Rheinmetall, MTU, Infineon, Continental, Bayer, Adidas, DHL, Lufthansa, Zalando: DAX-Ausblick
Nach den jüngsten Korrekturen hat sich der DAX in der abgelaufenen Woche wieder stabilisiert. Auf Wochensicht legte das größte deutsche Börsenbarometer über 260 Punkte zu und schloss +1,18% höher mit 22.551 Punkten. Gefragt waren die Papiere von Rheinmetall und MTU, Infineon rutschten ans DAX-Ende. Was können Anleger in der neuen Woche erwarten?
Zum Start in die Woche zogen die Märkte an und zeigten damit eine positive Reaktion auf den Ausgang der Bundestagswahl. Am Dienstag kam es nach einem volatilen Handel zu einem kleineren Rücksetzer, ehe es am Mittwoch wieder kräftig nach oben ging. Neue Zollandrohungen in Richtung Europa und eine schwache Wall Street zogen den Index am Donnerstag wieder nach unten. Auch am Freitag sah es zunächst nach Abgaben aus, die im Tagesverlauf aber wieder wettgemacht werden konnten.
Hochvolatile Woche – Tech-Werte unter Druck
Die vergangene Woche war ereignisreich und hat entsprechend zu großer Volatilität geführt. Im Fokus standen sicherlich die Zahlen des Chipgiganten Nvidia, der am Mittwoch nach Börsenschluss Bilanz zog. Obwohl die aktuellen Zahlen als auch der Ausblick über den Erwartungen lagen, sprang der Funke nicht auf die Börse über. Stattdessen kam es im Tech-Bereich zu einer massiven Korrektur.
Ein konstanter Unsicherheitsfaktor an den Märkten ist weiterhin Donald Trump und seine erratische Politik. Erst gewährte er den Nachbarländern Mexiko und Kanada einen weiteren Aufschub von vier Wochen bei den angekündigten Zöllen, nur um tags darauf mitzuteilen, dass die Zölle doch wie geplant am 4. März beginnen. Und auch Europa hat der US-Präsident nun ins Visier genommen. Hier sollen ab Anfang April Zölle von 25% auf Importe erhoben werden.
Stimmung im Keller
Ob es am Ende des Tages tatsächlich dazu kommt, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass diese Art der Verhandlungstaktik keinem nützt und die Märkte mehr und mehr verschreckt. Im Fear-und-Greed-Index schlägt das Pendel für die Marktstimmung inzwischen in Richtung extremer Furcht aus, was auch zu entsprechenden Portfolioumschichtungen führt. Raus aus riskanten Werten und rein in defensivere und sicherere Anlageklassen („Risk Off“).
Anleger scheinen mehr und mehr den Glauben an eine wachstumsfördernde Wirtschaftspolitik der Trump-Administration zu verlieren. Aktuell lechzen die Märkte nach einem neuen Kurskatalysator, um die Rallye wieder in Schwung zu bringen. Immerhin: Der PCE-Deflator der Konsumausgaben, das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß, hat sich im Januar wie erwartet von 2,9% auf 2,6% abgeschwächt, was den Märkten am Freitag wieder etwas Auftrieb gegeben hat.
Das wird in der neuen Woche wichtig
Nun blicken Anleger auf die anstehenden Konjunkturdaten in der neuen Woche, die weitere Rückschlüsse auf die künftige Zinspolitik der US-Notenbank zulassen.
Im Fokus des Interesses dürfte dabei sicherlich der monatliche Arbeitsmarktbericht stehen, der am Freitag veröffentlicht wird. Bislang hat sich die Beschäftigungssituation in den USA sehr robust präsentiert. Doch die jüngsten Anträge auf Arbeitslosenhilfe deuten auf eine mögliche Abkühlung hin. Auch im Konsum und dem Verbrauchervertrauen gab es zuletzt deutliche Einbrüche.
Bereits am Montag erscheinen wichtige Einkaufsmanagerindizes, gefolgt von aktuellen Daten zu den Auftragseingängen am Mittwoch. Auch sie dürften ein genaueres Bild von der US-Wirtschaft zeichnen.
Zudem geht die Berichtssaison weiter, wenn auch mit gedrosseltem Tempo. Aus dem DAX berichten Continental (Dienstag), Bayer und Adidas (Mittwoch) sowie Lufthansa, DHL und Zalando (Donnerstag). In den USA legen die KI-Player Marvell und Broadcom Zahlen vor.
Rheinmetall und MTU haussieren, Infineon rutscht ab
In der abgelaufenen Wochen stachen die Papiere von Rheinmetall und MTU mit Kurszuwächsen von +12,56% bzw. +9,33% positiv hervor. Rheinmetall-Papiere entpuppten sich als einer der Gewinner der Bundestagswahl und profitierten zudem von mehreren Kurszielanhebungen. Der Wochenschlusskurs lag über der 1.000-€-Marke, was ein bullisches Zeichen ist.
Nach den Gewinnmitnahmen in der Vorwoche ging es für MTU-Anteile wieder kräftig nach oben, auch angetrieben durch starke Zahlen des britischen Konkurrenten Rolls-Royce. Das Rekordhoch bei 350,20 € ist nun nicht mehr weit entfernt. (Anmerkung am Rande: Unser Report "Dividenden Top-Picks 2025" beleuchtet zehn vielversprechende Aktien, die sich als Eckpfeiler für ein ertragreiches und stabiles Dividenden-Portfolio eignen könnten.)
Weniger gut lief es für die Papiere von Infineon, die mit Verlusten von fast -8% ans DAX-Ende rutschten. Die Aktie litt unter den Korrekturen im Chip- bzw. KI-Sektor und fiel zurück in den überwunden geglaubten Abwärtstrend.
DAX stabilisiert sich
Nach deutlichen Gewinnmitnahmen in der Vorwoche hat sich der DAX wieder stabilisiert und den Sprung zurück über die 22.500-Punkte-Marke geschafft.
In der mittel- und langfristigen Perspektive gilt der Index aber nach wie vor als überkauft, sodass es weiterhin Potenzial für eine größere Korrektur gibt. So könnten die jüngsten Kursmuster auch zu einer Top-Bildung führen.
Auf der Unterseite findet der DAX bei 22.226 Punkten und im Bereich der 22.000-Punkte-Marke Support. Darunter wäre auch ein Test der 50-Tage-Linie (SMA50) bei 21.260 Punkten möglich.
Doch auch das Rekordhoch bei 22.935 Punkten sowie die 23.000-Punkte-Marke bleiben in unmittelbarer Reichweite. Somit sollten auch die Bullen nicht abgeschrieben werden, zumal es in den USA nach den jüngsten Kursrückgängen zu einem Rebound kommen könnte.
Allerdings hat der deutsche Leitindex nach einem Anstieg von +13% seit Jahresbeginn schon einiges Positive vorweggenommen.
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