RWE zieht an, Deutsche Telekom schmiert ab: DAX-Ausblick
Der DAX ist in eine Korrektur übergegangen. In der abgelaufenen Handelswoche büßte das größte deutsche Börsenbarometer knapp 800 Punkte ein und schloss -3,24% tiefer mit 23.516 Punkten. Auf der Gewinnerseite standen die Papiere von RWE. Zalando und Deutsche Telekom rutschten ans DAX-Ende. Gehen die Korrekturen weiter oder dreht der Markt nun wieder nach oben?
Am Pfingstmontag kam es bei schwachen Börsenumsätzen zu leichten Verlusten, die sich am Dienstag ausweiteten. Auch am Mittwoch und am Donnerstag hielt die Kursschwäche an. Nach Israels Angriff auf den Iran gingen die Anleger am Freitag weiter aus dem Risiko und bescherten dem DAX somit eine aus bärischer Sicht perfekte Handelswoche.
Gegenbewegung nach Rekordrallye
Nachdem der DAX Anfang des Monats noch ein neues Rekordhoch erklommen hatte, ist es in der vergangenen Woche zu einer deutlichen Gegenbewegung gekommen, die von vielen Experten auch erwartet worden war. Die zunehmenden geopolitischen Spannungen und der israelische Angriff auf den Iran in der Nacht auf Freitag dürfte vielen Anleger die Verkaufsentscheidung leichter gemacht haben.
Nun hängt alles davon ab, in welchem Ausmaß das iranische Regime auf die Angriffe reagieren wird. So wurden bereits Vergeltungsschläge angekündigt und auch ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Der Ernst der Lage sollte nicht verkannt werden. So hat der iranische Außenminister erklärt, dass Israel sämtliche rote Linien überschritten und seinem Land quasi den Krieg erklärt habe. Die Sorgen vor einer Ausweitung des Konflikts und einem möglichen Flächenbrand in der Region nehmen entsprechend zu, zumal die gegenseitigen Angriffe auch am Wochenende weitergingen.
Dazu bleibt das Zoll-Hickhack das beherrschende Thema an der Börse. Zwar haben sich die USA und China grundsätzlich auf einen Deal geeinigt, dieser muss jedoch nach wie vor von den Präsidenten Trump und Xi abgesegnet werden. Zudem gibt es weiterhin kaum Details zu dem Rahmenvertrag. Und Einigungen zwischen den USA und anderen Ländern, allen voran der EU, sind weiterhin nicht in Sicht.
Alle Augen auf die Fed
In der kommenden Woche werden Anleger neben der weiteren Entwicklung in Nahost vor allem den Fed-Entscheid am Mittwochabend im Auge haben. Die US-Notenbank dürfte erneut von Zinslockerungen absehen, auch wenn sich die Inflation zuletzt weiter abgeschwächt hat.
Angesichts der wieder anziehenden Energiepreise und der mit den Zöllen einhergehenden Inflationsrisiken fährt die Fed einen abwartenden Kurs. Laut dem Fed Watch Tool der CME Group geht die Mehrheit der Marktteilnehmer davon aus, dass der Zinssenkungszyklus erst im September wieder aufgenommen wird. Umso interessanter werden die Aussagen von Fed-Chef Powell auf der abschließenden Pressekonferenz sein.
Dazu gibt es einige Konjunkturdaten. Am Montag erscheinen Daten zum chinesischen Einzelhandel und zur Industrieproduktion. Am Dienstag folgen entsprechende Daten aus den USA sowie der ebenfalls viel beachtete Zinsentscheid der Bank of Japan. Am Donnerstag entscheidet Großbritannien über den weiteren geldpolitischen Kurs. Die Woche endet mit dem Großen Verfallstag, auch bekannt als Hexensabbat.
RWE zieht an, Deutsche Telekom und Zalando im Minus
In der abgelaufenen Woche haben nur wenige Aktien positive Schlagzeilen gemacht. Hervorzuheben ist dabei der Energieversorger RWE, der den Marktkorrekturen trotzte und um +6,33% stieg. Das Papier profitierte von einer neuen strategischen Partnerschaft mit dem Tech-Konzern Amazon. Durch den Sprung auf ein neues Jahreshoch hat die Aktie ein charttechnisches Kaufsignal erzeugt. Im Übrigen: Wie man gewinnbringend in Rohstoff-Aktien investiert, zeigt unser Bestseller-Buch „Reich mit Rohstoffen“, das es heute kostenlos gibt! Jetzt Chance ergreifen und Geschenk-Buch sichern.
Weniger gut lief es für die Papiere von Zalando und Deutsche Telekom, die auf Wochensicht -5,69% bzw. -9,16% einbüßten. Zalando litten unter schwachen Quartalszahlen des Rivalen Inditex und setzten ihren jüngsten Negativlauf fort. Das Jahrestief bei 27,38 € ist nun fast erreicht.
Deutsche Telekom verzeichneten die höchsten Wochenverluste in diesem Jahr. Belastet wird der Kurs durch die Meldung, dass T-Mobile US-Chef Mike Sievert frühzeitig aus seinem Amt ausscheiden könnte. Eigentlich läuft der Vertrag noch bis 2027. Immerhin hat sich der Kurs der Aktie zunächst oberhalb der 30-€-Marke und der 200-Tage-Linie (SMA200) behaupten können.
DAX läutet Korrektur ein
Der DAX hat nach dem Rekordlauf eine Korrektur hingelegt und den höchsten wöchentlichen Verlust seit dem Zollumschlag von Anfang April verzeichnet. Dabei sank das Börsenbarometer wieder unter die 24.000-Punkte-Marke und durchbrach mit der 20-Tage-Linie den Signalgeber für den kurzfristigen Trend.
Auf Wochenschlusskursbasis hielt sich der Index aber knapp oberhalb der 38-Tage-Linie, die in der Vergangenheit oftmals eine Unterstützung geboten hat. Auch das März-Doppeltop bei 23.476 Punkten hat zunächst gehalten. Bei einem Bruch könnten sich die Verkäufe bis zur 50-Tage-Linie ausdehnen, die derzeit bei 22.860 Punkten verläuft.
Gelingt der Sprung zurück über die 24.000-Punkte-Marke und die hier verlaufende 20-Tage-Linie, würde aber auch schnell das Rekordhoch von Anfang Juni bei 24.479 Punkten wieder in den Fokus rücken.
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