Heidelberg Materials haussiert, Commerzbank gibt nach: DAX-Ausblick
Der DAX ist wieder im Aufwind. In der abgelaufenen Handelswoche legte das größte deutsche Börsenbarometer unter dem Strich fast 700 Punkte zu und schloss +2,95% höher mit 24.040 Punkten. Ganz oben auf der Kaufliste standen die Papiere von Heidelberg Materials und Siemens Energy, Commerzbank rutschten ans DAX-Ende. Ist nun sogar ein neues Allzeithoch drin?
Zum Wochenauftakt gaben die Kurse zunächst noch etwas nach, doch die Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und dem Iran führte am Dienstag zu einem deutlichen Kursanstieg. Am Mittwoch traten die Anleger zunächst auf die Bremse, doch schon am Donnerstag ging die Erholung weiter. Hoffnungen im Zollstreit mit den USA verhalfen dem Index am Freitag zum Wiederanstieg über die 24.000-Punkte-Marke.
Nahostkrise rückt in den Hintergrund
Nach den US-Luftschlägen gegen drei iranische Atomanlagen war die Sorge groß, dass es in der Region zu einem Flächenbrand kommen könnte und sich der Krieg ausweitet. Doch es kam anders. Nach einem symbolischen und zuvor angekündigten Raketenbeschuss des Irans auf einen US-Luftwaffenstützpunkt in Katar folgte kurze Zeit später die Verkündung einer Waffenruhe durch US-Präsident Donald Trump.
Seitdem sind die geopolitischen Spannungen in Nahost mit Blick auf die Börse in den Hintergrund gerückt. Im Fokus stehen dagegen wieder die Zollstreitigkeiten mit den USA, doch auch hier zeigen sich Entspannungssignale. So hat die Sprecherin im Weißen Haus durchblicken lassen, dass der gewährte Zollaufschub gegenüber der EU bis zum 09. Juli nochmals aufgeschoben werden könnte.
Außerdem hat die EU-Kommission den Eingang eines neuen Angebots seitens der USA zur Beilegung des Zollstreits bestätigt. An den Märkten steigt somit die Hoffnung, dass es schon bald zu einem transatlantischen Deal kommen könnte.
Hoffnung auf Zinssenkungen
Dazu bleibt die Geldpolitik ein bestimmendes Thema an den Börsen. Der am Freitag erschienene PCE-Deflator, der als bevorzugtes Inflationsmaß der US-Notenbank Fed gilt, stieg im Jahresvergleich wie erwartet um 2,3%. Die PCE-Kernrate legte mit 2,7% dagegen etwas stärker zu als erwartet (2,6%). Gleichwohl bestätigten die Daten das Bild einer sich moderat abschwächenden Teuerungsrate in den USA.
Die Mitglieder der Fed, allen voran Notenbankchef Jerome Powell, haben aber dennoch keine Eile die Zinsen zu senken und spielen angesichts der potenziell inflationssteigenden Zollpolitik der US-Regierung weiter auf Zeit.
Für neue Zinsphantasie sorgt dagegen die Spekulation um die Zukunft des Fed-Chefs. Nach Medienberichten könnte Donald Trump schon sehr bald einen Nachfolger für Powell benennen und diesen so zu einer „lame duck“ machen, was letztlich zu schnelleren und größeren Zinssenkungen führen könnte. Die Amtszeit von Powell endet ohnehin im Frühjahr 2026.
Der Blick voraus
Hinweise zum Zustand der US-Wirtschaft dürften in der neuen Woche einige Konjunkturdaten liefern. Am Dienstag erscheint der ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie und am Donnerstag ein entsprechender Index für die Dienstleistungsbranche.
Besonders im Fokus dürfte indes der US-Arbeitsmarktbericht stehen, der anders als üblich diesmal ebenfalls donnerstags veröffentlicht wird. Am Freitag wird in den USA der Independence Day gefeiert, der ein langes Wochenende einleitet.
Hierzulande ebenfalls von Interesse sind die Verbraucherpreisdaten für den Monat Juni, die am Montag zunächst für Deutschland und am Dienstag für die gesamte Eurozone herausgegeben werden.
Heidelberg Materials und Siemens Energy stark, Commerzbank im Minus
Unter zahlreichen Gewinnertiteln stachen in der letzten Wochen im DAX die Papiere von Heidelberg Materials und Siemens Energy hervor, die auf Wochensicht +12,39% bzw. +9,24% aufschlugen.
Der Heidelberger Baustoffkonzern profitierte von positiven Analysteneinschätzungen und sprang auf ein neues Rekordhoch. Siemens Energy setzten ihre Rekordrallye fort. Das Unternehmen sieht das Stromnetzgeschäft weiter im Aufwind und dürfte laut BofA besonders stark vom deutschen Infrastrukturpaket profitieren.
Commerzbank-Aktien zollten ihrem starken Lauf Tribut und gaben unter dem Strich fast -4% nach. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Kursgewinne aber immer noch auf mehr als +73%.
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DAX zurück über 24.000 Punkten
Der DAX hat auf Höhe der 50-Tage-Linie (SMA50) die Kurve bekommen und sich nach einer starken Handelswoche wieder über die Marke von 24.000 Punkten geschoben.
Bis zum Rekordhoch, das Anfang Juni bei 24.479 Punkten markiert wurde, fehlen damit nur noch etwas mehr als 400 Punkte bzw. +1,83%. Am Freitag gelang der Sprung zurück über die 20-Tage-Linie (SMA20), was dem Markt kurzfristig weiteren Auftrieb geben sollte.
Dazu kommen gute Vorgaben von der Wall Street, wo der Nasdaq 100 und der S&P 500 neue Rekordstände erreicht haben. Folgen jetzt auch noch die US-Standardwerte aus dem Dow Jones, dürfte die Stimmung noch besser werden.
Gelingt dem DAX ein neues Rekordhoch, könnte der Anstieg in Richtung 25.000 Punkte fortgesetzt werden. Auf der Unterseite sind die 24.000-Punkte-Marke und der SMA50 bei 23.406 Punkten zu beachten.
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