TUI: Joussen-Statement hochbrisant!

„Wir werden uns von Vermögenswerten trennen oder Partner an Bord holen“, sagt TUIs Vorstandsvorsitzender Fritz Joussen im "F.A.Z."-Interview. Aussichten, die die TUI-Aktie (WKN: TUAG00) belasten.

Im Klartext heißt das wohl: TUI möchte in seiner investitionsintensiven Hotelsparte Verkäufe von Geschäftswerten vornehmen. Konzernchef Joussen dürfte dabei die nicht unendlichen Ressourcen, Barmittel und staatlichen Finanzhilfen im Hinterkopf haben.

Droht jetzt gar eine Kapitalerhöhung?

Ich hatte SD-Leser am 8. Juni explizit vor weiterem Finanzbedarf gewarnt. Vor dem Hintergrund des nun offensichtlichen Kapitalbedarfs scheint auch die Option einer Kapitalerhöhung nicht unwahrscheinlicher. Laut Joussen arbeite man mit „mehreren Szenarien“. Der TUI-Chef verwies weiter auf Impfstoffe in Zusammenhang mit dem COVID-19-Virus.

TUI wird sich sukzessive digitalisieren 

Trotz aller Herausforderungen hob Joussen auch Positives hervor wie das anlaufende Sommergeschäft, das zeigt, dass das Kundeninteresse wieder zunimmt, laut TUI „insbesondere in Deutschland und Belgien“. Heute kommt die Meldung, dass der Reisekonzern seine Flagship-Hotelmarke TUI Blue ab Frühjahr 2021 erstmalig auf die beliebte Ferieninsel Sylt bringt, um damit vom innerdeutschen Urlaubstrend zu profitieren.

Wie Digitalisierung geht, zeigt das Hannoveraner Unternehmen im Rahmen einer Neukooperation mit booking.com. Ergänzend dazu wird TUI auf Basis einer Digitalisierungsagenda den Konzern umbauen und stärker in seine digitale Plattform investieren.

Naheliegend, dass von Anlegerseite nun sofort auf eine Kapitalerhöhung geschielt wird. Ich bleibe dabei: Unter 4 Euro geht es nur im Ausnahmefall und dann ist die TUI-Aktie mit Blick auf den Tourismus in einigen Jahren grundsätzlich ein Long-Engagement wert.

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