Lufthansa-Aktie: Die Turbulenzen nehmen zu
Der Wochenschluss war zum Vergessen für die Lufthansa-Aktie. Nachdem der Kurs der deutschen Airline bereits am Donnerstag um -4% einbrach, ging es am Freitag abermals um -4% nach unten. Was steckt hinter dem Sinkflug der Lufthansa und sollten Anleger die Gelegenheit für einen Kauf nutzen?
Gleich drei Belastungsfaktoren
Zum Wochenende setzten gleich drei Belastungsfaktoren der Lufthansa-Aktie gehörig zu. Zum Ersten war es der Angriff Israels auf den Iran. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag begann die israelische Luftwaffe damit, Atomanlagen und Militärbasen in der islamischen Republik zu zerstören.
Laut Mitteilung des israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu ist es erst der Beginn einer großangelegten Militäroperation. Der Iran kündigte bereits Vergeltungsschläge gegen Israel an. Das lässt die Sorge vor einem offenen Krieg zwischen den beiden verfeindeten Staaten wachsen.
Für die Lufthansa-Aktie ist der militärische Konflikt zwischen Israel und dem Iran eine Belastung. Israel sperrte für die kommenden Tage seinen Luftraum für zivile Flüge und auch die Flüge in die iranische Hauptstadt Teheran wurden bis auf Weiteres ausgesetzt. Hinzu kommt, dass aufgrund der unsicheren Lage im Nahen Osten Passagiermaschinen der Lufthansa auf den Routen in viele arabische Länder Umwege fliegen müssen, was die Kosten erhöht.
A propos Kosten: Die Spannungen im Nahen Osten führten am Freitag zu einem massiven Anstieg des Ölpreises. Bereits in den letzten Wochen war der Ölpreis kontinuierlich gestiegen. Ein weiterer Belastungsfaktor für die Lufthansa-Aktie, verteuert sich dadurch schließlich auch Kerosin.
Nicht zuletzt wirken sich auch die Flugpreise negativ auf den Kurs der Lufthansa-Aktie aus. Im Mai fielen die Preise für Flugreisen den vierten Monat in Folge. Im Jahresvergleich gingen die Flugpreise sogar um über 7% zurück. Für die Lufthansa bedeutet das niedrigere Einnahmen bei gleichzeitig steigenden Kosten.
Der Steigflug ist vorbei
Es sind charttechnisch entscheidende Tage für die Lufthansa-Aktie. Der seit gut zwei Monaten bestehende Aufwärtstrend wurde durch die Kursverluste am Donnerstag und Freitag durchbrochen.
Ein gutes Zeichen war allerdings, dass der MDAX-Titel den Widerstand bei 6,70 € am Freitag verteidigen konnte. Fragt sich nur, wie lange.
Derzeit kein Upside
Ich sehe vor diesem Hintergrund derzeit kein weiteres Upside für die Lufthansa-Aktie. Die Kombination aus sinkenden Einnahmen, höheren Spritpreisen und höheren Kosten auf den Routen im Nahen Osten spricht eher für einen sinkenden Aktienkurs.
Gleichzeitig ist der Wettbewerb auf den lukrativen Flugrouten nach Amerika und Asien sehr hoch. Amerikanische Fluggesellschaften bieten immer mehr Direktverbindungen nach Europa an, was das Umsteigegeschäft der Lufthansa negativ beeinträchtigt. Auf den Verbindungen nach Asien macht der Kranich-Airline die starke Konkurrenz aus den arabischen Ländern schon seit langem zu schaffen. Die starke Position der Lufthansa-Gruppe auf dem europäischen Flugmarkt hilft da nur bedingt.
Hier sei erwähnt: In unserem exklusiven Report „3 Top-Picks“ werden drei Aktien vorgestellt, die aufgrund ihrer Positionierung in Megatrend-Märkten zu den Gewinnern von morgen gehören könnten.
ℹ️ Lufthansa in Kürze
- Mit einer Flottengröße von über 700 Flugzeugen und mehr als 200 Flugzielen in der ganzen Welt zählt die Lufthansa zu den zehn größten Fluggesellschaften der Welt.
- Zur Lufthansa-Gruppe gehören auch die Fluggesellschaften Austrian, Brussels Airlines, Air Dolomiti, Eurowings und Swiss.
- Seit Januar 2025 hält die Lufthansa auch eine 41%-Beteiligung an ITA Airways. Eine vollständige Übernahme der italienischen Staatsfluglinie ist geplant.
- Die Lufthansa ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX und etwa 8,3 Milliarden € wert.
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