INmune Bio: Ein großer Alzheimer-Betrug?

Kuriose Ereignisse
Gideon Crest

Eine Reihe turbulenter Ereignisse rund um die kalifornische Biotechfirma INmune Bio und deren Alzheimer-Studie sorgte jüngst für Schlagzeilen, Verunsicherung und Kursverluste. Lohnt sich noch ein Blick?

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Anleger in die Irre geführt

Der wegen Betrugs verurteilte Hedgefondsmanager Martin Shkreli war es, der mit einer kontroversen Aussage Ende vergangener Woche zunächst den Aktienkurs INmune Bios deutlich belebte. Shkreli äußerste seine Meinung, wonach er im Falle eines positiven Daten-Readouts dreistellige Notierungen für das zu diesem Zeitpunkt unter 10 US$ handelnde Papier für möglich erachtete – das Nachrichtenvolumen in den sozialen Netzen explodierte.

Viele Anleger wurden damit offensichtlich in die Irre geführt, denn Shkreli ging überhaupt nicht von einer erfolgreichen Studie aus. Im Gegenteil veröffentlichte er am Wochenende sogar seine Short-These zur Aktie. Ausführlich erläuterte Shkreli seine Ansicht, weshalb der Alzheimer-Kandidat XPro1595 nichts taugt.

Studie floppt, Firma kassiert

Tatsächlich folgten am Sonntag durch einen Daten-Leak erste Hinweise auf einen Studienflop. Die Bestätigung folgte am Montag: XPro1595 verfehlte in der doppelblinden MINDFuL-Studie den primären Endpunkt zur Verbesserung kognitiver Fähigkeiten.

Fragwürdig: Noch am Freitag platzierte INmune Bio im wahrscheinlichen Wissen der negativen Resultate eine Kapitalerhöhung am Markt zu einem Preis von 6,30 US$ je Aktie und sammelte so 19 Millionen US$ ein. Nach dem Datenflop handelt der Titel mittlerweile bei kaum über 2 US$, also fast 70% tiefer.

Gibt es noch Hoffnung?

Trotz des Studienrückschlags gibt INmune Bio nicht auf. Laut Unternehmensangaben wurden in einer Subgruppe der Alzheimer-Patienten – jenen mit besonders hoher Entzündungsneigung – positive Veränderungen bei Verhaltens- und Biomarkern festgestellt. Doch Fachleute mahnen zur Vorsicht: Solche Subgruppenanalysen gelten als explorativ und sind kein Ersatz für solide Endpunktergebnisse.

Derweil betont das Unternehmen, weiterhin Patienten in das XPro-Programm einzuschließen – neue klinische Daten soll es aber vorerst nicht mehr geben. Für viele Beobachter ist das ein Hinweis darauf, dass XPro als Alzheimer-Medikament zunächst auf Eis gelegt wird.

Andere Projekte im Fokus

INmune Bio setzt nun vermehrt auf seine anderen Programme. Dazu zählt CORDStrom, eine Stammzelltherapie für die seltene genetische Hauterkrankung RDEB (Rezessive Dystrophische Epidermolysis Bullosa). Eine Zulassung über die US-Arzneimittelbehörde (FDA) wird vorbereitet.

Zudem läuft eine frühe klinische Studie für INKmune, eine auf natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) basierende Immuntherapie zur Behandlung von Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium (mCRPC). Hier stehen Ergebnisse noch aus – Investoren hoffen auf positive Impulse.

Finanzlage gibt Spielraum

Mit der jüngsten Kapitalerhöhung und vorhandenen Barmitteln von rund 40 Millionen US-Dollar ist INmune Bio vorerst finanziell abgesichert. Doch angesichts eines Quartalsverlusts von rund 9 Millionen Dollar ist klar: Ohne neue Partnerschaften oder weitere Kapitalmaßnahmen wird die finanzielle Ausdauer begrenzt bleiben.

Fazit

INmune Bio steht an einem Scheideweg. Der große Wurf bei Alzheimer ist ausgeblieben, doch das jetzt mit noch knapp 50 Millionen US$ bewertete Unternehmen hat weitere Eisen im Feuer. Für Anleger bleibt es ein Hochrisikoinvestment mit spekulativem Potenzial – getragen von der Hoffnung, dass INmune Bio mit seinen alternativen Therapien doch noch den Weg zum Patienten findet. Ich würde die Aktie nach den kuriosen Ereignissen erstmal meiden.

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