Infineon mit starkem Rebound, Rheinmetall schwach: DAX-Ausblick
Der DAX bleibt auf Erholungskurs. In der abgelaufenen Woche legte das größte deutsche Börsenbarometer über 1.000 Punkte zu und schloss +4,86% höher mit 22.236 Punkten. Auf dem Kaufzettel ganz oben standen die Aktien von Infineon und Siemens, Rheinmetall rutschte ans DAX-Ende. Geht es in der neuen Woche weiter nach oben?
Nach dem langen Osterwochenende tendierte der Markt am Dienstag zunächst tiefer, drehte nach einer Erholung an der Wall Street aber am Ende doch noch leicht ins Plus. Am Mittwoch kam es zu einem regelrechten Befreiungsschlag und Gewinnen von über 3%. Starke Zahlen von SAP und Entspannungssignale im US-Zollstreit mit China waren die Kurstreiber. Auch am Donnerstag und Freitag hielt die Kauflaune an.
Märkte auf Erholungskurs
Nach dem panikartigen Abverkauf zu Beginn des Monats sind die Märkte in den Erholungsmodus übergegangen. Getragen wird die Bewegung durch Entspannungssignale in der Zollthematik. Im Weißen Haus ist die aggressive Rhetorik einer etwas moderateren Sprache gewichen, da die handelnden Personen wohl doch erkannt haben, dass es so nicht weitergeht.
Nicht nur Finanzminister Scott Bessent hat durchblicken lassen, dass der Zollstreit mit China sowohl für die USA als auch für die Volksrepublik in dieser Form nicht aufrechtzuerhalten sei und die Tür für Verhandlungen geöffnet. Auch Donald Trump hat die Lage deeskaliert, in dem er die Hoffnung auf einen fairen Deal äußerte. Wörtlich erklärte, dass man „nett“ zu China sein werde.
Auch die scharfe Attacke auf den Notenbankchef Jerome Powell, die am Ostermontag zu starken Kursverwerfungen geführt hatte, wurde wieder einkassiert. Trump sagte, dass er nicht beabsichtige Powell seines Amtes zu entheben.
Fortschritte bei den Zoll-Gesprächen?
Nun müssen den Entspannungssignalen aus dem Weißen Haus aber auch Taten folgen. Am Freitag erklärte Trump, dass es große Fortschritte bei den Zollverhandlungen mit anderen Ländern geben. Ein Deal mit Japan soll kurz bevorstehen. Zudem bestätigte er ein Telefonat mit Chinas Präsident Xi Jinping. Über die Inhalte dieses Gesprächs wurden jedoch keine Angaben gemacht.
Wichtige Termine in der neuen Woche
Ob die Unsicherheit an den Märkten sich bereits in der Wirtschaftsleistung des ersten Quartals niedergeschlagen hat, werden die Daten zum Bruttoinlandsprodukt zeigen, die am Mittwoch sowohl für die USA als auch für Deutschland veröffentlicht werden.
Besonderes Augenmerk gilt dem monatlichen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag erscheint. Zuletzt hatten Mitglieder der US-Notenbank die Sorge geäußert, dass die Zollpolitik von Donald Trump zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen könnte. In diesem Fall hätte die Fed allerdings die Möglichkeit, mit Zinssenkungen unterstützend einzugreifen.
In Europa ist die Inflation zuletzt deutlich stärker gesunken als in den USA, sodass die Europäische Zentralbank mit ihren Zinssenkungen fortfahren konnte. Am Freitag erscheinen die aktuellen Verbraucherpreisdaten für April, auf die sich die Ölpreise erneut entlastend ausgewirkt haben dürften.
Dazu geht die Berichtssaison weiter und erreicht in den USA mit den Zahlen der vier Tech-Schwergewichte Microsoft, Meta, Amazon und Apple einen Höhepunkt. Aus dem DAX legen ebenfalls zahlreiche Unternehmen ihre Ergebnisse vor, darunter BASF, Deutsche Bank, Mercedes-Benz und Volkswagen.
Infineon und Siemens stark, Rheinmetall im Minus
In der abgelaufenen Woche gab es viele Gewinnertitel, die Papiere von Infineon und Siemens ragten mit Kurszuwächsen von +13,19% und +10,58% aber noch einmal heraus.
Der Chipkonzern Infineon profitierte von überraschend guten Zahlen des US-Rivalen Texas Instruments. Siemens-Aktien setzten die Erholung nach dem kräftigen Rückgang zu Beginn des Monats fort. In diesem Kontext interessant: Die aktuelle Marktlage eröffnet lukrative Chancen in Europa – unser exklusiver Report „Danke, Trump“ beleuchtet drei ausgewählte Aktien, die von den politischen Entwicklungen massiv profitieren werden.
Am DAX-Ende landete die Rheinmetall-Aktie mit Abschlägen von über -5%. Als belastend wirkten sich hier die Friedensinitiativen der USA zum Ukraine-Krieg aus. Der Friedensplan sieht allerdings große Zugeständnisse an den Aggressor Russland vor und entspricht eher einem "Diktatfrieden". Daher bleibt es äußerst fraglich, ob die Ukraine diesen akzeptieren wird.
DAX setzt Erholung fort
Der DAX hat in der vergangenen Woche einen großen Sprung nach oben gemacht und mit der 100- und der 50-Tage-Linie wichtige Hürden zurückerobert. Die V-förmige Erholung seit dem Kurseinbruch von Ende März und Anfang April setzt sich dynamisch fort.
Unter dem Strich standen der höchste Wochengewinn seit Anfang 2023 und die zweite Woche in Folge mit Aufschlägen von über 4%. Dies hatte es zuletzt im März 2022 gegeben. Damit hat der Index einen Großteil der Verluste seit dem Top Mitte März von wieder wettgemacht. Bis zum Rekordstand von 23.476 Punkten fehlen nur noch etwas mehr als 1.000 Punkte bzw. +5,5%.
Die großen US-Indizes haben zwar noch eine etwas größere Wegstrecke bis zu ihren Hochs zurückzulegen, doch auch hier hat sich das Chartbild spürbar aufgehellt. Damit stehen die Chancen aus charttechnischer Sicht gut, dass die Erholung weitergeht.
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