American Airlines: Kann die Aktie wieder abheben?
Die American Airlines-Aktie (WKN: A1W97M) konnte trotz der guten Geschäftszahlen im dritten Quartal kaum profitieren. Kurzfristig stieg sie um +16%, dieser Kursanstieg verpuffte wieder weitestgehend aufgrund der geringer Kaufvolumina. Aktuell notiert sie bei 13,8 US$. Welche Kurse sind mittelfristig wieder drin?
American Airlines ist die größte Fluggesellschaft in den USA, mit seinen vielen internationalen Destinationen gehört sie auch weltweit zu den führenden Gesellschaften. Zum Konzern gehört zusätzlich noch US Airways. Zusammen fliegen sie rund 350 Ziele in über 50 Ländern täglich an. Das Unternehmen ist Gründungsmitglied von „oneworld“. Hauptsitz der Gesellschaft ist Fort Worth im US-Staat Dallas.
Die Pandemie hatte alle Fluggesellschaften hart getroffen und viele konnten nur mit staatlicher Unterstützung vor der Insolvenz gerettet werden. Auch American Arlines traf es hart.
Der Konzern hatte damals seine Kapazitäten angepasst, viele Flugzeuge wurden stillgelegt und Bestellungen ausgesetzt. Mittlerweile ist diese schwere Zeit vorbei, und der Flugbetrieb hat sich wieder weitestgehend normalisiert. Um das hohe Passagiervolumen zu bewältigen, wurden 6 Flugzeuge wieder reaktiviert. Zusätzlich wurden 7 neue Flugzeuge angeschafft. Um für die Zukunft gut gerüstet zu sein, investiert der Konzern massiv in die Ausbildung zusätzlicher Piloten und anderem Personal.
Rekordumsatz im dritten Quartal und steigende Gewinne
Kurz gesagt, das Unternehmen ist wieder zurück im Geschäft. Der Umsatz während diesem Zeitraum erreichte mit 13,5 Milliarden US$ einen neuen Quartalsrekord. Um einen aussagefähigen Vergleich zu ermöglichen, bezieht sich die Steigerung von +13% auf das dritte Quartal von 2019, also dem Vor-Pandemie-Zeitraum. Das ist umso erstaunlicher, weil die Kapazität der Fluggesellschaft um rund -9% geringer ist.
Der Gewinn hat sich gegenüber dem schwachen Vorjahresquartal mehr als verdreifacht auf 483 Millionen US$. Daraus ergibt sich ein operativer Gewinn pro Aktie (EPS) von 0,69 US%.
Prognose bestätigt
Für das vierte Quartal erwartet man, dass die schwungvolle Erholung sich fortsetzt. Das Umsatzwachstum soll dabei 11 bis 13% über dem vierten Quartal von 2019 liegen. Das EPS soll zwischen 0,5 und 0,7 US$ liegen; das wäre besser als von den Experten erwartet.
Der CEO Robert Isom beschreibt die Situation so:
Das Team von American Airlines ist weiterhin bestrebt, einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten und zur Rentabilität zurückzukehren. Die Nachfrage bleibt stark und es ist klar, dass die Kunden in den USA und anderen Teilen der Welt Flugreisen und die Möglichkeit, nach einer Pandemie wieder in Kontakt zu kommen, weiterhin schätzen. American Airlines verfügt über die jüngste und treibstoffeffizienteste Flotte unter den US-Fluggesellschaften, und wir sind dank der unglaublichen Anstrengungen unseres Teams für die Zukunft gut aufgestellt.
Gute Liquiditätssituation und Entschuldung geplant
Die momentanen finanziellen Finanzmittel beurteilt die Gesellschaft als sehr gut. Man verfüge über kurzfristig verfügbare Finanzmittel in Höhe von 14,3 Milliarden US$. Somit kann das Unternehmen die anstehenden Investitionen aus eigenen Mitteln zu finanzieren.
Bis 2025 sollen die Verbindlichkeiten um 15 Milliarden US$ gesenkt werden. Sollte dies gelingen, wäre das ein gewaltiger Schritt zur Verbesserung der Kapitalausstattung. Zurzeit besteht kein bilanzielles Eigenkapital, die EK-Quote beträgt -11%.
Kann die Aktie auch wieder abheben?
Bildlich gesprochen, steht die American Airlines-Aktie noch auf der Startbahn. Die Anleger sind sich noch nicht sicher, wann es wieder aufwärts geht.
Vergleicht man das Unternehmen z.B. mit der Lufthansa, so ist sie unterbewertet. Die deutsche Kranich-Airline weist bei einem deutlich niedrigeren Umsatz einen höheren Börsenwert aus. Das Verhältnis Marktkapitalisierung zu Umsatz beträgt bei der Lufthansa 0,5, bei American Airlines nur 0,3.
Die Analysten stufen die Aktie überwiegend mit Halten ein, ihr mittleres Kursziel liegt bei 16,5 US$. Hier ist man noch vorsichtig bei der Beurteilung.
Ich bin bezüglich der Kursentwicklung vorsichtig optimistisch. Wenn die positive Geschäftsentwicklung sich fortsetzt, dürfte sich das mittelfristig auch bei der Aktie in Form von Kurssteigerungen auswirken. Für eine gewisse Unsicherheit sorgen die Verschlechterung der Konjunktur sowie die hohe Inflation.
Ich bin da bei den Analysten, ein gewisser Vorbehalt ist noch angebracht. Sollte das vierte Quartal ähnlich stark ausfallen, dürfte dies der Aktie einen zusätzlichen Schub geben. Mittelfristig sollten wieder Kurse von 18 US$ möglich sein.
Bildlich gesprochen, werden die Triebwerke auf Schub hochgefahren. Die Aktie ist bereit zum Abheben, sie wartet nur noch auf das Signal des Marktes.
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