Ballard Power: Das sagt UBS über den Truck-Deal in Indien
Die Ballard-Power-Aktie (WKN:A0RENB) marschiert weiter: Seit Jahresbeginn ist der Wasserstoff-Titel an der Nasdaq bereits um knapp +40% auf 6,11 US$ hochgeklettert. Unter der Woche hat das Unternehmen einen Auftrag von einem indischen Konglomerat erhalten, dass in den nächsten 10 Jahren 50 Milliarden US$ in grünen Wasserstoff investieren will. Nun hat die Schweizer Großbank UBS den neuen Deal bewertet.
Ballard Power Systems mit Sitz in Burnaby bei Vancouver, Kanada ist ein Hersteller von Brennstoffzellen. Seinen ersten Wasserstoff-betriebenen Bus hat das Unternehmen bereits vor über 30 Jahren vorgestellt, Anfang des Jahrtausends waren die ersten Produkte marktreif. Der H2-Spezialist arbeitet mittlerweile auch an H2-Antrieben für Gabelstapler, Lkw, Züge und Schiffe. Der Börsenwert des Unternehmens liegt derzeit bei gut 1,6 Milliarden US$.
Wie wir bereits am Dienstag im Detail berichtet haben, hat Ballard ein möglicherweise richtungsweisendes Pilotprojekt mit indischen Großkonzernen vereinbart. Gemeinsam mit dem Infrastruktur-Konzern Adani Enterprise und dem Nutzfahrzeugbauer Ashok Leyland wollen die Kanadier noch in diesem Jahr einen 55 Tonnen schweren, wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Elektro-Truck für den Bergbau-Transport bauen.
UBS: Adani-Deal birgt „eine Reihe von Wachstumsmöglichkeiten“
Die in Zürich und Basel sitzende Großbank UBS hat den Deal nun kommentiert. Der Auftrag, den Ballard diese Woche unterzeichnet hat, ist den Schweizern nach „der erste von vielen“, die das Unternehmen erhalten wird als Ergebnis der Absichtserklärung, die die Kanadier vor knapp einem Jahr mit der Adani-Gruppe erzielt haben.
Diese jüngste Nachricht zeigt laut UBS, dass Ballard – traditionell sind Busse der Endmarkt für ihre Brennstoffzellen – im Bereich der Lkw-Mobilität an Akzeptanz gewinnt. Zudem werten die Schweizer die Expansion in den indischen Markt als positives Zeichen für den Wasserstoff-Player, der den Großteil seiner Umsätze in der Vergangenheit in China erwirtschaftet hat.
Es ist bekannt, dass die Adani Group in den kommenden 10 Jahren über 50 Milliarden US$ in grünen Wasserstoff und die damit verbundenen Ökosysteme investieren will. Sollte Ballard langfristig mit dem indischen Konglomerat zusammenarbeiten, so UBS, würden sich für das Unternehmen eine Reihe von Wachstumsmöglichkeiten ergeben.
Die Ballard-Aktie stuft die Großbank jedoch weiterhin mit „Neutral“ ein und gibt ein 12-Monats-Kursziel von 6,50 US$, was einem Aufwärtspotenzial von +6,2% entspricht.
Barmittel gehen zur Neige
Die Partnerschaft mit Adani könnte in der Tat der Ausweg sein aus der Rolle, in der Ballard seit Jahrzehnten verharrt: ein Anbieter von maßgeschneiderten Brennstoffzellen-Systemen für allerlei Pilotprojekte.
Das Geld, das der Wasserstoff-Player während des Branchen-Hypes 2020/21 am Kapitalmarkt eingesammelt hat, dürfte noch 24-36 Monate reichen, um die Forschungs- und Entwicklungskosten zu decken. Dann müssen die Kanadier spätestens anfangen, ihre Einnahmen nennenswert zu steigern, um nicht wieder auf neues Fremd- oder Eigenkapital angewiesen zu sein. Ersteres scheint angesichts hoher Zinsen ohnehin keine Option zu sein, während neue Aktionemissionen bestehende Investoren erneut erheblich verwässern würden.
Lieber von Energiepreisexplosion profitieren
Bevor ich in ein Wasserstoff-Risiko-Asset wie Ballard investiere, warte ich dann doch lieber zwei Jährchen ab, um zu sehen, ob der branchenweite Superzyklus wirklich kommt und welche Player davon profitieren können.
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