Evotec-Aktie: Jetzt zuschlagen?
Die Aktie von Evotec befindet sich seit Februar in einem Abwärtstrend und verlor während dieser Zeit rund -25%. Am Freitag geht sie um weiter -2,2% zurück und steht aktuell bei 6,70 €. Sind das wieder Einstiegskurse?
Aktie ins Abseits gerückt
Von den letzten großen Börsentreibern konnte das Biotech-Unternehmen nicht profitieren. Dies waren KI- und Quantencomputer-Aktien sowie Rüstungs- und Infrastruktur-Aktien. Das ist eine normale Entwicklung; die Anleger lenken ihre Mittel dorthin, wo die größten Chancen bestehen.
Das kann sich auch schnell wieder ändern. Biotech bleibt ein spannendes Thema an den Börsenmärkten. (Nebenbei bemerkt: Dieser Insider-Bericht beleuchtet zwei vielversprechende Biotech-Unternehmen, die im lukrativen Markt der Gewichtsreduktion für Furore sorgen könnten.)
Hier sollte mittelfristig auch wieder die Aktie des Hamburger Konzerns profitieren. Das tägliche Handelsvolumen befindet sich momentan auf einem geringen Niveau.
Partnerschaften vertieft
Evotec ist Forschungspartner von vielen großen Pharmakonzernen. Die Partnerschaft mit Bristol Meyers Squibb (BMS) wurde bis 2031 verlängert. Die Partnerschaft besteht seit 2016.
Besonders hervorzuheben ist, dass BMS eine Meilensteinzahlung von 20 Millionen US$ Anfang März zahlte. Die Forschungspipeline mit BMS ist gut gefüllt, hier geht es hauptsächlich um Neurodegenerationsforschung.
Neu hinzugekommen ist die Partnerschaft mit Südkorea. Hier geht es um die Erforschung von Antikörpern gegen Lungenkrankheiten. Korea zahlte hierfür 4,5 Millionen US$.
Insgesamt ist Evotec bei der Zusammenarbeit mit namhaften Pharmakonzernen gut aufgestellt.
Profitables Wachstum im Fokus
Der neue Vorstandsvorsitzende Dr. Christian Wojcewski legt den Schwerpunkt auf profitables Wachstum. Die Ertragskraft ist der bisherige Schwachpunkt. Geplant ist ein weltweiter Abbau von 400 Stellen sowie die Schließung von Standorten.
Insgesamt sollen somit jährliche positive EBITDA-Beiträge von 40 Millionen € kommen. Die einmaligen Kosten für diese Reorganisation belaufen sich auf 62,3 Millionen €. Diese wurden überwiegend in 2024 verbucht.
Die nächsten Quartalsergebnisse werden deren Auswirkungen zeigen.
Reduzierte Jahresprognose bestätigt
In dem Neun-Monats-Bericht wurde die reduzierte Jahresprognose bestätigt. Demnach wird ein Umsatz von 790 bis 820 Millionen € erwartet – im Vorjahr lag er bei 781 Millionen €. Davon wurden in den ersten drei Quartalen bereits 575,7 Millionen € erreicht.
Bei dem operativen EBITDA ist ein Rückgang von 66,4 auf 15 bis 35 Millionen € eingeplant. Hier zeigt sich wieder die operative Ertragsschwäche. Im Endeffekt dürfte sich der Nettoverlust aufgrund der hohen Rückstellungen deutlich erhöhen.
Es wird jetzt spannend, wie das vierte Quartal ausgefallen ist und ob die Prognosewerte erreicht wurden. Diese werden am 27. März veröffentlicht.
Potenzial vorhanden
Die Evotec-Aktie konnte sich dem Abgang des CEO Werner Lanthaler nicht mehr erholen. Der kurzfristige Anstieg im Oktober letzten Jahres ist wieder vollständig verpufft.
Mittelfristig bin ich zuversichtlich, dass der Kurs sich wieder erholt. Wichtig ist, dass die Ertragslage sich stabilisiert. Dies wird sich im ersten Halbjahr zeigen. Ein erstes Kursziel sollte wieder bei 8 € liegen.
Die Analysten sind zweigeteilt. Die Deutsche Bank ist mit ihrem Zielkurs von 4 € sehr pessimistisch. RBC mit 11,60 € und Warburg mit 14 € halten die Aktie derzeit für vollkommen unterbewertet. Sollten wieder Übernahmegerüchte aufkommen, würde dies einen erneuten Kursschub auslösen.
Mein Fazit: Für risikobereite Anleger bietet das jetzige Kursniveau wieder gute Einstiegschancen.
ℹ️ Evotec in Kürze
- Evotec (WKN: 566480) mit Sitz in Hamburg ist ein international tätiges Unternehmen im Bereich der pharmazeutischen Wirkstoffforschung.
- In Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften mit Biotech-Unternehmen und Pharmakonzernen weltweit erforscht und entwickelt Evotec Wirkstoffkandidaten für Therapieansätze in verschiedensten medizinischen Richtungen.
- Evotec ist Mitglied im MDAX und aktuell rund 1,2 Milliarden € wert.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Evotec. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.