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Varta-Aktie: Wer mit dem Feuer spielt...

Kursexplosion

Viele Anleger reiben sich heute verwundert die Augen. Nachdem sie bereits gestern explodiert war, schießt die Varta-Aktie (WKN: A0TGJ5) am Mittwoch um weitere +30% auf aktuell 2,42 € hoch. Gibt es etwa doch noch Hoffnung für den angeschlagenen Batteriehersteller?

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„Alle verlieren“

Um die gerade gestellte Frage sofort zu beantworten: Ja, für das Unternehmen selbst gibt es Hoffnung, dass die Sanierung gelingen könnte. Für derzeitige Aktionäre gibt es allerdings absolut keine. Im Gegenteil, der Totalverlust für diejenigen, die jetzt noch Varta-Aktien halten oder sogar kaufen, ist bereits beschlossene Sache.

Wer das immer noch nicht glauben kann oder will – es steht sogar auf der Homepage des Batterieherstellers. Dort heißt es:

Durch den Kapitalschnitt auf null werden sämtliche der bestehenden Aktien ihren Wert verlieren und die Börsennotierung der Varta AG zeitnah dauerhaft eingestellt (Delisting).

Und weiter:

Das bedeutet: Alle verlieren – private wie institutionelle Investoren, aber auch unsere Gläubiger.

Überlebt das Unternehmen?

Ob es die seit Monaten ums Überleben kämpfende Traditionsfirma am Ende schafft, steht auf einem anderen Blatt. Eine andere Möglichkeit als die Sanierung nach dem sogenannten StaRUG-Verfahrens sahen die Verantwortlichen nicht, weil die Schuldensituation die Chancen auf ein positives Geschäftsergebnis verbaut hatte. Notwendige Investitionen konnten nicht getätigt werden, dadurch auch keine Marktanteile gewonnen oder höhere Umsätze generiert werden.

Am Montag hat der Batteriehersteller mitgeteilt, dass die Verträge zur finanziellen Sanierung mit den Kreditgebern und Schuldscheingläubigern sowie mit den künftigen Aktionären, dem österreichischen Investor Michael Tojner und dem Sportwagenbauer Porsche, unterschrieben seien. Demzufolge stellen Tojner und Porsche zusammen 60 Millionen € Eigenkapital zur Verfügung. Die übrigen Aktionäre gehen leer aus.

Die Porsche AG steigt nicht nur mit 50% bei Varta ein, sondern will auch etwa 70% an der Tochter V4Drive Battery übernehmen, deren Batterien Porsche für seine Hybrid-Sportwagen braucht.

Gericht entscheidet

Anscheinend setzen viele Anleger noch Hoffnungen darauf, befeuert von einer bereits angekündigten Klage der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), dass der beschlossene Sanierungsplan letztlich doch noch scheitern könnte.

Fakt ist: Alle Beteiligten müssen dem Sanierungsplan im Zuge des vorinsolvenzlichen StaRUG-Verfahrens zustimmen. Erwartet wird das im Laufe des Oktober. Varta überbrückt die Zeit mit einem Brückenkredit von 30 Millionen €.

Letztlich fällt die Entscheidung dort, wo das StaRUG-Verfahren beantragt worden ist: am Amtsgericht Stuttgart. Noch in diesem Jahr ist damit zu rechnen.

Am Ende steht die Null

Die Überschrift über diesem Artikel lautet: „Varta-Aktie: Wer mit dem Feuer spielt...“ – und die Ergänzung muss heißen „...verbrennt sich!“. Man kann jedenfalls nur den Kopf schütteln über unbedarfte oder gar ahnungslose Anleger, die aktuell noch Varta-Aktien kaufen.

Dass sich seit Wochenbeginn anscheinend Shortseller eindecken, sprich die zuvor leerverkauften Aktien zurückkaufen, und damit die jüngsten Kursschübe ausgelöst haben dürften, sollte niemand als Kaufanlass betrachten. Der Spuk wird sehr schnell vorbei sein. Am Ende steht die Null.

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ℹ️ Varta in Kürze

  • Varta ist ein deutscher Batteriehersteller, der aus den drei Tochterunternehmen Varta Microbattery (Mikrobatterien, etwa für Kopfhörer und Hörgeräte), Varta Consumer Batteries (Haushaltsbatterien) und Varta Storage (Speicherlösungen) besteht.
  • Neben dem Hauptsitz im baden-württembergischen Ellwangen verfügt das Unternehmen über weitere Produktionsstandorte in Deutschland, Rumänien und Indonesien.
  • Mit rund drei Milliarden Batteriezellen ist das Unternehmen der führende Hersteller von Haushaltsbatterien in Europa.
  • Varta ist rund 99 Millionen € an der Börse wert.

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