BYD-Aktie: Warum die Rekordjagd gerade erst angefangen hat
Die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) springt am Montag +5% hoch, nachdem das Unternehmen in puncto Verkaufszahlen wieder auf Rekordkurs ist. Der Preiskrieg auf dem chinesischen Markt lässt den Hersteller kalt und Investoren erwarten aus mehreren Richtungen neue Wachstumsimpulse.
BYD ist ein agiler chinesischer Mischkonzern, der sich in drei Hauptgeschäftsfelder aufteilt: Automobile, das Batterie- und Solarsegment und die eigenständige Holding BYD Electronics. Fahrzeug-Komponenten wie Halbleiter und Akkus erhalten die Chinesen damit aus erster Hand – in Zeiten knapper Rohstoffe und Vorprodukte ein großer Wettbewerbsvorteil.
Rekordquartal bei E-Auto-Verkäufen
Die BYD-Aktien sind am Montag der Hongkonger Börse um knapp +5% auf 261, 82 HK$ hochgesprungen, nachdem der Hersteller mit neuen Verkaufsrekorden seine weltweite E-Auto-Marktführerschaft ausgebaut hat. Denn wie der Mischkonzern am Sonntag bekannt gegeben hat, hat sich sein Produktions- bzw. Verkaufsvolumen von vollelektrischen Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden im Juni gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf rund 253.000 fast verdoppelt.
Mit knapp über 700.000 abgesetzten Einheiten in Q2 markierte das chinesische Unternehmen zudem sein bisher bestes Quartalsergebnis. Somit zeichnet sich nach einem schwachen ersten Vierteljahr eine klare Trendwende ab. Auch die Auslieferungen im ersten Halbjahr haben sich gegenüber 2022 annähernd verdoppelt: auf rund 1,2 Millionen.
Investoren erwarten neue Wachstumsimpulse
Nachdem die BYD-Aktie angesichts der Sorgen um den verschärften Preiswettbewerb auf dem Heimatmarkt zeitweise unter die 200-HK$-Marke gerutscht war, geht es wieder zügig aufwärts. Dass Starinvestor Warren Buffett regelmäßig Anteile des Konzerns verkauft, scheint Anleger ebenfalls nicht mehr so sehr zu irritieren, wie das vor knapp einem Jahr noch der Fall war.
Neben den verbesserten Verkaufszahlen in China nimmt auch die internationale Expansion allmählich Fahrt auf. Insbesondere von seinem neuen Engagement in Südostasien und Lateinamerika kann sich BYD kräftige Wachstumsimpulse versprechen. Aber auch in Europa können sich die Chinesen mit ihren sehr wettbewerbsfähigen Preisen ein Stück vom Kuchen ausrechnen. Eine Produktionsbasis in Deutschland, Frankreich oder Spanien ist ebenfalls bereits in Planung.
BYD straft Skeptiker Lügen
Der von US-Rivale Tesla eingeleitete Preiskrieg auf dem chinesischen Markt stellt zurzeit kaum ein Problem dar für Margen von BYD, da der Hersteller dank zuletzt deutlich gesunkener Lithiumpreise reichlich Kosten sparen konnte. Ebenso wenig scheint die allgemeine Nachfrageflaute im Reich der Mitte das Unternehmen negativ zu beeinträchtigen. Im Gegenteil: Man konnte den Konkurrenten noch mehr Marktanteile abknöpfen.
Wenn sich der E-Auto-Markt in China konsolidiert hat und BYD die aufstrebenden Märkte in der südlichen Hemisphäre durchdrungen hat, dürfte die Ertragskraft nur weiter wachsen, was die Aktie des Mischkonzerns für Anleger auf lange Sicht sich zu einem veritablen Investment macht.
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