternehmen, das sich auf schwere pädiatrische Krankheiten mit ungedecktem medizinischen Bedarf fokussiert. Die Kanadier entwickeln schwefelhaltige Prodrugs und erforschen die mögliche Wirksamkeit ihres Leitwirkstoffs TTI-0102 in verschiedenen Indikationen.

TTI-0102 ist ein neuartiges Prodrug von Cysteamin, das als New Chemical Entity (NCE) klassifiziert ist. Es besitzt eine asymmetrische Disulfidkonfiguration, bestehend aus Cysteamin und einer zusätzlichen Thiolkomponente. TTI-0102 behandelt Erkrankungen, die mit mitochondrialem oxidativem Stress in Zusammenhang stehen, indem es Cysteamin in zwei Stoffwechselschritten schrittweise freisetzt.

Dies reduziert Nebenwirkungen, ermöglicht höhere Dosen und kann im Vergleich zu früheren Therapien eine einmal tägliche Anwendung ermöglichen.

Insgesamt weist die aktuelle Pipeline vier klinische Studien aus:

Die Pipeline. Quelle: Thiogenesis Therapeutics

Die spannende MELAS-Studie

Die vielleicht vielversprechendste ist die MELAS-Studie. Eine klinische Phase-2-Studie in dieser Indikation wurde am 14. Mai in der EU gestartet. Was ist MELAS? Die Abkürzung für die mitochondriale Enzephalomyopathie, Laktatazidose und schlaganfallähnliche Episoden ist eine fortschreitende Multisystemerkrankung, die typischerweise im Kindes- oder Jugendalter beginnt.

Sie wird durch Mutationen in der mitochondrialen DNA verursacht und führt zu Krampfanfällen, Muskelschwäche, Hörverlust, Müdigkeit und schlaganfallähnlichen Episoden.

Die Studie läuft einerseits im Radboud University Medical Center (Niederlande) und andererseits im University Hospital Center im französischen Angers. Aktuell ist sie deshalb besonders spannend, weil das Unternehmen erste Interimsergebnisse angekündigt hat. Und zwar für den Oktober. Das heißt, sie können also praktisch täglich kommen.

Weitere Asse im Ärmel

Wie bereits aus der obigen Darstellung der Pipeline ersichtlich, hat Thiogenesis noch weitere Asse im Ärmel, die möglicherweise bei erfolgreichem Verlauf der Forschungen zu höheren Kurse der Aktie führen können.

So erforschen die Kanadier auch die mögliche Wirksamkeit von TTI-0102 in einer Phase-2a-Studie beim Leigh-Syndrom, einer fortschreitenden Hirnerkrankung, sowie bei pädiatrischen Patienten mit metabolischer Dysfunktion-assoziierter Steatohepatitis (MASH). Schließlich wird der Wirkstoff noch beim Rett-Syndrom, einer Entwicklungsstörung bei Kindern, getestet.

Spannende Investmentchance

Die Thiogenesis-Aktie bietet in meinen Augen aktuell eine spannende Investmentchance – allerdings nur für mutige Anleger, die sich der grundsätzlichen Risiken des volatilen Biotech-Sektors bewusst sind. Sollte das Unternehmen mit den für Oktober avisierten Interimsdaten der MELAS-Studie positiv überraschen, dürfte das steigende Kurse zur Folge haben.

Denn der derzeitige Börsenwert von 32,4 Millionen CA$ preist offensichtlich noch keine Behandlungschancen bei einer Krankheit, die bislang nicht therapiert werden kann, ein. Andererseits könnten schwache Daten auch negative Kursentwicklungen zur Folge haben, dessen sollten sich Anleger bewusst sein.

Wer sich detailliert mit der Thiogenesis-Aktie befassen möchte, findet in unserem Hintergrund-Report ausführliche Informationen.

Interessenkonflikte: Ein konkreter und eindeutiger Interessenkonflikt besteht darin, dass der Herausgeber und mit dem Herausgeber verbundene natürliche oder juristische Personen Positionen in Thiogenesis Therapeutics, Corp. halten und diese Positionen jederzeit – auch kurzfristig – weiter aufstocken oder verkaufen können. Darüber hinaus wurde die bull markets media GmbH für die Berichterstattung über Thiogenesis Therapeutics, Corp. vom Unternehmen selbst vergütet. Hierin besteht ein weiterer, erheblicher Interessenkonflikt.