MTU haussiert, Beiersdorf schmiert ab: DAX-Ausblick
Der DAX hat weitere Korrekturen verzeichnet. In der abgelaufenen Handelswoche büßte das größte deutsche Börsenbarometer über 100 Punkte ein und schloss -0,46% tiefer mit 23.407 Punkten. Gefragt waren die Papiere von MTU. Fresenius Medical Care und Beiersdorf rutschten ans DAX-Ende. Kann sich der Markt nun wieder stabilisieren oder gehen die Verkäufe weiter?
Zum Wochenauftakt zogen die Kurse zunächst spürbar an und beendete eine sechstätige Verlustserie. Doch gleich am Folgetag kehrten die Bären aufgrund des Nahostkonflikts an die Märkte zurück. Auch am Mittwoch und am Donnerstag gaben die Kurse nach. Der Freitag brachte dagegen wieder deutliche Gewinne mit sich.
Nahostkonflikt im Fokus
Im Fokus steht weiterhin die hochbrisante Lage im Nahen Osten. Israel und der Iran haben die gegenseitigen Angriffe in der vergangenen Woche unvermindert fortgesetzt. In der Nacht auf Sonntag sind auch die USA in den Konflikt eingetreten und haben präzise Luftschläge gegen drei iranische Atomanlagen ausgeführt.
US-Präsident Donald Trump hatte sich zuvor eine Bedenkzeit von zwei Wochen erbeten, um zu entscheiden, ob die Vereinigten Staaten in den Konflikt eingreifen werden. Nachdem Flugzeuger und Stealth-Bomber, die entsprechende Bunkerbrecherbomben transportieren können, zuvor in die Region verlegt wurden, deutete in den letzten Tagen immer mehr auf einen US-Schlag hin. Dazu ist es nun gekommen.
Nun muss sich zeigen, was dies für Auswirkungen haben wird und ob sich der Konflikt jetzt nochmals ausweitet. Der Iran zeigt sich nach wie vor nicht bereit zu Verhandlungen mit Israel oder den USA und droht damit die Straße von Hormus zu blockieren. Die Schifffahrtsroute ist für den weltweitern Öl- und Gastransport von zentraler Bedeutung.
Fed lässt Leitzins unverändert
Im Blickpuntk stand vergangenen Woche auch wieder einmal die Geldpolitik. Die Fed hat den Leitzins wie erwartet in einer Spanne von 4,25 bis 4,50% belassen. Dazu gibt sich die Notenbank mit Blick auf die Wachstumsprognose zurückhaltender und erhöhte ihre Inflationserwartungen auf 3,0%. Nach dem Fed-Entscheid geht nun eine Mehrheit von fast 65% der Marktteilnehmer laut dem Fed Watch Tool der CME Group von einer ersten Zinssenkung im September aus.
Der Blick voraus
In der kommenden Woche dürfte der Fokus der Anleger weiterhin auf den Entwicklungen im Nahen Osten liegen. Dazu bleibt die ungelöste Situation im Zollstreit eines der wichtigsten Themen. Die Hoffnung der Anleger, dass es im Rahmen des G7-Gipfels zu einer Annäherung zwischen den USA und anderen Ländern, speziell Europa, kommen würde, hat sich nicht erfüllt.
Gleichwohl hat das Weiße Haus bereits durchblicken lassen, dass es die Möglichkeit gibt, den bis Anfang Juli gewährten Zollaufschub zu verlängern, falls es bis dahin keine Verhandlungslösung gegeben hat.
Dazu gibt es wieder eine Flut an Konjunkturdaten. Für Deutschland interessant werden der aktuelle ifo-Geschäftsklimaindex (Dienstag) und das Gfk-Verbrauchervertrauen (Donnerstag). In den USA finden vor allem das Verbrauchervertrauen (Dienstag), eine neue Schätzung zum Wirtschaftswachstum in Q1 (Donnerstag) und der aus Sicht der Fed wichtige PCE-Preisindex (Freitag) Beachtung.
Aus Unternehmenssicht dürfte der Kapitalmarkttag von Continental im Fokus stehen und vor allem der für die Rüstungsbranche enorm wichtige Nato-Gipfel im niederländischen Den Haag.
MTU haussiert, FMC und Beierdorf unter Druck
Gefragt waren hierzulande die Papiere von MTU, die auf Wochensicht über +9% aufschlugen und den Ausbruch auf ein neues Rekordhoch schafften. Zugute kamen dem Triebwerkshersteller eine Prognoseanhebung für 2025, neue Mittelfristziele für 2030 sowie Kaufempfehlungen und Kurszielanhebungen seitens Analysten.
Weniger gut lief es für die Aktien von Fresenius Medical Care und Beiersdorf, die um -6,8% bzw. -7,75% zurückfieln. Anleger reagierten bei FMC enttäuscht auf den Kapitalmarkttag des Dialysekonzerns. Hierdurch fiel der Kurs zurück unter die 50-Tage-Linie (SMA50).
Beiersdorf litten unter der anhaltenden Schwäche im Konsumsektor sowie unter Analysten-Abstufungen bzw. Kurszielsenkungen. Die Aktie setzte ihren Abwärtstrend von Mai 2024 fort und fiel auf ein Tief seit Dezember 2022 zurück.
Ergänzend hierzu: Die aktuelle Marktlage schafft erstklassige Einstiegschancen in Europa – unser exklusiver Report „Danke, Trump“ beleuchtet drei besonders vielversprechende Aktien, die vom Kapitalabfluss aus den USA profitieren und starkes Wachstumspotenzial liefern werden.
DAX mit weiteren Korrekturen
Der DAX hat in der vergangenen Woche weiter korrigiert und am Donnerstag einen Pullback bis zur 23.000-Punkte-Marke vollzogen. Der Schlusskurs fiel mit dem Tagestief von 23.051 Punkten zusammen und bedeutet das niedrigste Niveau seit Anfang Mai.
Dabei kam es zum Test der 50-Tage-Linie (SMA50). Auf diesem Niveau sind am Freitag die Käufer an den Markt zurückgekehrt, womit sich die Chancen erhöhen, dass der DAX nach der überfälligen Korrektur wieder neuen Schwung aufnehmen kann. Im Tagesverlauf erholten sich die Kurse in der Spitze bis auf 24.482 Punkte, blieben letztlich aber unter dem Doppeltop aus der ersten Märzhälfte.
Gelingt der Sprung zurück über die 20-Tage-Linie (SMA20), rückt das Rekordhoch von 24.479 Punkten wieder in greifbare Nähe. Dagegen könnten sich die Korrekturen bei einem Rutsch unter die 50-Tage-Linie und einem Bruch der 23.000-Punkte-Marke in Richtung 22.226/22.258 Punkte ausweiten.
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