Voestalpine-Aktie: Jetzt noch einsteigen?
Die Voestalpine-Aktie befindet sich seit Mitte Januar im Aufwärtstrend. Am Freitag verbessert sie sich leicht und steht aktuell bei 21,40 €. Besteht jetzt noch Potenzial?
Schwache Konjunktur belastet
Das herausfordernde Umfeld macht dem Stahl- und Technologiekonzern weiterhin zu schaffen, dies gilt insbesondere für die Automobil-Sparte. Positiv entwickelten sich die Segmente Bahninfrastruktur und Luftfahrt. Hiervon sind die vorläufigen Geschäftszahlen vom 12. Februar geprägt.
Der Konzernumsatz in den ersten neun Monaten verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,2% auf 11,7 Milliarden €. Ein Blick auf die einzelnen Quartale zeigt, dass der Umsatz sich von Quartal zu Quartal reduzierte.
Die Ertragslage verschlechterte sich überproportional. Das operative EBITDA verringerte sich um 23,6% auf 968 Millionen €. Das Konzernergebnis halbierte sich von 415 auf 207 Millionen €; hierin sind jedoch negative Einmaleffekte von 170 Millionen € enthalten.
Positiv ist, dass der Konzern trotz der angespannten Lage seine Verschuldung von 2,6 auf 2 Milliarden € reduzierte. Die finanzielle Ausstattung ist gut.
Insgesamt leidet der Technologiekonzern unter dem schwachen Umfeld, hauptsächlich in Europa und Deutschland. Dass es nicht schlimmer kam, verdankt das Unternehmen seiner breiten Aufstellung sowie der Konzentration auf hochwertige Stahlprodukte.
Herbert Eibensteiner, CEO der Voestalpine, kommentierte die Lage so:
Dem aktuell schwierigen konjunkturellen Umfeld in Europa begegnen wir mit aktivem Management und einer globalen Wachstumsstrategie. Unsere Konzernstrategie ist robust und wir sind finanziell solide aufgestellt.
Schwächere Nachfrage setzt sich fort
Im restlichen Quartal wird sich die Situation nicht ändern. Hiervon ist die Prognose für das Gesamtjahr geprägt. Demnach soll das operative EBITDA bei 1,3 Milliarden € liegen – im Vorjahr lag es bei 1,4 Milliarden €. Beim EBIT stehen 500 Millionen auf dem Zettel, darin sind negative Einmaleffekte von 200 Millionen € enthalten.
Was bedeutet das für die Aktie?
Der starke Anstieg seit Mitte Januar mit rund +22% beruht auf der allgemeinen Erholung der Stahlaktien. Fundamental ist dieser Anstieg nicht gerechtfertigt. Aus meiner Sicht ist die Aktie derzeit fair bewertet. Um wieder in Schwung zu kommen, bedarf es einer deutlichen Wirtschaftsbelebung in Europa und Deutschland.
Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite von aktuell 3,2%. Ob die Dividende mit 0,70 € beibehalten wird, ist ungewiss. Apropos: Der kürzlich veröffentlichte Report Dividenden Top-Picks 2025 bietet einen detaillierten Einblick in zehn Aktien, die für den Aufbau eines robusten Dividenden-Portfolios besonders interessant erscheinen.
Die Analysten sind sich nicht einig, deren Zielkurse sind sehr unterschiedlich. Die Baader Bank sieht den fairen Wert bei 36 €, diese Ansicht vertritt auch die Deutsche Bank mit 34 €. Skeptisch ist JP Morgan mit einem Kursziel von 16,30 €. Die Bank of America mit 21,50 € teilt meine Ansicht.
Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau bietet kein Kurspotenzial. Ein vergleichbarer Wert ist die Salzgitter-Aktie – hier sieht es deutlich besser aus.
ℹ️ Voestalpine in Kürze
- Voestalpine (WKN: 897200) ist ein international agierender Konzern in der Stahlerzeugung, der Weiterverarbeitung sowie im Dienstleistungsbereich. Der Konzern hat sich auf hochwertige Stahlerzeugung spezialisiert. Er konzipiert auch ganze Komplettsysteme für seine Kunden.
- Neben dem Hauptsitz in Linz in Österreich unterhält der Konzern in über 50 Ländern Niederlassungen.
- Die an der Wiener Börse notierte Aktie wird mit knapp 3,7 Milliarden € bewertet.
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