Varta-Aktie +40%: Was geht hier ab?!

Nächstes Kursfeuerwerk

Wird dies das Comeback des Jahres am deutschen Aktienmarkt? Die Varta-Aktie (WKN: A0TGJ5) explodiert am Donnerstag schon wieder um +40% auf aktuell 4,68 €, in der Spitze notierte sie sogar bei 5,20 €. Was lässt die Kurse des angeschlagenen Batteriehersteller derartig in die Höhe schnellen?

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Unfassbare Kursexplosion

Des einen Freud, des anderen Leid: Wer erst vor einer Woche in die Varta-Aktie eingestiegen ist bei Kursen um die 1,40 €, der hat am Donnerstagmorgen einen Verdreifacher im Depot. Binnen weniger Tage ist der Titel um über +250% hoch geschossen.

Alt-Aktionäre können sich darüber allerdings nicht wirklich freuen. Nach einer jahrelangen Talfahrt verzeichnet das Papier in diesem Jahr trotz der jüngsten Entwicklungen immer noch einen Wertverlust von -79%. Anfang Januar notierte es noch bei 20 €.

Hoffnungen auf Sanierung

Eine stichhaltige Erklärung dafür, warum die Varta-Aktie dieser Tage solche Kursschübe erfährt, gibt es wohl nicht. In erster Linie dürften hier Spekulanten unterwegs sein, die auf das Gelingen der eingeleiteten finanziellen Sanierung setzen. Am Montag hatte das angeschlagene Traditionsunternehmen noch vermeldet, wesentliche Verträge mit Finanzierern und Investoren seien unterschrieben. Zudem sei eine Brückenfinanzierung über 30 Millionen € gesichert.

Hinzu kommen dürften Eindeckungen von Shortsellern, die am Niedergang des Aktienkurses prächtig verdient hatten, aber nun allmählich gezwungen sind, die zuvor leerverkauften Aktien zurückzukaufen.

Schließlich können oder wollen viele Anleger anscheinend nicht glauben, dass Alt-Aktionäre im Rahmen des sogenannten StaRUG-Verfahrens leer ausgehen werden. Vorgesehen ist nämlich ein Kapitalschnitt auf null, womit sämtliche bestehenden Aktien ab einem bestimmten Stichtag ihren Wert verlieren werden und wodurch ein Delisting erfolgt, das heißt die Börsennotierung der Varta AG endet.

Das sind die Profiteure

Nach dem derzeitigen Stand der Dinge gibt es vor allem zwei Profiteure der jüngsten Entwicklung. Als Erstes wäre hier der österreichische Investor Michael Tojner zu nennen, der dem Unternehmen im Zuge der Sanierung gemeinsam mit dem Sportwagenbauer Porsche insgesamt 60 Millionen € Eigenkapital zur Verfügung stellen will. Was letztlich ein Spottpreis ist angesichts früherer Werte und der möglichen Umsätze und Gewinne. Immerhin ist Varta der führende Hersteller von Haushaltsbatterien in Europa.

Zweiter Sieger: Porsche. Der Sportwagenhersteller übernimmt von Varta mehrheitlich den Geschäftsbereich V4Drive Battery für großformatige Lithium-Ionen-Zellen. Diese Batterietechnologie dürfte beim Bau von Elektroautos enorm wertvoll sein.

Was ist mit den Aktionären?

Man kann es nicht oft genug wiederholen: Wer zum Stichtag des Delistings Varta-Aktien hält, erleidet einen Totalverlust. Ob es dazu kommt, ist noch nicht hundertprozentig sicher, denn das letzte Wort spricht voraussichtlich bis Jahresende das Amtsgericht Stuttgart.

Doch die Wahrscheinlichkeit dafür ist extrem hoch. Denn erstens ist das vorinsolvenzliche StaRUG-Verfahren bereits eingeleitet, und dessen Regeln sind festgelegt, ob man sie gut findet oder nicht. Zweitens steht der Sanierungsplan – und niemand wird letztlich dessen Scheitern und somit eine Insolvenz des Batterieherstellers mit dem Verlust vieler Arbeitsplätze verantworten wollen.

Das Ende naht

Fakt ist: Das Ende des bizarren Schauspiels naht mit schnellen Schritten. Wer dann noch an Bord ist, wird große Mühe haben, durch die immer enger werdende Tür, durch die dann gleichzeitig alle hinauswollen, durchzukommen.

Es kann daher nur einen Tipp geben, nämlich sich schnellstmöglich von der Varta-Aktie zu trennen.Wer gerne traden möchte und auf sicherer Basis Gewinne erzielen will, ist im exklusiven Premium Trading Club mit Profi-Trader Andreas Bernstein auf jeden Fall besser aufgehoben.

ℹ️ Varta in Kürze

  • Varta ist ein deutscher Batteriehersteller, der aus den drei Tochterunternehmen Varta Microbattery (Mikrobatterien, etwa für Kopfhörer und Hörgeräte), Varta Consumer Batteries (Haushaltsbatterien) und Varta Storage (Speicherlösungen) besteht.
  • Neben dem Hauptsitz im baden-württembergischen Ellwangen verfügt das Unternehmen über weitere Produktionsstandorte in Deutschland, Rumänien und Indonesien.
  • Mit rund drei Milliarden Batteriezellen ist das Unternehmen der führende Hersteller von Haushaltsbatterien in Europa.
  • Varta ist rund 195 Millionen € an der Börse wert.

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