Vossloh-Aktie: Stimulieren die Rekordwerte den Kurs?

Die Vossloh-Aktie (WKN: 766710) startet mit einem leichten Kursgewinn von +0,9% in den Börsentag und notiert aktuell bei knapp 40 €. Seit Mitte November bewegt sie sich in einem Korridor von 38 bis 43 €, wobei die Ausschläge mitunter sehr groß sind. Da keine klare Richtung zu erkennen ist, fragen sich viele Anleger, wie es zukünftig weitergeht.

Dividende beschlossen

Auf der Hauptversammlung am 25. Mai erfolgte ein Rückblick auf das sehr erfolgreiche abgelaufene Geschäftsjahr, in dem erstmals die Umsatzmarke von 1 Milliarde € überschritten wurde und das höchste EBIT-Ergebnis mit 78 Millionen € seit zehn Jahren erzielt wurde.

Der Vorschlag der Dividendenzahlung von 1 € wurde angenommen, damit signalisieren die Eigentümer, dass der größte Teil des Konzernergebnisses im Unternehmen verbleibt und für zukünftige Investitionen genutzt wird.

Rund 18 Millionen € von dem Gesamtgewinn in Höhe von 56 Millionen € werden an die Aktionäre ausgeschüttet. Hier macht sich der Einfluss des Hauptaktionärs, der Familie Thiele, bemerkbar.

Quartal der Rekorde

Das Auftaktquartal hat neue Rekorde zu verzeichnen, was sich auf fast alle Finanzkennzahlen bezieht. Angefangen mit dem Auftragsbestand von 869 Millionen €, das ist der historische Höchststand in der Firmengeschichte. Im ersten Quartal betrug der Auftragseingang 345 Millionen €, in dem erfolgreichen Segment Bahninfrastruktur wurde hier ebenfalls ein Quartalshöchstwert verzeichnet.

Der Umsatz verbesserte sich um 15,4% auf 256,3 Millionen €. Hierzu trugen alle Segmente und alle Märkte bei. Das operative EBIT mit 14 Millionen € stieg um 73,7%, was ebenfalls einen Höchststand darstellt. Die sich daraus ergebende EBIT-Marge verbesserte sich um 1,9 Prozentpunkte auf 5,5%.

Dr. Thomas Triska, Finanzvorstand der Vossloh AG, beschrieb die hervorragende Entwicklung so:

Das Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2023 verlief sehr erfolgreich. Der Auftragseingang entwickelte sich weiterhin überaus erfreulich, der Umsatz erreichte den höchsten Wert in einem ersten Quartal in unserer Unternehmenshistorie und das EBIT stieg auf den höchsten Stand der letzten zwölf Jahre.

Jahresprognose bestätigt

Trotz dieser Rekordwerte hält das Technologieunternehmen an seiner Prognose fest. Demnach soll der Umsatz zwischen 1,05 und 1,15 Milliarden € liegen. Beim operativen EBIT wird ein Wert zwischen 79 und 88 Millionen € erwartet.

Aufgrund des hohen Auftragsbestandes sowie der hohen Nachfrage seitens der Bahnbetreiber dürften diese Werte gut zu erreichen sein.

Analysten optimistisch

Fast alle Analysten stufen die Vossloh-Aktie mit „Buy“ ein, deren mittleres Kursziel liegt bei knapp 44 €.

Die Deutsche Bank sieht den Kurs mittelfristig bei 45 €, Warburg Research ist mit einem Zielkurs von 48 € noch zuversichtlicher. Jefferies dagegen hält die Aktie derzeit für fair bewertet, deren Kursziel mit 38 € ist momentan erreicht.

Volatilität bleibt bestehen

Generell bin ich mehr bei den Optimisten und sehe weiteres Potenzial, mein Zielkurs liegt vorerst bei 42 €. Das entspricht einer Marktbewertung von rund 738 Millionen € und ist für ein solch erfolgreiches Unternehmen angemessen.

Dass ich im Gegensatz zu Warburg und der Deutschen Bank vorsichtiger bin, liegt daran, dass von der bisherigen und der zukünftigen erfolgreichen Geschäftsentwicklung vieles bereits eingepreist ist. Der Anstieg dürfte mittelfristig unter einer hohen Schwankungsbreite erfolgen.

Mein Fazit: Die Aktie eignet sich hervorragend als Depotbeimischung, neben der Chance auf Kurssteigerungen ist die Dividendenrendite mit 2,5% ebenfalls gut.

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