PayPal-Aktie: Was darf man 2025 erwarten?

Am Montag erklomm die PayPal-Aktie ein neues 2-Jahreshoch. Am gestrigen Mittwoch ging es dann aufgrund des „Zinsschocks“ in den USA aber um fast -5% nach unten. Doch wie stehen die Aussichten für den Aktienkurs im kommenden Jahr? Wird die PayPal-Aktie ihren Aufwärtstrend auch 2025 fortsetzen?

Solides Wachstum

Bevor ich mich an die Beantwortung dieser Frage mache, erst noch ein kurzer Blick auf die jüngste Geschäftsentwicklung. Im abgelaufenen dritten Quartal zeigte PayPal eine sehr solide Performance.

Der Umsatz stieg um 6% im Jahresvergleich. Deutlich überproportional entwickelte sich jedoch der Gewinn. Die EPS stiegen um 22%. Auch bei der Kundenzahl gibt es noch ein leichtes Wachstum. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der weltweiten PayPal-Nutzerkonten um 1%. Vielleicht noch wichtiger: Die Zahl der Transaktionen pro aktivem Account erhöhte sich im letzten Quartal um 9%. Das bedeutet, dass die PayPal-Nutzer im Durchschnitt noch mehr Zahlungen über den Finanzdienstleister abwickeln.

Jede Menge neuer Services

Seitdem Alex Chriss Ende 2023 die Führung von PayPal übernommen hat, hat sich so einiges Positives getan. Grundsätzlich haben sich Chriss und sein Team auf die Verbesserung und Ausweitung der PayPal-Services konzentriert – und das mit großem Erfolg.

Sie haben den Fastlane-Checkout gestartet, der von immer mehr Online-Händlern angeboten wird. Sie haben PayPal Everywhere ins Leben gerufen, eine Debit-Karte mit Cashback-Funktion. Es gibt eine Partnerschaft mit Shopify, der nach Amazon zweitwichtigsten E-Commerce-Plattform in den USA. Und das Management-Team um Chriss hat zahlreiche praktische Features in die PayPal-Plattform integriert, zum Beispiel eine Pooling-Funktion für Gruppenzahlungen.

Banken sind bullisch

Die Experten von Banken zeigen sich durchweg optimistisch in Bezug auf die weitere Kursentwicklung der PayPal-Aktie. Die Bank of America hob vor wenigen Tagen das Rating auf „Kaufen“ an und erhöhte das Kursziel von 86 auf 103 US$. Neben der Optimierung des Checkout-Buttons sehen die BoA-Analysten zahlreiche weiter Katalysatoren für das Unternehmenswachstum von PayPal.

Auch die australische Macquarie-Bank sieht die PayPal-Aktie als Outperformer und hob das Kursziel von 95 auf 115 US$ an. Damit sehen die Australier sogar ein Upside von +40% für die Aktie. Vor allem das Entwicklungspotenzial des PayPal-Stablecoins PYUSD sehen die Experten von Macquarie sehr positiv.

Nicht zuletzt empfehlen auch die kanadische RBC Capital und die britische Investmentbank Barclays die PayPal-Aktie zum Kauf. Sie sehen noch weiteren Spielraum für Preisanpassungen.

Kommt die Trendwende?

Charttechnisch befindet sich die PayPal-Aktie in einer hochspannenden Situation. Der seit Ende Juli bestehende steile Aufwärtstrend wurde durch den gestrigen Kursrückschlag durchbrochen. In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob sich nun eine Trendwende abzeichnet oder ob der Nasdaq-Titel noch genug Kraft hat für eine Trendfortsetzung.

Der Kurs zeigt nicht das Potenzial

Auch ich bin weiterhin bullisch in Bezug auf die PayPal-Aktie eingestellt. Der historische Kurssturz von fast 300 US$ Mitte 2021 auf 50 US$ Ende 2023 war in meinen Augen eine grandiose Überreaktion der Börse.

PayPal hat zwar viel Konkurrenz in der Welt der Zahlungsdienstleister, aber der Konzern ist auch bärenstark aufgestellt. Zudem ist PayPal eine außergewöhnliche Gewinn- und Cashflow-Maschine. Das Unternehmen verfügt über einen Cash-Bestand von rund 10 Milliarden US$. Allein im dritten Quartal kaufte PayPal Aktie im Wert von 1,8 Milliarden US$ zurück.

Auch in den kommenden Quartalen will PayPal einen Großteil seines Cash-Überschusses für Aktienrückkäufe nutzen. Anleger dürfen sich freuen.

Ich bin der Meinung, dass der aktuelle Kurs der PayPal-Aktie noch nicht die Zukunftspotenziale des Finanzdienstleisters adäquat widerspiegelt. Die Aktie hat weiteres Aufwärtspotenzial. In meinen Augen wird sie 2025 um mindestens +20% zulegen.

Wer weitere Zahlen dazu sehen will, warum PayPal seine Vormachtstellung im Online-Zahlungsverkehr behaupten wird, sollte übrigens einen Blick in unseren PayPal-Report werfen.