BayWa-Aktie: Das ist einfach desaströs

Der unerbittliche Kurssturz der BayWa-Aktie setzte sich bis gestern fort. Am Donnerstag fiel das Papier des bayerischen Mischkonzerns auf ein neues 20-Jahrestief. Doch am Freitagmorgen zeigen sich leichte Erholungstendenzen. Haben Anleger Grund dazu, wieder etwas Hoffnung zu schöpfen?

Katastrophale Quartalszahlen

Die vom Agrar- und Mischkonzern gestern vorgelegten Quartalszahlen geben meiner Meinung nach nicht sonderlich viel Grund zur Hoffnung. Der Nettoverlust stieg in den ersten neun Monaten des Jahres auf 641 Millionen €. Zur Einordnung: Das ist ungefähr das Sechsfache des Gesamtjahresverlustes 2023.

Auch der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr in den ersten drei Quartalen von 18,2 Milliarden € auf 16,0 Milliarden € zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (ohne Wertberichtigungen) sackte von 214,6 Millionen € auf 77,6 Millionen € ab. Unter Berücksichtigung der Wertminderungen schrieb die BayWa einen operativen Verlust von fast 300 Millionen €.

Fast alle Geschäftsbereiche der BayWa stecken derzeit in der Krise. Größtes Sorgenkind des Mischkonzerns ist das Segment Regenerative Energien. Hier ging der Umsatz von 4,3 Milliarden € im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 2,9 Milliarden € zurück. Dieser Geschäftsbereich war mit einem EBIT von -165 Millionen € auch der größte Verlustbringer des Konzerns. Aber auch in den so wichtigen Segmenten Bau, Agrar und internationaler Agrarhandel musste die BayWa Umsatzrückgänge hinnehmen.

Die BaFin hat sie auf dem Kieker

Neben den miesen Quartalszahlen sorgt eine weitere Nachricht für massive Verunsicherung bei den BayWa-Aktionären. Am Montag gab die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht bekannt, dass sie den Konzernabschluss der BayWa für das vergangene Jahr unter die Lupe nehmen will.

Grund für die Prüfung sind laut BaFin konkrete Anhaltspunkte für Verstöße beim Konzernabschluss und -lagebericht. Die BaFin geht einem Anfangsverdacht nach, dass Risikomanagementziele und -methoden nicht korrekt dargestellt wurden.

Bodenbildung nicht absehbar

Das Chartbild der BayWa gehört zu den schrecklichsten aller deutschen Aktiengesellschaften. Seit Ende 2022 kennt die BayWa-Aktie praktisch nur eine Richtung, und zwar bergab.

Bei keinem einzigen historischen Unterstützungsniveau der letzten 20 Jahre hat die Aktie in den vergangenen Monaten Halt gefunden. Wann sich endlich ein Boden herausbildet, ist völlig unklar.

Eine lange Liste an Problemen

Obwohl der BayWa-Konzern an der Börse inzwischen fast wertlos geworden ist, sollten Anleger in meinen Augen keinen Kauf der BayWa-Aktie in Erwägung ziehen. Die Liste der Probleme ist einfach zu lang.

Die schwache Konjunktur sorgt in den Kernbereichen für Umsatzrückgänge. Der Konzern verdient operativ praktisch kein Geld mehr. Das Management muss umgebaut werden. Der Ablauf der Sanierung ist unklar. Und nicht zuletzt könnte sich der Jahresabschluss 2023 als fehlerhaft erweisen.

Keine gute Gemengelage für einen steigenden Aktienkurs. Dass die BayWa-Aktie nicht mit einem weiteren Kurssturz auf die miserablen Quartalszahlen reagiert hat, zeigt, dass inzwischen extrem viel Pessimismus in den Aktienkurs eingepreist ist.

Aber die BayWa liefert seit Monaten eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Weitere sind nicht ausgeschlossen. Für einen Rebound an der Börse muss der Konzern erstmal in ruhigeres Fahrwasser kommen.

Renditestarke Investment-Chancen aus dem Rohstoff-Sektor bieten sich derzeit eher im Goldbereich. In unserem exklusiven Gratis-Report erfährst Du, welche Goldminen-Aktien jetzt das größte Potenzial haben.