Porsche-Aktie: Kein Licht am Ende des Tunnels?
Nach dem Kursrutsch vergangene Woche schien sich die Porsche-Aktie wieder zu fangen, doch am Dienstag geht es erneut bergab auf aktuell 55,54 €. Sind weitere Allzeittiefs zu befürchten? Kein Licht am Ende des Tunnels in Sicht? Oder ist das gerade eine große Kaufchance?
Guter Rat ist teuer
Für Anteilseigner der deutschen Sportwagenschmiede ist derzeit guter Rat teuer. Lange Zeit dachte man, Porsche habe als Ikone des Rennsports und der schnellen Flitzer ein Alleinstellungsmerkmal im Automobilsektor, werde nicht so in die Krise geraten wie die Wettbewerber BMW, Mercedes-Benz oder Volkswagen. Ferrari ist hier ein leuchtendes Beispiel. Doch seit vergangenen Freitag ist die zuvor scheinbar relativ heile Welt bei Porsche-Anlegern stark ins Wanken geraten.
Ausgelöst hat der Autobauer das Beben selbst, und zwar mit seiner Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Kein Umsatzwachstum mehr bei erwarteten Erlösen von 39 bis 40 Milliarden € und dann auch noch eine gekürzte Marge auf 10 bis 12% – diese Ankündigung sorgt für großes Stirnrunzeln an der Börse. Zum Vergleich: 2023 lag die operative Marge bei 17,5%, im vergangenen Jahr immerhin noch bei rund 14%.
Rückkehr zum Verbrenner
Was Börsianer allerdings noch mehr irritiert, ist die Rückkehr der Schwaben zum Verbrennermotor. Mit einer der ehrgeizigsten E-Auto-Strategien des Sektors als Tiger gestartet, um als Bettvorleger zu landen? Geplant war, dass bis 2030 mehr als 80% der Sport- und Geländewagen mit einem vollelektrischen Antrieb vom Band laufen. Doch Fakt ist: Porsche verzeichnet insbesondere in China eine stark nachlassende Nachfrage nach seinen E-Autos und sieht sich nun zu einer Rolle rückwärts gezwungen.
Nun will der Konzern, der mehrheitlich zu Volkswagen gehört, wieder mehr Autos mit Verbrennermotor und Plug-in-Hybridantrieben bauen. Ein Strategieschwenk, der Geld kostet. Porsche veranschlagt hierfür einen Investitionsbedarf von bis zu 800 Millionen €. Man kann sich also leicht ausrechnen, dass dies nicht gerade förderlich für die ohnehin schon schwächere Profitabilität sein wird.
Alarmierender Chart
Nach dem Kursrutsch vergangenen Freitag sieht das Chartbild der Porsche-Aktie alarmierend aus. Kurz-, mittel- und langfristig ist der Trend fallend. Wo die Aktie einen Boden finden wird, ist schwer zu sagen. Es wäre sicherlich nicht überraschend, wenn weitere Allzeittiefs kämen. Eine Unterstützung bei 55,56 € droht jedenfalls heute zu fallen.
Nicht ins fallende Messer greifen!
Meiner Meinung nach sollten Anleger der sicherlich großen Verlockung widerstehen, nach diesem Kursrutsch der Porsche-Aktie ins fallende Messer zu greifen. Die Analysten haben reihenweise ihre Kursziele gesenkt, einige hatten ohnehin schon kein Kurspotenzial mehr gesehen. Laut der Plattform Marketscreener liegt das durchschnittliche Kursziel allerdings immerhin noch bei 70,16 €, eine Upside von rund +24%.
Doch wo sollen Kurssteigerungen der Aktie herkommen bei einem Konzern, dessen Umsatz nicht mehr wächst, dessen Profitabilität sinkt und der zudem noch bezüglich seiner eigenen Strategie anscheinend unschlüssig ist? Ich bin hier ehrlich gesagt sehr, sehr skeptisch und würde von einem Kauf der Porsche-Aktie abraten, selbst wenn das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 recht günstig erscheint.
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ℹ️ Porsche in Kürze
- Mit einem Umsatz von ca. 40 Milliarden € und rund 320.000 verkauften Fahrzeugen (2023) ist Porsche (WKN: PAG911) der größte Sportwagenhersteller der Welt.
- Das 1931 gegründete Traditionsunternehmen hat seinen Sitz in Stuttgart und ist seit 2009 Teil des Volkswagen-Konzerns.
- Porsche ist Mitglied im deutschen Leitindex DAX und aktuell ca. 25,3 Milliarden € wert.
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