CTS Eventim-Aktie -19%: Ist das gerechtfertigt?

Am Donnerstag bricht die CTS Eventim-Aktie in der Spitze um bis zu -19% ein; aktuell steht sie bei 81,90 €. Ursache hierfür war das schwache zweite Quartal. Ist die Korrektur damit beendet?

Erwartungen verfehlt

Nach einem guten Auftaktquartal verlief das zweite Quartal schwächer. Der Halbjahresbericht vom 21. August zeigt dennoch, dass das Unternehmen weiterhin erfolgreich ist.

Der Konzernumsatz verbesserte sich in den ersten sechs Monaten um 7,6% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1,3 Milliarden €. Damit wurde ein neues Allzeithoch beim Halbjahresergebnis erzielt. Der Wermutstropfen ist, dass der Umsatz im zweiten Quartal nur um 0,3% auf 796 Millionen € anstieg.

Auf der Ertragsseite sieht es nicht so gut aus. Das bereinigte EBITDA reduzierte sich um 0,8% auf 200,5 Millionen €. Im zweiten Quartal sank das EBITDA um 8% im Vergleich zum Vorjahr auf 100,2 Millionen €.

Das Unternehmen begründet diesen Ertragsrückgang mit den hohen Integrationskosten von See Tickets und France Billet.

In der Summe sind die Zahlen dennoch solide ausgefallen. Die Integrationskosten dürften temporär begrenzt sein.

Klaus-Peter Schulenberg, CEO, CTS Eventim, kommentierte die Zahlen so:

Unsere Ergebnisse unterstreichen die Stärke und Zukunftsfähigkeit unseres Geschäftsmodells. Neben dem organischen Wachstum haben auch die jüngsten Akquisitionen einen Beitrag zur positiven Entwicklung geleistet.

Jahresprognose bestätigt

Für das zweite Halbjahr gibt das Unternehmen sich zuversichtlich und bestätigte die Jahresprognose. Demnach wird beim Umsatz und bereinigten EBITDA mit einem moderaten Wachstum gerechnet.

Da 2024 ein sehr erfolgreiches Jahr war, sollte der bescheidene Ausblick nicht überbewertet werden.

Was bedeutet das für die Aktie?

Die erste Reaktion auf die schwächeren Zahlen war der heftige Kursrückgang. Die Marktexperten wurden von den schwächeren Werten im zweiten Quartal überrascht, hier war mehr erwartet worden. Dies gilt insbesondere für die Ertragslage.

Ich sehe das anders. Es können nicht immer neue Rekorde beim Umsatz und Ertrag erzielt werden. Hauptsächlich wenn übernommene Unternehmen integriert werden, müssen Doppelstrukturen abgebaut werden. Dies führt für einen begrenzten Zeitraum zu höheren Gesamtkosten. Das Medienunternehmen befindet sich in einer starken Wachstumsphase und ergänzte sein Portfolio durch mehrere Übernahmen.

Insgesamt halte ich den Kurseinbruch für übertrieben und rechne daher wieder mit einem Anstieg. Den fairen Wert sehe ich bei 105 €. Der Kurssturz macht die Aktie bezüglich der aktuellen Dividendenrendite mit rund 2% wieder interessant. Passend dazu: In unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ werden zehn Aktien vorgestellt, die das Zeug dazu haben, die Basis für ein solides passives Einkommen zu bilden.

Der mittlere Zielkurs der Analysten liegt bei 116 €. Hier bleibt abzuwarten, ob einige Analysehäuser ihre bisherigen Zielkurse senken.

Mein Fazit: Der Rückgang fiel übertrieben hoch aus und bietet damit wieder gute Einstiegschancen